Am heutigen Freitag (29. Januar 2021) verkündete die chinesische Unternehmensgruppe HNA Group in einer offiziellen Erklärung ein bevorstehendes Insolvenzverfahren an.

Das geht aus übereinstimmenden internationalen Medienberichten unter anderem der Neuen Züricher Zeitung hervor. Der HNA Group gehören neben der zuletzt bereits finanziell angeschlagenen Hongkong Airlines zahlreiche weitere Fluggesellschaften an. Ein Überblick.

HNA Group seit mehreren Jahren in finanzieller Schieflage

Die chinesische Unternehmensgruppe HNA Group kündigt überraschend ein bevorstehendes Insolvenzverfahren an. Der Konzern hatte am Freitag (29. Januar 2021) überraschend eine offizielle Erklärung veröffentlicht, wonach Gläubiger bereits eine Insolvenzsanierung beim obersten Volksgericht der Provinz Hainan beantragt hätten. Auf der im südchinesischen Meer gelegenen Ferieninsel Hainan befindet sich auch der offizielle Firmensitz der Gruppe. Als Grund für diesen drastischen Schritt nennt das Unternehmen Zahlungsunfähigkeit. Aktuell sei man finanziell nicht in der Lage, ausstehende Schulden bei Fälligkeit zu begleichen. Laut chinesischer Medienberichten solle einzig der Betrieb der Fluggesellschaft Hainan Airlines gesichert sein. In China kursieren derzeit zudem Gerüchte, nach denen die staatliche Fluggesellschaft Air China künftig bei der Konkurrenz einsteige. Zur HNA Group gehören neben Hongkong Airlines außerdem die Hainan Airlines, Beteiligungen an Air Chang’an, Beijing Capital Airlines, Fuzhou Airlines, Grand China Air, GX Airlines, Lucky Air, Suparna Airlines, Tianjin Airlines, Urumqi Air und West Air sowie das Wartungsunternehmen SR Technics.

Hainan Airlines Jpeg
Alle Bilder der offiziellen Webseite der Fluggesellschaft entnommen.

Schon seit einigen Jahren kämpfte der chinesische Großkonzern mit prekären Finanzproblemen, die nicht zuletzt auf eine waghalsige weltweite Expansion aus dem Jahr 2018 zurückzuführen ist. In diesem Kontext hatte das Unternehmen mehrere globale Einkäufe getätigt und mit einem finanziellen Einstieg bei der Deutschen Bank international zuletzt für “ungläubiges Kopfschütteln” gesorgt. Durch den Ausbruch der Covid-19-Pandemie in vergangenem Frühjahr geriet der Konzern weiter unter Druck, da die eigentlich lukrative Hainan Airlines temporär fast vollständig gegroundet war. Brancheninsider vermuten einen weiteren Auslöser zudem in den Entscheidungsprozessen der chinesischen Machthaber, die vorerst maßgeblich die drei großen Fluggesellschaften Air China, China Eastern und China Southern Airlines von der Wiederaufnahme des Flugbetriebes profitieren ließen.

Fazit zur Insolvenz der HNA Group

Der chinesische Großkonzern HNA Group mit vorrangiger Aktivität in der internationalen Luftfahrt sowie der Tourismusindustrie befand sich schon seit einigen Jahren in einer finanziellen Schieflage, auf welche als Konsequenz nun ein offizielles Insolvenzverfahren folgt. Brancheninsider hatten eine solche Entwicklung bereits zu Anfang dieser Woche absehen wollen, als der Gründer des Konzerns, Chen Feng, seinen Rücktritt vom Komitee der Kommunistischen Partei angekündigte, das die Unternehmensgruppe seit Februar vergangenen Jahres leitete. Hainan Airlines soll nun als einzige Fluggesellschaft der Gruppe ihren Betrieb vorerst weiterführen.

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Autorin

Lilli ist am liebsten in den Wolken - und das nicht nur mit ihrem Kopf. Schon als Kind tourte sie mit einer Tanzgruppe durch Europa, heute ist Fernweh ihr ständiger Begleiter. Wenn sie sich nicht gerade mit ihrem Studium in Berlin beschäftigt, sitzt sie irgendwo auf der Welt hinter ihrem Laptop und berichtet für Euch über die angesagtesten Travel News rund um den Globus - direkt hier auf reisetopia.de!

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  • Viel Ahnung von der Luftverkehrsbranche hat Lilli nicht, denn sie schreibt nur das ab, was sie in der “Neuen Züricher Zeitung” gelesen hat, erwähnt aber mit keinem Wort, dass der insolventen HNA-Gruppe auch 82,5% der Anteile am Flughafen Hahn gehören und welche Auswirkungen die Insolvenz auf den Flughafen haben wird.

    • Hi Udo, wir fokussieren uns in Beiträgen meist auf Fluggesellschaften und weniger auf Airports und Abfertiger – diesen Bereich behandeln wir nur am Rande. Deshalb liegt auch in diesem Artikel der Fokus auf den Airlines und nicht den zahlreichen anderen Beteiligungen von HNA in der Luftfahrtbranche. Über die potenziellen Auswirkungen für Hahn wollen wir an dieser Stelle auch noch nicht spekulieren, zu gegebener Zeit werden wir dahingehend sicher auch noch berichten.

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