Ein amerikanisches Start-Up könnte bald vollkommen überraschend die Luftfahrtindustrie revolutionieren: Mithilfe des neuen Systems namens Wheel Tug könnten Flugzeuge bald völlig auf Schleppfahrzeuge verzichten.

Flugzeuge sind wahre Alleskönner – quasi das Non Plus Ultra der Lüfte! Dabei haben sie ein kleines Handicap, das durchaus für die ein oder andere Verspätung verantwortlich ist, denn Flugzeuge haben keinen Rückwärtsgang, der sie aus ihren Parklücken herausholt. Eine junge Firma aus den Staaten möchte das nun nachhaltig ändern, wie aerotelegraph berichtet. Ein Überblick.

Ein System für Rückwärtsfahrten von Flugzeugen

Häufig sind es die Pushbacks, bei denen die meiste Zeit verloren geht: Pushbacks, das sind aufwändige Manöver, die Flugzeuge noch vor dem Start durchführen müssen, um die eigene Parkbucht zu verlassen und auf den entsprechenden Rollweg zu lenken. Nur: Aktuell schaffen das die Maschinen nicht alleine, denn einen Rückwärtsgang gibt es nicht! Stattdessen werden sogenannte Schleppfahrzeuge zu Hilfe gerufen, die das Flugzeug quasi rückwärts aus ihrem Parkplatz “rausziehen”. Diese sind allerdings ständig im Einsatz – und ein häufiger Grund für Verspätungen beim Start einer Maschine.

Lufthansa Senator Lounge Frankfurt C Ausblick

Ein US-amerikanisches Start-Up mit dem passenden Namen Wheel Tug (zu Deutsch: “Radschlepper”) könnte bei dieser Problematik Abhilfe verschaffen. “Ein im vorderen Fahrwerk untergebrachter Elektromotor lässt Flugzeuge ohne Schleppfahrzeuge am Boden rangieren und rückwärts fahren. Auch die Triebwerke, mit denen Flugzeuge am Boden vorwärts rollen, werden nicht benötigt”, wie das Portal aerotelegraph zuerst berichtete. Das System funktioniert für die Piloten ähnlich, wie eine Parking Assistant in unseren Autos: Mithilfe einer Kamerafunktion bewegen die Piloten die Maschine langsam in – beziehungsweise aus – der richtigen Parkposition heraus, und lenken sie anschließend auf das entsprechende Rollfeld.

Zeitersparnis von sieben bis 20 Minunten wird erwartet

Das neue Konzept stößt offenbar auf einige Begeisterung. Laut Angaben des Unternehmens sollen bereits mehrere Fluggesellschaften ihr Interesse bekundet haben, darunter beispielsweise die niederländische KLM, der türkische Ferienflieger Sun Express, oder auch die isländische Airline Icelandair. Mit ersten Auslieferungen könne man also schon bis 2022 rechnen. Piloten selbst können sich offenbar mithilfe eines 45-minütigen Videokurses mit dem neuen System vertraut machen während das Cockpit mit nur drei zusätzlichen Knöpfen ausgestattet wird.

Der erzielte Effekt könnte für Fluggesellschaften weltweit immense Auswirkungen zeigen: Zwischen sieben und 20 Minuten lassen sich pro Flugstart einsparen – und damit quasi bares Geld!

Fazit zum neuen Rückwärtsgang für Flugzeuge

Ein amerikanisches Start-Up könnte bald vollkommen überraschend die Luftfahrtindustrie revolutionieren, denn mithilfe des neuen Systems einer Jungfirma namens Wheel Tug könnten Flugzeuge bald völlig auf Schleppfahrzeuge verzichten und eigenständig rückwärts aus Parkbuchten lenken. Erste Auslieferungen sind schon für 2022 angesetzt, angemeldet und Interesse bekundet haben wohl bereits diverse Fluggesellschaften weltweit. Zudem lassen sich mehrere Minuten an Zeit sparen – wir sind gespannt!

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autorin

Lilli ist am liebsten in den Wolken - und das nicht nur mit ihrem Kopf. Schon als Kind tourte sie mit einer Tanzgruppe durch Europa, heute ist Fernweh ihr ständiger Begleiter. Wenn sie sich nicht gerade mit ihrem Studium in Berlin beschäftigt, sitzt sie irgendwo auf der Welt hinter ihrem Laptop und berichtet für Euch über die angesagtesten Travel News rund um den Globus - direkt hier auf reisetopia.de!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Ich denke mal, dass ein Elektromotor, der in der Lage ist ein tonnenschweres Flugzeug zu schieben, einiges an Gewicht mit sich bringt. Dieses Mehrgewicht muß den gesamten Flug über “mitgeschleppt” werden. Ob sich das dann sprittechnisch noch rechnet wage ich zu bezweifeln. Es wird ja jetzt schon mit jedem Kilo gerechnet.

  • Interessant. Wo soll denn die Zeitersparnis herkommen?
    Müssen Triebwerke keine Startsequenz mehr durchlaufen?
    Und wie gut kann man aus einem Cockpit gucken? Bei gutem Wetter mag das ja mit Kameras gehen, aber was ist bei schlechtem Wetter?
    Und warum rennt beim Pushback immer einer neben dem Jet her? ABM?
    Ich finde die Technik ja spannend. Aber die Argumentation kann ich nicht so ganz nachvollziehen.
    Geht es nicht eher darum, die Pushback kosten zu sparen?

Alle Kommentare anzeigen (1)