Die indische Fluggesellschaft Jet Airways steckt in akuten finanziellen Schwierigkeiten. Wie die Economic Times berichtet, sitzt das Unternehmen auf einem hohen Schuldenberg und kann seit geraumer Zeit keine Löhne mehr zahlen. Das hat nun auch Auswirkungen auf die Flotte.

Jet Airways ist mit 120 Flugzeugen die zweigrößte indische Airline in Privatbesitz. Vom Hauptdrehkreuz Mumbai bedient die Airline Ziele in der ganzen Welt. Mit dem Flughafen Amsterdam verfügt sie auch in Europa über ein Drehkreuz und bietet von hier aus etwa Flüge nach Nordamerika an. Bereits seit 2013 steckt das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten. Nun hat sich die Lage offenbar zugespitzt.

Halbe Flotte von Jet Airways muss am Boden bleiben

Laut Economic Times schätzt man die Schulden der Airline mittlerweile auf mehr als eine Milliarde US-Dollar. Aktuell sieht es nicht danach aus, als könne oder wolle einer der Anteilseigner der Airline neues Kapital überlassen. Auch die Golf-Airline Etihad Airways, die seit 2013 zu 24 Prozent an Jet Airways beteiligt ist, kommt als neuer Kapitalgeber wohl eher nicht in Betracht. Etihad kämpft seit geraumer Zeit selbst mit finanziellen Schwierigkeiten und vermeldete zuletzt hohe Verluste.

Jet Airways Boeing 777

Die prekäre Lage bei der indischen Airline scheint derweil auch Auswirkungen auf die mehr als 10.000 Mitarbeiter zu haben. So haben die Piloten der Airline seit geraumer Zeit keinen Lohn erhalten. Zwar versprach Jet Airways den Angestellten noch letzten August, die Finanzierung der Löhne sei nicht in Gefahr. Nun warten die meisten der Piloten aber doch auf einen Teil ihres Gehalts aus Dezember. Auch die Gehälter für Januar und Februar seien bislang nicht gezahlt worden.

Jet Airways beteuert indes mit staatlichen Banken in Gesprächen zu sein, um die angespannte finanzielle Lage der Airline dämpfen zu können. Ergebnisse dieser Gespräche wurden bislang aber noch nicht bekannt. Vielmehr spitzt sich die Lage aktuell zu. Denn neben den Angestellten warten auch Dienstleister und die Leasing-Gesellschaften auf Geld. Letztere haben nun die Notbremse gezogen und die Hälfte der Flotte gegroundet. Ein Großteil der Maschinen bleibt demnach derzeit am Boden, was nicht für Entspannung in Sachen Finanzen sorgen dürfte.

Fazit zur Lage bei Jet Airways

Es steht nicht gut um Jet Airways. Ohne Flugzeuge in der Luft wird es die Airline schwer haben, den roten Zahlen zu entkommen. Neue Investoren scheint es derweil auch nicht zu geben. Zum Leid der Angestellten haben auch die Verhandlungen mit staatlichen Banken bislang zu keinem Ergebnis geführt. Insbesondere für diese bleibt zu hoffen, dass es die Airline doch noch irgendwie schafft. Auch wenn man zugeben muss, dass es aktuell nicht danach aussieht. Reisende, die über einen Jet Airways Flug nachdenken, tun wohl aktuell gut daran, eine Alternative zu suchen, solang die Zukunft der Airline ungewiss ist.

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