Derzeit sieht sich Eurowings Vorwürfen ausgesetzt, auf Flügen abgelaufene Lebensmittel dem Kunden zum Essen angeboten zu haben. Was ist an den Vorwürfen dran? Wir haben nachgefragt.

Der Vorfall ereignete sich auf dem Eurowings-Flug EW7406 von Hamburg nach Paris am 29. Dezember, bei dem ein Gast der Business Class ein über zwei Wochen abgelaufenes Essen erhalten hat. Bei dem Essen handelte es sich um eine Tapas-Fleischplatte, wie onemileatatime berichtet. Gerade beim Verzehr von Fleischgerichten sollte jedoch das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht stark überschritten werden.

Abgelaufenes Essen bei Eurowings?

Nur die wenigsten Passagiere schauen sich die Verpackung des Essens, sollten sie eines erhalten, genauer an. Auf dem Flug von Eurowings von Hamburg nach Paris hat aber ein Passagier dies getan und dabei festgestellt, dass das ihm gereichte Essen schon länger nicht mehr zum Verzehr geeignet ist. Die Fleischplatte hätte bis zum 11. Dezember gegessen werden sollen, wurde jedoch dem besagten Gast erst am 29. Dezember in der Eurowings Business Class vorgesetzt.

Eurowings BIZclass A319
Eurowings BIZ Class

Auf eine Presseanfrage seitens reisetopia bestätigt Eurowings den Vorfall.

Alle Catering-Produkte, die bei Eurowings an Bord angeboten werden, unterliegen selbstverständlich strengen und regelmäßigen Qualitätskontrollen. Im geschilderten Fall bei Flug EW7406 konnten wir nachvollziehen, dass aufgrund eines Beladefehlers des Caterers einem Gast ein Produkt angeboten wurde, bei dem das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten war. Dies entspricht selbstverständlich nicht unseren hohen Standards und wir möchten uns deshalb an dieser Stelle ausdrücklich bei dem Passagier dafür entschuldigen. Weitere Auffälligkeiten sind uns nicht bekannt. Wir sind dazu mit unserem Caterer in intensivem Kontakt, um die Qualität unseres Bordcaterings auch weiterhin sicherzustellen.  

Statement von Eurowings gegenüber reisetopia

Fraglich ist dennoch, wie es zu dem sogenannten Beladefehler kommen konnte und wie die Crew auf den Vorfall reagiert hat. Bedenklich ist vor allem, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht um wenige Tage, sondern um über zwei Wochen überschritten wurde. Während man bei einer Überschreitung von ein bis drei Tagen noch von einem Flüchtigkeitsfehler sprechen kann, ist dies bei einer um 18 Tage abgelaufenen Speise nicht der Fall. Hier fehlt es anscheinend an Kontrollmechanismen, wenn ein abgelaufenes Fleischgericht so lange unentdeckt bleibt.

Ich kann Reisenden im Zweifel nur empfehlen, genauer auf die Verpackung zu schauen. Bisher ist zudem nur dieser eine Fall bekanntgeworden, was aber nicht ausschließt, dass weitere abgelaufene Speisen einfach nicht als solche vom Fluggast erkannt wurden. Eurowings sollte die eigenen Prozesse jedoch dahingehend überprüfen und optimieren, dass ein solches Missgeschick nicht wieder vorkommt.

Fazit zu den Vorwürfen gegenüber Eurowings

Ich kann den Ärger des Passagiers über den Erhalt einer abgelaufenen Speise an Bord eines Eurowings-Fluges sehr gut nachvollziehen. So ein Fehler darf einfach nicht passieren und Eurowings täte gut daran, dies zukünftig auch sicherzustellen. Ich empfinde die Aussage, dass es sich um einen Beladefehler handelt, zudem recht dünn. Hier sollte transparent aufgezeigt werden, was schieflief und wie man diesen Fehler auf den anstehenden Flügen verhindern will.

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  • Auf allgemeinen Kundenwunsch wird kein Essen mehr vernichtet. Alles wird verwertet. LH geht mit guten Beispiel voran. Dafür wird in der Businessklasse kein Zuschlag verlangt.

  • Hatte bis dato noch nie Ablaufdaten auf der Verpackung gesehen, aber heutzutage bekommt man leider eh nur noch auf der Langstrecke Essen (inklusive) serviert.

  • War sonst nix los? Auf einem Flug kam es dazu. Wie oft passiert das wohl in der regulären Gastronomie mal. Unbestritten nicht gut aber auch nicht wirklich eine BILD Style Schlagzeile wert die suggeriert das das der Normalfall ist.

    • Die Headline beschreibt genau das, was passierte. Der Beitrag setzt sich mit dem Thema angemessen kritisch auseinander. Wir haben vorab sogar bei Eurowings den Fall bestätigen lassen und um Stellungnahme gebeten. Welcher Teil dieses Beitrags ist nun also wirklich BILD-Style?

    • Es geht darum Einzelfälle aufzubauschen weil es vermutlich nicht viel relevantes zu vermelden gab aber der Werbenewsletter irgendwelchen content brauchte um nicht nur aus Werbung zu bestehen. Das ist okay aber eben eigentlich wie eine Umfrage mit 100 Leuten als repräsentativ als Gesamtmeinung zu verkaufen. Frohes Neues

  • Bin Gerde mit Eurowings von Jamaika nach Frankfurt geflogen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum haben wir uns nicht angeschaut aber das Essen war absolut ungenießbar. Undefinierbarer Geschmack mit Schärfe übertüncht und nicht mal das belegte Brötchen konnte man essen. So etwas ekliges habe ich noch nie im Mund gehabt.

  • Es ist zumindest besser, wenn abgelaufene Speisen den Passagieren vorgesetzt werden, als wenn so etwas der Pilot bekommt, denn dann wäre auch noch die Flugsicherheit gefährdet.

  • Ich lese mir immer durch, was auf der Verpackung steht. Meistens sind das reine Chemie Labore, was in der Economy serviert wird. Ungenießbares Zeugs.
    In der Business bekommt man meistens das Essen schön ausgepackt auf den Teller serviert. Da sollte es keine Bedenken geben.

  • Naja, sollte idealerweise nicht passieren, aber immerhin war es kein Mettbrötchen, sondern es ging um eingeschweißte, luftgetrocknete, haltbar gemachte Wurst und Schinken . Insofern denke ich doch, der Passagier war zu keiner Zeit einem hohen gesundheitlichen Risiko ausgesetzt…

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