Die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt hat in einem Papier das Flugzeug mit dem Zug verglichen.

In vielen Ländern wird derzeit die Abschaffung der Kurzstreckenflüge diskutiert oder auch schon bald umgesetzt. Mit dieser Thematik hat sich nun auch die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt – Eurocontrol – befasst. Sie hat in ihrem Positionspapier die Praktikabilität solcher Vorschläge bewertet und was dies für ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen mit sich bringen würde, wie Cockpit berichtet.

Bericht kommt auf ein überraschendes Ergebnis

Die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt hat sich in einem Papier dem Vergleich zwischen der Luftfahrt und dem Schienenverkehr gewidmet. Dabei wurde die Praktikabilität bewertet, falls der Luftverkehr verstärkt auf die Schiene gelegt werden sollte. Berücksichtigt wurden dabei die ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen. Dabei kam Eurocontrol zu dem ersten Ergebnis, dass eine Verlagerung auf die Schiene bei bis zu 1.000 Streckenkilometern nicht vorteilhaft ist. Der Hauptgrund dafür ist die Fahrtzeit, denn es könne noch Jahrzehnte dauern, bis zahlreiche Hochgeschwindigkeitsstrecken in Betrieb sein werden. So haben wir auch schon berichtet, dass die Deutsche Bahn ihre Hochgeschwindigkeitsstrecken um 50 Prozent ausbauen will – jedoch soll dies erst in zehn bis zwölf Jahren so weit sein. Und ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, steht auch noch in den Sternen.

Deutsche Bahn
Schon jetzt können Lufthansa Passagiere das sogenannte Zug-zum-Flug Angebot nutzen

Zwar verursacht der Zug momentan deutlich weniger Emissionen, aber bis zur Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecken und damit zur Konkurrenzfähigkeit der Bahn wird die Dekarbonisierung im Flugverkehr ebenfalls weiter fortgeschritten sein, so Eurocontrol. Zudem wurde in dem Schreiben auch betont, dass bei einer Bewertung des Bahnverkehrs auch die deutlich höheren sozioökonomischen und land- beziehungsweise biodiversitätsbedingten Einschränkungen des Hochgeschwindigkeits-Schienenverkehrs beachtet werden müssen. Denn diese werden in Studien in der Vergangenheit zu oft unterschätzt. Auch soll der Zug in Punkten Flexibilität und Konnektivität nicht mit dem Flugzeug mithalten können. Eine Lösung könnte zumindest in Deutschland der sogenannte “Deutschlandtakt” sein, welcher eine bessere Taktung des Nah- und Fernverkehrs vorsieht. Jedoch wird dies auch noch einige Zeit brauchen, bis wir davon profitieren können. Eurocontrol kam allerdings zu dem Ergebnis, dass Flugzeug und Zug nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten sollten, um möglichst ökologisch und auch kundenfreundlich zu sein.

Fazit zum Papier von Eurocontrol

Die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt hat in einem Papier den Zug mit dem Flugzeug verglichen. Dazu hat Eurocontrol die jeweilige Praktikabilität der Verkehrsmittel bewertet und was ein Fokus auf eines der beiden für ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen mit sich bringen würde. So ist man zum Ergebnis gekommen, dass der Zug selbst auf Strecken bis 1.000 Kilometern nicht mit dem Flugzeug mithalten kann. Dies liegt zum einen an den wenigen Hochgeschwindigkeitsstreckenkilometern aber auch an der geringeren Flexibilität und Konnektivität. Es bleibt abzuwarten, wie sich dies in der Zukunft entwickeln wird.

Ein Vorschlag der Grünen ist es, Kurzstreckenflüge gänzlich durch Züge zu ersetzen. Haltet Ihr das für eine gute Idee?

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Autor

Genauso wie den Schwarzwald, liebt David es neue Orte und Kulturen zu entdecken. Am liebsten kombiniert er einen Städtetrip mit anschließendem relaxen am Strand. Er studiert Tourismusmanagement in Wernigerode und macht ein Praktikum bei reisetopia. Er hält euch mit den neuesten Deals und News auf dem Laufenden!

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  • Es wäre gut wenn man diese Eurocontrol Vergleiche kritischer betrachten und dann als Media besser kommentiert, denn Eurocontrol ist ja bekanntlich ganz und gar nicht “neutral”. Das ist in etwa so wenn man sich auf BMW- oder Mercedes-Untersuchungen stützen würde um zu beweisen dass Autos nicht sehr umweltschädlich sind…

  • Meine Rede, das eine Strecke STR-FRA oder BER-HAM sich rechnet stimmt, wenn eine Hichgeschwindigkeitstrasse besteht. Aber schauen wir mal auf STR-MUC, ähnliche Distanz wie zu FRA, aber aufgrund der Bergigen Schienen und des fehlenden Flughafen Anschluss an das Bahnnetz, brauch man ohne Verspätung 3,5h, was völlig inakzeptabel ist, da bin ich mit dem Auto schneller. Aber diese Fakten, und auch den Bericht von Eurocontrol werden die Grünen ignorieren oder sogar als Fake News bezeichnen.

    • Interessanter Artikel und ein schöner Beweis das nicht alles schwarz weiß ist. In der heutigen globalen Welt können viele Themen ganz schnell Komplex werden und meiner Meinung nach ist es besser an 10 Stellschrauben etwas zu drehen, als an einer groß, was dann aber im Zweifelsfall auch nicht oder zu langsam passiert weil es starken Gegenwind gibt.

      Gruß
      Alex

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