Die Europäische Union hat soeben die Liste der Länder geändert, aus denen Reisende noch in die 27 europäischen Mitgliedstaaten einreisen dürfen. Besucher aus Kanada, Tunesien und Georgien dürfen ab sofort nicht mehr in die EU einreisen.
Nicht nur in Europa verschlimmert sich die Lage der Krise von Tag zu Tag. Denn tatsächlich nehmen die Zahlen der mit dem Virus infizierten Menschen auf der ganzen Welt wieder zu. Folglich wurde die Liste der Länder, aus denen Reisende in die Europäische Union einreisen dürfen, von elf auf neun Länder korrigiert. Alle Besucher aus Kanada, Tunesien und Georgien dürfen nicht mehr in die EU einreisen, während Reisende aus Singapur nun die Erlaubnis wieder erhalten haben, wie die französische Zeitung Le Devoir kürzlich berichtete.
Neun Länder Einreise weiterhin gestattet
Im März beschloss die EU ein Einreiseverbot für alle nicht notwendigen Reisen innerhalb des EU-Raumes. Abgesehen von wenigen Ausnahmen, konnte nun niemand mehr die europäischen Grenzen überschreiten. Nachdem sich die Situation im Juni etwas gebessert hatte, einigten sich die 27 Mitgliedsländer auf eine Liste von 15 Ländern, deren Staatsangehörige von nun an Ihr Gebiet bereisen dürfen. Diese Liste wurde im August auf elf Länder reduziert und umfasst jetzt nur noch diese neun Länder: Australien, Japan, Neuseeland, Ruanda, Südkorea, Thailand, Uruguay und Singapur sowie China, allerdings nur unter Vorbehalt der Gleichberechtigung für das letztgenannte Land.
“Aufgrund eines starken Anstiegs der Infektionsfälle sind Georgien, Kanada und Tunesien von der Liste gestrichen worden”, berichtete Le Devoir von einer europäischen diplomatischen Quelle und fügte hinzu, dass “Singapur aufgrund einer Verbesserung der Infektionsraten auf die Liste hinzugefügt wird”. Diese neue Maßnahme gilt ab heute, 23. Oktober 2020.
Natürlich gelten auch hier einige Ausnahmen. Die Einreiseverbote der EU gelten nicht für langfristige Bewohner, sowie ihre Familien. Es gibt auch eine weitere Ausnahme für Reisende mit systemrelevanten Berufen, wie zum Beispiel medizinisches Personal.
Liste nur eine Empfehlung der EU
Wie fast alle von der EU getroffenen Entscheidungen ist dies nur eine Empfehlung. Daher müssen nicht alle Mitgliedsländer diese Maßnahme umsetzen. Jeder Staat bleibt verantwortlich für die Kontrolle seiner Grenzen und entscheidet eigenständig, ob dieser die Reisenden ins Land lässt oder nicht.
Die EU versucht jedoch, sich an ihren Außengrenzen zu einigen, angesichts des Grundrechtes der Reisefreiheit innerhalb des Schengen-Raumes der 27 Mitglieder, das betrifft also die 23 EU-Mitgliedstaaten und die vier assoziierten Staaten: Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz.
Reisen unter dem Vorbehalt der “Gleichberechtigung”
Diese neue Ankündigung kommt nicht besonders überraschend, da die Grenzen Kanadas seit März bereits geschlossen sind. Keinem europäischen Staatsbürger ist es erlaubt, in das zweitgrößte Land der Welt zu reisen. Gegenwärtig sollen Kanadas Grenzen am 31. Oktober wieder geöffnet werden, aber die Einreisebeschränkungen werden andauernd wieder verlängert, sodass es dafür vorerst keine Sicherheit gibt.
Während die EU angedeutet hatte, dass sie ihre Grenzen nur für Länder öffnen würde, die auch im Gegenzug Europäer aufnehmen würden – um eine gewisse Gleichberechtigung zu respektieren – hat sie den Kanadiern bisher aber nicht verboten, in ihr Gebiet einzureisen. Von tunesischer Seite aus sind alle französischen Besucher, die in das Land einreisen wollen, gezwungen, sich in eine zweiwöchige Quarantäne zu begeben.
Was Georgien anbelangt, so verabschiedete das Land im September eine Liste von fünf Ländern, darunter Frankreich, in der festgelegt ist, dass Bürger oder Personen mit ständigem Wohnsitz in diesen Ländern ohne Bedingungen und ohne vorgeschriebene Quarantäne nach Georgien reisen können, sofern sie mit einem Direktflug kommen und sich in den zwei Wochen vor ihrer Reise nicht in einem anderen Land aufgehalten haben. Es bleibt daher abzuwarten, ob diese Maßnahme in den kommenden Wochen auch weiterhin gültig bleibt.
Fazit zu der aktuellen EU-Verbotsliste
Die Europäische Union hat beschlossen, Maßnahmen zu ergreifen und ihre Liste der Länder, von denen Reisende aus in ihr Gebiet einreisen dürfen, zu aktualisieren, da die Infektionszahlen international weiter in die Höhe schießen. Reisende aus Kanada, Tunesien und Georgien dürfen daher nicht mehr in die EU einreisen, während Staatsangehörige Singapurs nun die Grenzen problemlos überschreiten dürfen. Es bleibt abzuwarten, ob bestimmte gegenseitige Maßnahmen eingeführt werden.
