Die Bundesregierung möchte die aufgrund der europaweiten Ausbreitung der zweiten Welle der Covid-Pandemie auch weiterhin von starken Verlusten geprägte Luftfahrtindustrie mit weiteren Milliarden unterstützen.
Das berichtet unter anderem der Spiegel. Demnach sollen in enger Kooperation mit anderen europäischen Staaten sogenannte Reisekorridore geschaffen werden, um eine langsame Erholung der Branche auch im Angesicht der fortlaufenden Krise zu ermöglichen. Finanzielle Unterstützung soll es zudem auch für den neuen Hauptstadtflughafen BER geben, dessen Eröffnung erst wenige Wochen zurückliegt. Ein Überblick.
Erste Verhandlungen zu Reisekorridoren für Anfang Dezember geplant
Bereits Anfang November hatte die gebeutelte Luftfahrtindustrie nach übereinstimmenden Medienberichten im Rahmen des Luftverkehrsgipfels neuerliche staatliche Finanzhilfen gefordert, um die bevorstehenden Krisenmonate zu überstehen. Das Bundesverkehrsministerium bestätigte am heutigen Sonntag entsprechende Pläne. Man wolle künftig gemeinsam mit den Ländern und den zuständigen Luftverkehrsverbänden an einer Strategie zur Schaffung sicherer Reisekorridore arbeiten.
Neben der Rückkehr der in vielen Teilen der Welt seit Monaten ausgesetzten oder stark eingeschränkten Langstreckenkapazitäten wolle man auf diese Weise außerdem die bestehenden Quarantäne-Regelungen überholen, um hoffentlich steigende Buchungszahlen zu generieren. Denkbar wäre laut aktuellem Informationsstand, bestehende Test-Kapazitäten weiter zu erhöhen, um somit die Quarantäne-Verordnungen aussetzen zu können, die Passagiere derzeit maßgeblich von Buchungen abhielten. Erste offizielle Gespräche hierzu sind demnach bereits für Anfang Dezember in Anwesenheit des Innen- und Wirtschaftsressorts, des Verkehrsministeriums sowie das Auswärtige Amts angesetzt.
Länder zeigen sich für notwendige Maßnahmen kooperativ
Auch eine weitere finanzielle Kostenunterstützung ist im Rahmen der bevorstehenden Verhandlungen geplant, wie aus dem Bericht hervorgeht. Man wolle „einmalig dabei (…) helfen, dass Infrastrukturen pandemiebedingt nicht zerstört werden“. Demnach soll rund eine Milliarde Euro zwischen den Flughäfen der jeweiligen Länder und der Deutschen Flugsicherung aufgeteilt werden. Darauf haben sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Bundesfinanzminister Olaf Scholz verständigt. Ein Teil dieses Geldes soll dabei auch dem erst neuen Hauptstadtflughafen BER zugutekommen, der seit seiner Eröffnung erst vor wenigen Wochen mit stagnierenden Passagierzahlen zu kämpfen hat. Hierzu benötige es im Vorfeld allerdings weitere Abstimmungen, wenngleich man bereits “mit Hochdruck daran arbeite”, wie das Verkehrsministerium bestätigte.
Wie aus einem Bericht des Handelsblatts hervorgeht, werde die Bundesregierung nach bisherigem Informationsstand knapp die Hälfte der gut eine Milliarde Euro stellen. Die andere halbe Milliarde solle demnach vonseiten der Länder bereitgestellt werden, welche hierzu bereits erste Zustimmung äußerten. Im Vorfeld wolle man allerdings eigene, bereits angekündigte Finanzhilfen mit oben beschriebener Selbstbeteiligung aufrechnen. Demnach habe allein Nordrhein-Westfalen beispielsweise bereits eine Summe von immerhin 250 Millionen Euro an den Düsseldorfer Flughafen versprochen, in Bremen sind es zumindest 28 Millionen Euro.
Fazit zur finanziellen Unterstützung der Luftfahrtindustrie
Die Bundesregierung möchte die aufgrund der europaweiten Ausbreitung der zweiten Welle der Covid-Pandemie auch weiterhin von starken Verlusten geprägte Luftfahrtindustrie mit weiteren Milliarden unterstützen. Während das Geld unter anderem zwischen den einzelnen Flughäfen aufgeteilt werden soll, müssen sich die Länder mit gut der Hälfte der Summe selbst beteiligen. Erste Verhandlungen hierzu sollen noch im Dezember beginnen.
Was haltet Ihr von den neuerlichen Staatshilfen für die Branche? Teilt Eure Meinung mit uns und der Community in den Kommentaren oder hinterlasst uns eine Nachricht unter [email protected].
Die Frage nach den Reisekorridoren hat der Vorschreiber zu Recht gestellt. Die Lage ändert sich doch weltweit ständig. Wie will man da sichere und verlässliche Korridore aufbauen? Steigende Buchungszahlen sind zwar aus Sicht der Luftfahrtindustrie wünschenswert, es stellt sich jedoch die Frage, ob es wirklich einen Sinn ergibt, in naher Zukunft die Touristen wieder rund um die Welt fliegen zu lassen. Aus meiner Sicht ergibt das erstmal keinen Sinn. Dass keine Infrastrukturen zerstört werden sollen ist nachvollziehbar. Dennoch ist fraglich, ob diese Infrastrukturen jemals wieder auf Vorkrisenniveau nachgefragt und benötigt werden.
Was für Reisekorridore? Wo man 10 mal getestet wird und dann vor Ort jeden zweiten Tag noch mal einen Test macht? GPS Tracker an den Fuß? Niemand will sich so einem “Urlaub” unterziehen. + Noch mehr vom schwachsinnigen Test? Die Hoffnung ist das der PZR Test abgeschaft wird und Portugal hat es vor kurzem gezeigt, siehe Entscheidung vom Berufungsgericht, nur so kann diese Testpandemie gestoppt werden und erst dann wird es mit fliegen weitergehen. Das ist alternativlos.