Aufgrund der Kurzfristigkeit des nächsten Bahnstreiks reicht die Deutsche Bahn Klage gegen die Lokführer-Gewerkschaft ein. Der Konzern stuft den anberaumten Streik als grundlos ein.
Für morgen früh ist bereits der nächste Bahnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) anberaumt – nur wenige Tage nach dem letzten Streik-Ende. Das scheint das Fass der Deutschen Bahn (DB) zum Überlaufen gebracht zu haben. Der Konzern klagt per Eilantrag gegen die GDL, so die Tagesschau.
Strategie der Gewerkschaft macht der Bahn zu schaffen
Besonders die Kurzfristigkeit des neu angekündigten GDL-Streiks macht der Bahn zu schaffen. Da der Arbeitskampf im Güterverkehr bereits heute Abend um 18 Uhr startet, wurde der Streik mit einem Vorlauf von 22 Stunden angekündigt. Der DB‑Personalvorstand Martin Seiler bezeichnet dies als “eine blanke Zumutung”. Der Konzern geht nun gerichtlich vor. Beim Arbeitsgericht in Frankfurt am Main wurde ein Eilantrag auf einstweilige Verfügung eingereicht.
Doch diese Kurzfristigkeit war genau die Strategie der Gewerkschaft, vor der GDL-Chef Claus Weselsky gewarnt hatte. Weniger Vorlaufzeit und sogenannte Wellenstreiks sollen den Druck auf den Konzern in Zukunft erhöhen. Das stößt auf scharfe Kritik seitens der Bahn:
Wir halten diese Wellenstreiks für unverhältnismäßig. Sie gefährden die Versorgung im Land.
Martin Seiler, DB‑Personalvorstand
Kein Verständnis für den Streik seitens der Bahn
Die Bahn sieht keine Rechtfertigung im erneuten Streik. Die Gewerkschaft hält an ihrer strikten Forderung einer 35-Stunden-Woche bei gleichbleibendem Gehalt fest. Die Bahn hatte sich bereiterklärt, die Gespräche auf Grundlage des Gesamtvorschlags der Moderatoren wieder aufzunehmen. Zuletzt stand eine 36-Stunden-Woche im Raum.
Der für morgen geplante Streik ist der sechste im aktuellen Tarifkonflikt. Von Dienstag um 2 Uhr bis Mittwoch um 2 Uhr soll die Arbeit niedergelegt werden. Die Bahn hatte in der Vergangenheit bereits einmal eine Klage gegen die Gewerkschaft in die Wege geleitet, war damit allerdings gescheitert.
Fazit zur Klage der Bahn gegen die GDL
Die Bahn schlägt wieder einmal den gerichtlichen Weg gegen die Gewerkschaft und ihre anhaltenden Streiks ein. Dafür hat der Konzern einen Eilantrag auf einstweilige Verfügung eingereicht. Ob die Klage dieses Mal erfolgreich ist und wie sich dieser Schritt auf den geplanten Streik auswirkt, wird sich sicher in den nächsten Stunden zeigen.