Die Boeing 737 MAX hat am Mittwoch in den USA ihre Wiederzulassung erhalten, aber die Ereignisse in der Vergangenheit werden der Marke weiterhin zulasten fallen. Daher ist bei einigen Airlines bereits im Gespräch, die Vermarktung unter einem anderen Namen fortzuführen.
Boeing wird es in Zukunft mit der 737 MAX nicht unbedingt leichter haben. Fehlende Neubestellungen und Stornierungen der Aufträge belasten den Flugzeughersteller enorm, ebenso wie die finanziellen Probleme des Konzerns. Bereits seit Beginn des Jahres wurden 448 Aufträge der 737 MAX wieder abbestellt, im September und Oktober hat Boeing keinen einzigen Neuauftrag an Land ziehen können. Zwar hat die FAA gerade das Startverbot für den Problemflieger in den USA aufgehoben, nachdem die EASA bereits im Oktober grünes Licht für ein Comeback gegeben hatte, aber die Befürwortung das Flugzeug erneut in die Lüfte zu lassen hält sich bei einigen Airlines und insbesondere Passagieren weiterhin in Grenzen. So gibt es bereits erste Überlegungen den Namen im Laufe der Zeit auslaufen zu lassen, wie reuters.com vor kurzem berichtet hatte.
737-7 und 737-8 als Namen im Gespräch
Dass der Ruf des Unglücksfliegers weiterhin geschädigt ist, ist kaum verwunderlich, nach den beiden Flugzeugabstürzen, die kurz nacheinander geschehen waren. Die Unterstützung zur Rückkehr der 737 MAX scheint derweil noch stark zu schwanken, gerade im Bereich Vermarktung sollen einige Fluggesellschaften die Absicht haben, die Marke unter ihrem derzeitigen Label MAX und ihrer aktuellen Modellnummer 737 nach unten zu stufen – zu einer schlichteren Variante, wie 737-7 und 737-8. Einige Marketingexperten schätzen, dass der Name daher in den kommenden Jahren auf dem Markt zunehmend verblassen wird. Eine Konsequenz, die auch nicht groß verwunderlich sein dürfte. Zudem war auch die Unzufriedenheit einiger Airlines gestiegen, nachdem sie weiterhin Werbeausgaben für einen Namen investiert hatten, der in der vergangenen Zeit ununterbrochen in der Kritik gestanden hatte.
Infolgedessen hat sich laut aktuellen Einschätzungen auch der Wert des Unternehmensimage von Boeing um mehrere Milliarden Euro verringert. Für den Flugzeughersteller Boeing würde eine Namensänderung aufseiten der Fluggesellschaften zu einem derben Rückschlag führen, noch zuletzt hatte dieser die Fluggesellschaften vor den Ereignissen dazu animiert “MAX zu denken” und die Maschine besonders in den Fokus gestellt.
Den Vorwürfen zum Trotz hat die Fluggesellschaft American Airlines die Wiederaufnahme der kommerziellen MAX-Flüge ab dem 29. Dezember 2020 bestätigt. So plant diese bereits mit speziellen Boeing-737-MAX-Touren, um das Vertrauen potenzieller Kunden in die Maschine wieder zu stärken. Zudem verspricht die Airline gegenüber ihren Kunden mit der Boeing 737 MAX weiter transparent zu bleiben. Die Veränderung der Sicherheitskarten im Flugzeug der 737 haben laut Angaben der Airline nichts mit dem Vorwurf zur Namensänderung zu tun, sondern dienen lediglich dem Zweck der Standardisierung ihrer Sicherheitskarten an Bord.
Ryanair verkündete bereits Namensänderung
Die Entscheidung, ob die Fluggesellschaften an dem Namen weiterhin festhalten wollen oder in ihren Vermarktungsplänen zu einer Umbenennung übergehen wollen, überlässt Boeing schlussendlich diesen selbst. Die Zweifel über die Zukunft des Namen und der Modellnummer kamen erstmalig im August auf, als eine Pressemitteilung eine MAX-Bestellung der polnischen Fluggesellschaft Enter Air als “737-8” bezeichnete. Auch Air Canada sorgte in der vergangenen Woche für einige Bedenken, nachdem die Airline in ihrer Pressemitteilung über die Quartalsergebnisse die MAX nur in der Fußnote erwähnt hatte – anders als bei der Mittelung im letzten Jahr. Ryanair hatte dabei schon vor den Geschehnissen entschieden, ihre speziell entworfene Version als “Gamechanger” und nicht als “MAX” bezeichnen zu wollen.
Man darf demzufolge gespannt sein, ob und wenn ja welche Zukunft den Unglücksflieger erwarten wird, nachdem der Großraumjet mit seiner heutigen Wiederzulassung in den USA einen wichtigen Schritt vorangekommen ist. Auch die Frage nach einer zukünftigen Vermarktungsstrategie der 737 MAX bleibt spannend und auch ob sich weitere Airlines entschließen, mit der Boeing wieder operieren zu wollen!
Fazit zur möglichen Umbenennung der 737 MAX
Dass der Ruf des Unglücksfliegers weiterhin geschädigt ist, ist kaum verwunderlich, nach den beiden Flugzeugabstürzen, die kurz nacheinander passierten. Trotz der Wiederzulassung in den USA, werden die Ereignisse in der Vergangenheit die Marke weiterhin belasten. Daher gibt es laut einigen Medienberichten zufolge erste Überlegungen einiger Airlines die Vermarktung der 737 MAX unter einem anderen Namen fortzuführen. Somit könnte eine einfachere Variante etwa mit 737-7 und 737-8 die Zukunft des weiterhin kritisierten Unglücks-Jet womöglich etwas bessern.
Irgendwie schon unfassbar, dass die Kunden so getäuscht werden sollen. Ich denke es ist das gute Recht eines jeden selbst zu entscheiden, ob es diesen Maschinentyp nochmal betreten möchte. Des Geldes wegen die Menschen zu täuschen finde ich alles andere als gut.
Da hast du absolut Recht, aber welche Airlines das so machen, mit denen muss man ja auch nicht unbedingt fliegen bzw. bei Buchung halt auf Airbus achten
Das stimmt. Das werden wir sicher so machen. 🙂