Chinas Airbus A320- und Boeing 737-Konkurrent, die Comac C919, könnte wider Erwarten doch noch in diesem Jahr in den regulären Flugbetrieb gehen, wie die Erstkundin selbst verriet.
Mit der Comac C919 möchte China dem Quasi-Duopol von Boeing und Airbus auf dem Markt der Schmalrumpfflugzeuge Einhalt gebieten. Allerdings hatte der moderne Zweistrahler bis dato mit einigen Probleme zu kämpfen, weshalb die Erstauslieferung drohte, sich erneut deutlich zu verzögern. Doch wie die Erstbetreiberin der C919 nun selbst bekannt gab, könnte der chinesische Kurz- und Mittelstreckenjet doch noch in diesem Jahr in den kommerziellen Betrieb gehen, wie aeroTELEGRAPH erklärte.
China Eastern-Tochter mit rein chinesischer Flotte
Die zwei bekanntesten und marktdominierenden Flugzeugbauer heißen Boeing und Airbus. Dem möchte – zumindest in Teilen – die Volksrepublik China schon länger Einhalt gebieten. Mit dem vollständig in China entwickelten Flugzeug Comac C919, zielt die Volksrepublik erneut auf die beliebten Flugzeugmodelle à la Airbus A320 und Boeing 737. Bereits seit 2015 befindet sich das Flugzeug in Produktion, absolvierte am 5. Mai 2017 seinen Erstflug und soll – wie nun bekannt wurde – doch noch in diesem Jahr in Dienst gestellt werden. Erstbetreiberin wird demnach China Eastern Airlines, die auch die Hinweise auf den ersten kommerziellen Betrieb des Jets für 2021 gab.
Dabei hieß es bis zuletzt noch, dass der Comac C919 erneut eine Verzögerung drohe, aufgrund von Problemen mit den Triebwerken, sowie dem Höhenleitwerk. So sprach der chinesische Flugzeugbauer Comac im vergangenen Jahr noch davon, dass deshalb womöglich erst 2022 oder gar erst 2023 mit einer Auslieferung des Boeing- und Airbus-Konkurrenten drohe. Nun scheint die Situation doch nicht ganz so düster auszusehen, denn wie China Eastern Airlines selbst bekannt gab, erwarte die Fluggesellschaft auch weiterhin die Auslieferung der ersten C919 noch in diesem Jahr. Im nächsten Jahr und 2023 sollen demnach jeweils zwei weitere Exemplare des chinesischen Schmalrumpfflugzeuges folgen. Dies erklärte die Airline bei der Veröffentlichung ihrer Halbjahresergebnisse.
Die C919 wird dabei jedoch nicht bei der Kernmarke China Eastern, sondern bei der Tochter OTT Airlines in Betrieb gehen. Abgehend vom Flughafen Shanghai-Hongqiao seien mit dem Jet Routen nach Chengdu, Guangzhou, Peking, Qingdao, Shenzhen, Wuhan und Xiamen geplant. Flugzeuge aus chinesischer Produktion sind für OTT Airlines dabei nichts Neues, denn die Fluglinie setzt ausschließlich auf Flugzeuge aus der Volksrepublik und unterhält so bisher Flugzeuge des Typs Comac ARJ21. Dieser Flugzeugtyp, mit zwei Hecktriebwerken, entwickelte sich jedoch nie zum erhofften Erfolg für Comac. Die C919 soll das nun ändern und es mit den bei Airlines weltweit – und auch in China – sehr beliebten Maschinen der Boeing 737- und Airbus A320-Familie aufnehmen.
Fazit zur Erstauslieferung der C919 noch in diesem Jahr
Ob China mit der Comac C919 tatsächlich den erhofften Erfolg erzielen und sich zu einem echten Konkurrenten für die Platzhirsche Boeing und Airbus entwickeln wird, muss sich erst noch zeigen. Doch auch wie bei den großen Rivalen, haben auch die Chinesen bei der Entwicklung des neuen Jets mit vielen Problemen zu kämpfen gehabt. Dadurch drohte gar eine Verspätung der Erstauslieferung von mehreren Jahren. Doch hier scheint China Eastern Airlines inzwischen mehr zu wissen und erklärte nun, auch weiterhin mit der Auslieferung der ersten C919 noch in diesem Jahr zu rechnen.