Laut Theresa May sollen die neuen britischen Reisepässe ein Ausdruck der Souveränität und Unabhängigkeit des Landes sein. Die Ironie: Die neuen Pässe werden blau sein und im EU-Land Frankreich produziert.

Brexit-Befürworter sind darüber wenig überraschend nicht gerade begeistert.

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Herstellung der Pässe in einem EU-Land

Die Londoner Regierung hatte die Abschaffung der burgundroten EU-Pässe als Meilenstein nach der Trennung von Brüssel gefeiert. Die neuen, blauen Reisepässe der Briten sollen nach dem Brexit allerdings ausgerechnet von einem Unternehmen in der Europäischen Union hergestellt werden. Premierministerin Theresa May bezeichnete sie als “Ausdruck unserer Unabhängigkeit und Souveränität”.

Die neuen Reisepässe werden in Zukunft von der französisch-niederländischen Firma Gemalto produziert. Nicht wie bisher üblich von einem heimischen Unternehmen. Das sorgte im Parlament unter den Befürwortern natürlich für Aufregung.

Immense Steuereinsparungen

Viele britische Pässe wurden bereits im Ausland produziert. Bei dem favorisierten Angebot spare der Steuerzahler etwa 120 Millionen Pfund während der Laufzeit des Vertrages, was derzeit knapp 140 Millionen Euro entspricht. Stärker noch als der Preis sei aber die Qualität berücksichtigt worden. Auch der Chef, Martin Sutherland, der bisher zuständigen Firma namens De La Rue in Großbritannien war verärgert. Für ihn ist die Entscheidung für ein Unternehmen im Ausland überraschend und entäusschend. “Jetzt wird dieses Symbol der britischen Identität in Frankreich hergestellt,” sagt er.

Problemlos hat die Firma über zehn Jahre lang die Pässe produziert. Nun ist sie preislich unterboten worden. Sutherland ist betrübt. “Ich muss nun mit den Arbeitern sprechen, ihnen in die Augen schauen und erklären, warum die britische Regierung glaubt, dass es eine vernünftige Entscheidung ist, französische und keine britischen Pässe zu kaufen.”

Fazit zum neuen Reisepass der Briten

Dass die Briten sich auf dem Weg zur Selbstbestimmung dazu entscheiden das Design des Reisepasses zu ändern und den burgundfarbenen EU-Reisepass abzuschaffen ist natürlich nachvollziehbar. Dass aber genau jetzt entschieden wurde die Produktion des neuen unabhängigen Passes in ein EU-Land auszulagern ist mit dem jetzigen Hintergund der Brexit Verhandlungen doch etwas kurios.

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Autor

Nach dem Abitur ging es für Miriam nach Australien. Das war der Startschuss für die Leidenschaft zum Reisen. In den darauffolgenden Jahren kamen einige Ziele auf der ganzen Welt hinzu. Bei reisetopia ist Miriam für unsere Reise-News zuständig.

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