Boeing hat im ersten Quartal diesen Jahres lediglich 50 Flugzeuge ausgeliefert, da sich der Flugzeughersteller mit gleich mehreren Krisen konfrontiert sieht.
Boeing hat die Zahl der Auslieferungen von Verkehrsflugzeugen für das erste Quartal 2020 bekannt gegeben. Inmitten der aktuellen Corona-Krise wurden in diesem Zeitraum nur 50 Flugzeugbestellungen ausgeliefert.
Allein im März 150 MAX-Stornierungen
Die Auslieferungen neuer Boeing-Flugzeuge im ersten Quartal 2019 waren im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig und zwar inmitten der 737-MAX-Krise, wodurch die Jets bis zum heutigen Tage nicht fliegen dürfen. Boeing übergab letztes Jahr um diese Zeit insgesamt 149 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden. In diesem Jahr konnte jedoch nur gut ein Drittel – und somit nur gut 50 Flugzeugauslieferungen – des Vorjahresergebnisses erzielt werden. So wurden im ersten Quartal des vergangenen Jahres noch 89 Exemplare allein vom 737-Modell ausgeliefert. Da der Flugzeugbauer aktuell weiter hart daran arbeitet, die MAX-Jets für die Rückkehr in die Lüfte vorzubereiten, ist es tatsächlich keine Überraschung, dass dieses Mal so wenige Auslieferungen zu verzeichnen sind. Zudem musste das Unternehmen im März 150 Stornierungen für den “Unglücksflieger” verzeichnen. Daher wird die MAX-Krise wahrscheinlich auch in künftigen Quartalsberichten zu sinkenden Ergebnissen führen.
Im ersten Quartal diesen Jahres wurden lediglich fünf 737-Flugzeuge ausgeliefert. Bei den übrigen ausgeführten Bestellungen handelt es sich ausschließlich um Großraumflugzeuge. Neben sechs Boeing 777 hatten zehn Boeing 767 ihren Weg zu ihren neuen Besitzern auf der ganzen Welt gefunden. Die meisten Auslieferungen betrafen jedoch die 787 Dreamliner, von denen 29 Exemplare ausgeliefert wurden.
Produktion deutlich heruntergefahren
Zurzeit versuchen Airlines vermehrt Flugzeugauslieferungen möglichst aufzuschieben. Selbst wenn der Flugbetrieb in den nächsten Monaten langsam wieder aufgenommen wird, könnte es eine Weile dauern bis die Airlines die gleichen positiven Passagierzahlen wie vor der Krise verzeichnen können. Zudem haben sowohl Boeing, als auch der größte Konkurrent, Airbus, je die Produktion ihrer Flugzeuge deutlich heruntergefahren. Auch von daher könnte es in den verbleibenden Quartalen zu deutlich niedrigeren Auslieferungszahlen der Flugzeugbauer kommen.
Genau wie die Fluggesellschaften sehen sich auch die Jet-Hersteller durch die aktuelle Krise mit großen finanziellen Probleme aufgrund einer extrem gesunkenen Nachfrage konfrontiert. Boeing hofft, dass die geplante Unterstützung durch die US-Regierung dazu beitragen wird, dass die Krise überwunden werden kann, bis das Geschäft wieder anzieht.
Fazit zur Situation bei Boeing
Erst im letzten Jahr waren einige Airlines noch frustriert, nicht schnell genug neue Flugzeuge von den Herstellern zu erhalten. Inzwischen dürften es jene Fluggesellschaften nicht mehr allzu eilig haben, die neuen Jets zu übernehmen. Boeing erfährt dabei aktuell durch mindestens zwei Krisen eine außerordentliche Belastung, weshalb die nun präsentierten Zahlen keine wirkliche Überraschung sind, aber dennoch einmal mehr die äußerst prekäre Situation beim US-amerikanischen Flugzeugbauer aufzeigen.
