Bis 2050 möchte der deutsche Luftverkehr vollständig klimaneutral werden. Airlines und Fluggesellschaften hoffen unter anderem auf Förderung für Flottenerneuerung.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hat den sogenannten “Masterplan Klimaschutz im Luftverkehr” vergangene Woche in Frankfurt vorgestellt. Die oberste Priorität bestehe darin, den deutschen Flugverkehr bis 2050 gänzlich klimaneutral zu gestalten, wie das Fachmagazin Aero berichtet. Ein Überblick.
Nationale Instrumente zur Bepreisung von CO2 “extrem kontraproduktiv”
In einer Pressekonferenz der vergangenen Woche stellte BDL-Präsident Peter Gerber einen Masterplan zum Klimaschutz im Luftverkehr vor, nach welchem der deutsche Flugverkehr bis 2050 gänzlich klimaneutral gestaltet werden soll. Diverse technische Herausforderungen, Effizienzsteigerungen und Förderprogramme sollen den langen Weg dieser Zielsetzung begleiten. Die Luftfahrt sehe CO2-Bepreisung zudem als adäquates Mittel, um zur Reduktion von Emissionen beizutragen. Nationale Instrumente zur Bepreisung seien aber extrem kontraproduktiv, so Gerber.
Zuletzt hatte man auf Bundesebene immer wieder über zusätzliche finanzielle Abgaben für Airlines und Fluggesellschaften debattiert, nachdem Frankreich und Österreich mit dem Beispiel einer offiziellen Ticketsteuer vorangegangen waren. Dies äußerte sich nach Ansicht des Verbandes allerdings zum eindeutigen Nachteil der nationalen Airlines. Sinnvoller sei hingegen die Nutzung des internationalen Ausgleichsprogramms CORSIA, mit welchem sich Fluggesellschaften weltweit zur Kompensation ihrer Emissionen verpflichten.
Wasserstoff als alternativer Treibstoff bis 2030 möglich
Gleichzeitig treibt Deutschland unter anderem mit Frankreich und in enger Kooperation mit der zuständigen EU-Kommission konkrete Bemühungen voran, Wasserstoff als Basis für alternatives Flugbenzin zu etablieren. In diesem Kontext betreibt auch der weltweit größte Flugzeughersteller Airbus bereits ein konkretes Projekt. Tatsächlich schreibt die Branche Wasserstoff das höchste Potenzial für eine nachhaltige Veränderung der internationalen Luftfahrt zu, das von entsprechenden Ambitionen diverser Fluggesellschaften wie unlängst British Airways verdeutlicht wird. Sobald es eine ausreichende Menge eines alternativen Treibstoffs gibt, solle der Einsatz dessen in einem bestimmten Prozentsatz verbindlich sein, so der Chief Executive Officer der deutschen Condor-CEO und Präsident des Airlineverbandes BDF, Ralf Teckentrup.
Zudem formulierte Teckentrup Forderungen nach einem Förderprogramm zur Flottenerneuerung bei Fluggesellschaften auch zur Emissionsverringerung. Klaus-Dieter Scheurle forderte als CEO der Deutschen Flugsicherung (DFS) das Vorantreiben des Single European Sky auf europäischer Ebene. Unter der Bezeichnung SES arbeitet die Europäische Union bereits seit Ende der 90er-Jahre an einer europaweiten Optimierung der bestehenden Lufträume, um Kosten zu sparen, aber auch im Sinne des Klimaschutzes.
Fazit zum Masterplan des BDL
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hat den sogenannten “Masterplan Klimaschutz im Luftverkehr” vergangene Woche in Frankfurt vorgestellt, nach welchem der deutsche Flugverkehr bis 2050 gänzlich klimaneutral gestaltet werden soll. Während nationale Instrumente zur neuerlichen Besteuerung von CO2 durch den BDL als extrem kontraproduktiv angesehen werden, möchten Branchenvertreter die Bemühungen auf landes- und europaweiter Ebene vorantreiben, Wasserstoff als Grundlage für alternatives Flugbenzin zu etablieren.