Wird die neue Warnung endlich Wirkung zeigen oder stößt das Anliegen vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) auf taube Ohren?
Im letzten Jahr trat ab dem 1. Mai 2024 eine höhere Luftverkehrssteuer in Kraft, die für Fluggesellschaften gilt, die von deutschen Flughäfen starten. Die dabei entstehenden Mehrkosten werden in der Regel an die Passagiere weitergegeben. Damit erhöht sich der Preis pro Flugticket. Der BDL warnte nach dieser Erhöhung bereits im August und im Dezember vor den steigenden Preisen für Flugtickets. Dabei argumentierte der BDL-Präsident, dass Fliegen auch weiterhin bezahlbar bleiben muss und stellte sich gegen die Erhöhung der Ticketsteuer. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, hat der BDL Grund den Druck noch einmal zu erhöhen und spricht erneut eine deutliche Warnung aus. Durch staatlich veranlasste Kosten werden die Kosten in diesem Jahr nämlich um weitere 1,2 Milliarden Euro steigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der BDL sieht durch höhere Ticketpreise die deutsche Wettbewerbsfähigkeit in der Luftfahrt gefährdet
- Durch die Erhöhung entstehen zusätzliche Kosten von 1,2 Milliarden Euro für die Luftfahrtbranche
- Der Präsident der BDL appelliert an zukünfigte Regierung
Wird Deutschland abgehängt?
Bereits im letzten Jahr gab es eine Erhöhung der Luftverkehrssteuer. Dies hatte wiederum Auswirkungen auf die Ticketpreise. Schon zu dem Zeitpunkt hatte der BDL vor den hohen Flugpreisen gewarnt und insbesondere davor, was passiert, wenn diese weiter steigen. In diesem Jahr ist hier allerdings noch kein Ende in Sicht. Durch eine staatliche Verordnung soll es noch einmal eine Erhöhung der Steuern und Gebühren geben, wodurch es zu etwa 1,2 Milliarden Euro an zusätzlichen Kosten für die Luftfahrtbranche kommt. Auch diese Mehrkosten werden erwartungsgemäß an die Fluggäste weitergegeben.
Der BDL warnt nun erneut und versucht, den Druck zu erhöhen. In den immer weiter steigenden Ticketpreisen sieht der BDL eine Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit der Branche. Der Präsident der BDL, Jens Bischof, wendet sich mit seinem Anliegen daher an die zukünftige Bundesregierung von Deutschland. Er argumentiert dabei für eine Senkung der Standortkosten für Flughäfen und Fluggesellschaften. Darin sieht der BDL die einzige Möglichkeit, dass Deutschland beim starken Wachstum im europäischen Ausland mithalten kann.
Die Belastungen für den Luftverkehrsstandort erreichen einen gefährlichen Kipppunkt – Deutschland verliert den Anschluss an Europa.
Präsident der BDL, Jens Bischof
Jens Bischof hebt hervor, dass die Erhöhung der Luftverkehrssteuer in diesem Jahr zu höheren Gebühren bei der Flugsicherung führen wird. Zudem werden hohe Kosten für die Sicherheitskontrollen entstehen und dann gibt es auch noch den verpflichtenden Einsatz von nachhaltigen Kraftstoffen. Das Ganze wird sich auf etwa 1,2 Milliarden Euro belaufen, welche nun zusätzlich auf die Luftfahrtbranche zukommen. Laut dem BDL waren die Preise für Flugreisen in Deutschland bereits im letzten Jahr so hoch wie in keinem anderen europäischen Land.
Der BDL äußert in dem Zusammenhang die Befürchtung, dass Deutschland durch die immer weiter steigenden Kosten auf Dauer Nachteile davon tragen könnte. Deutsche Airlines werden daran gehindert, ihre Expansionspläne auszuführen und ausländische Airlines sind bereits dabei, den deutschen Markt zu meiden. Jens Bischof betont, dass die Gefahr besteht, dass Deutschland den Anschluss in Europa verlieren könnte. Angesichts dessen appelliert er an die künftige Regierung, dass es hier mehr Unterstützung geben und die Luftverkehrssteuer ähnlich wie in Schweden sogar ganz abgeschafft werden sollte.