Anfang nächsten Jahres sollen die Systeme zur Flugüberwachung aktualisiert werden, was sich auf den europäischen Flugverkehr auswirken wird.
Stand jetzt arbeitet die französische Flugsicherung noch mit Systemen, die in den 1970er-Jahren entwickelt wurden. Da ist es dringend notwendig, die veralteten Systeme auf ein neues umzustellen. Genau das soll Anfang 2024 bei der französischen Flugsicherung mit einer Investition von rund eine Milliarde Euro geschehen. Doch schon jetzt wird vor zahlreichen Flugausfällen gewarnt. Allein Air France-KLM gab bekannt, dass die Fluggesellschaft bestimmte Flüge auf der Kurz- und Mittelstrecke während der Systemumstellung annulliert werden müssen, wie airliners berichtet.
Etwa 16.500 Flüge müssen gestrichen werden
Der Luftverkehr ist schnell am Wachsen, so planen auch immer mehr Fluggesellschaften ihre Flotte zu erweitern. Beispielsweise will LOT Polish Airlines ihre Flotte um etwa 50 Prozent ausbauen und auch Turkish Airlines gab kürzlich Pläne zur Flottenerweiterung bekannt. Kaum verwunderlich, dass Systeme, die mittlerweile rund 50 Jahre alt sind, erneut werden müssen, um dem Wachstum gerecht zu werden. Wie stark technische Probleme den Flugbetrieb beeinflussen können, zeigte noch im Sommer ein Ausfall der Computersysteme der britischen Flugsicherung. Zwei Tage hintereinander kommt es zu erheblichen Ausfällen und Verspätungen.
Doch das wird nicht spurlos am europäischen Flugverkehr vorbeigehen. Schätzungsweise müssen allein in Frankreich während der Systemaktualisierung etwa 16.500 Flüge gestrichen werden. Besonders Flüge von Air France-KLM werden davon betroffen sein. Alle Airlines sind an den großen Hauptstadtflughäfen in Frankreich (Charles de Gaulle, Orly, Le Bourget und Beauvais) verpflichtet, den Flugverkehr um etwa 20 Prozent zu reduzieren. Das gilt für den Zeitraum vom 9. Januar bis zum 14. Februar. Die Entscheidung, welche Flugverbindungen annulliert werden, liegt allerdings bei den Airlines selbst.
Investition in Höhe von einer Milliarde Euro
Mit der Aktualisierung der veralteten Systeme soll sowohl die Kapazität der französischen Flugsicherung erhöht als auch eine effizientere Arbeitsweise ermöglicht werden. Dafür müssen rund 80 Prozent des aktuellen Flugsicherungssystems erneuert werden. Um das zu ermöglichen, wird rund eine Milliarde Euro in die Systemaufrüstung investiert.
Die Aufrüstung auf ein System der neuen Generation ist von entscheidender Bedeutung.
Florian Guillermet, Direktor Flugsicherungsbehörde DNSA
Bislang wurde die neue Software in den Flugsicherungszentren Reims und Aix-en-Provence in Frankreich installiert, Tests wurden allerdings noch nicht durchgeführt. Vor der fertigen Einführung im November dieses Jahres sollen die neuen Systeme dann noch im größten Zentrum in Athis-Mons getestet werden. Bis die Systeme der Flugsicherung dann Anfang 2024 komplett eingeführt werden, sollen diese umfassend getestet werden, um schließlich einen reibungslosen Betrieb gewährleisten zu können.
Fazit zur Systemumstellung der französischen Flugsicherung
Die veralteten Systeme der französischen Flugsicherung werden Anfang nächsten Jahres aktualisiert und umgestellt. Dadurch wird es zu Ausfällen und wahrscheinlich auch Verspätungen im gesamten europäischen Luftraum kommen. Betroffene Passagiere sollen vorab über eine Flugstreichung informiert werden, um noch passend umbuchen zu können. Das betrifft vor allem Flüge im Zeitraum vom 9. Januar bis zum 14. Februar. Trotz der vorübergehenden Unannehmlichkeiten wird die Modernisierung des Flugsicherungssystems voraussichtlich langfristig positive Auswirkungen haben.