Aufgrund der anhaltenden Gesundheitskrise, die in besonderem Umfang in Südamerika wütet, gestattet die argentinische Regierung weiterhin keine kommerziellen Inlands- und internationalen Flüge zur Schutzmaßnahme ihres Landes.
Im März stellten Argentinien und ein Großteil seiner südamerikanischen Nachbarn die meisten internationalen Flüge ein und schlossen ihre Grenzen, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. Sechs Monate später hat sich der Kontinent jedoch zu einer der am schlimmsten betroffenen Regionen der Welt entwickelt und zieht nun einschneidende Konsequenzen. Die Flughäfen dürfen also nicht wie vorerst geplant den Flugbetrieb ab ersten September wieder aufnehmen.
Fehlende Corona-Sicherheitsmaßnahmen und soziale Konsequenzen
Das Argentinien immer noch keine Lockerungen bezüglich des untersagten Flugbetriebes erreicht hat, liegt vor allem daran, erläutert Mario Meoni, Verkehrsminister des Landes auf simpleflying.com, dass bisher kein gutes Konzept seitens des Gesundheitsministeriums, als auch der Gouverneure der argentinischen Provinzen vorliegt, um eine Wiederaufnahme zumindest der Inlandsflüge zu ermöglichen, aber kein Risiko besteht, die Infektionszahlen noch höher ansteigen zu lassen. Dennoch schloß er nicht aus, dass das Startdatum einer Eröffnung innerhalb der nächsten zwei Monate liegen könnte. Auch wenn er sich vor allem auf inländische Aktivitäten bezieht, ist zu erwarten, dass diese Sichtweise auch für internationale Operationen erweitert wird.
Seitdem weltweite Reisebeschränkungen eingeführt wurden, gelingt es vielen Ländern nun, ein Gleichgewicht in Bezug auf den Flugverkehr zu finden und ihr Flugstrecken eingeschränkt wieder aufzunehmen. Zumindest können Familien, Einwohner und Fachleute aus einigen Orten Wege finden, über mehrere Nationen hinweg zu reisen. Dies ist jedoch in Südamerika nicht der Fall, bzw. stark reglementiert. In Argentinien herrscht vor allem das Problem einer scheiternden Kommunikation zwischen Fluggesellschaften, wie z.B. der nationalen Fluggesellschaft des Landes Aerolíneas Argentinas, und Behörden zur Umsetzung proaktiver Sicherheitsmaßnahmen und zukünftiger Luftfahrtpläne. Die Ungeduld der Bevölkerung nimmt stetig zu, denn zweifellos gibt es Tausende von Menschen, die aus persönlichen, medizinischen und finanziellen Gründen reisen möchten. Dabei wären ein Großteil der Passagiere sogar bereit, sich allen notwendigen Tests und den erforderlichen Quarantänemaßnahmen zu unterziehen, um einen Flug zu erreichen.
Südamerikanische Airlines beantragen Insolvenz
Zusammen mit dem sozialen Schaden ist die Entscheidung, internationale Reisen zu verschieben, ein weiterer Schlag für die in Argentinien operierenden Fluggesellschaften. Mehrere südamerikanische Fluggesellschaften haben bereits Insolvenzschutz nach Kapitel 11 beantragt. Die nächsten Monate werden also entscheidend für ihre Zukunft sein. Es könnten langfristig schwere Schäden entstehen, wenn es zeitnah keine klare Richtung bei den Flügen gibt.
Hinzu kommen tausende Arbeitsplatzverluste in der Luftfahrtindustrie und nicht zu vergessen eine Vielzahl an Menschen, die auf Flugreisen angewiesen sind, um ihre Berufe in anderen Regionen ausüben zu können. Wann tatsächlich mit ersten Lockerungen zu rechnen ist, ist bisher noch unbekannt, aber die Hoffnung in den kommenden Monaten eingeschränkt Inlandsflüge wahrnehmen zu können, scheint gar nicht mal so gering.
Fazit zur fortbestehenden Flughafenschließung Argentiniens
Auch Argentinien hofft, wie die meisten europäischen Länder, seinen Flugbetrieb wieder aufnehmen zu können und einen Teil seiner Strecken, wenn auch eingeschränkt, wieder anfliegen zu können. Der Stichtag zur möglichen Eröffnung, der erste September, wurde erneut verschoben, sodass auch kein Inlandsflug im ganzen Land stattfinden darf. Leider liegen der argentinischen Regierung bisher keine Richtlinien des Gesundheitsministeriums vor, um den Betrieb wieder zu starten. Zahlreichen Airlines droht die Insolvenz, enorm hohe Arbeitsplatzverluste in der Luftfahrtindustrie sind zu verzeichnen und teilweise sind Familien seit Monaten getrennt. Ob Mario Meoni, Verkehrsminister des Landes, wirklich in ungefähr zwei Monaten, eine Eröffnung zulässt, bleibt weiterhin abzuwarten.