Im Zuge der Coronakrise brach die Zahl der Flugzeugauslieferungen bei Airbus ein, was dem Unternehmen einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro im zweiten Quartal bescherte.
Zu Beginn der Pandemie blieben der Großteil aller Flugzeuge am Boden, die Liquidität der Airlines wurde immer geringer. Dass neue Flugzeuglieferungen- und bestellungen bei Airlines da nicht mehr an erster Stelle standen, ist kaum verwunderlich. Die Ergebnisse des zweiten Quartals von Airbus zeigen dies besonders – das Unternehmen hat über 1,4 Milliarden Euro verloren, so aero.de.
Airbus-Chef bleibt trotz hohem Verlust positiv
Am Donnerstag teilte Airbus in Toulouse die Ergebnisse des zweiten Quartals mit, wobei von einem Milliardenverlust berichtet wurde. Konkret gesagt handelt es sich um 1,4 Milliarden Euro, die das Unternehmen aufgrund der Coronakrise und den daraus resultierenden fehlenden Flugzeugauslieferungen einbüßte.
Trotz allem zeigte sich der Airbus Chef Guillaume Faury positiv. So habe das Unternehmen bereits Schritte eingeleitet, um diesen Verlust zu schmälern. Anfang Juli haben wir bereits darüber berichtet, dass Airbus 15.000 Stellen streichen möchte und die Produktion für 2020 und 2021 um 40 Prozent reduziert werden soll.
Mit den Entscheidungen, die wir getroffen und nun umgesetzt haben, glauben wir, dass wir uns in unserer Branche in einer angemessenen Position befinden, um diese herausfordernden Zeiten zu meistern.
Guillaume Faury, Airbus Chef
Konkret will Faury nun erstmal den Geldabfluss im Konzern minimieren bzw. sogar ganz stoppen. So soll für das restliche Jahr kein Geld mehr aus dem Unternehmen abfließen. Trotz allem möchte Faury aufgrund der unsicheren Lage weiterhin keine Prognose hinsichtlich des Umsatzes oder des Betriebsergebnisses für das Jahr machen.
Positiv zeigt sich der Manager aktuell auch hinsichtlich der aktuellen Bestellsituation, so parkt das Unternehmen momentan haufenweise neue Flugzeuge auf Flughäfen, da diese nicht abgenommen werden. Auch wenn es das Ziel sei, “die Auslieferungs- und Produktionsraten auf ein ähnliches Niveau zu bringen”, ist es bis dahin noch ein gewaltiger Schritt. So schütze das Unternehmen nebenher auch noch Schlüsselprojekte wie etwa das neue kleine Langstreckenflugzeug A321XLR, denn Faury glaubt weiterhin an eine lange und langsame Genesung der Branche.
Airbus fährt Produktion des A350 weiter herunter
Aufgrund der aktuellen Krise und der geringeren Nachfrage nach neuen Flugzeugen hinsichtlich der Airlines fuhr Airbus bereits die Produktion des jüngsten Langstreckenjets, dem Airbus A350 von neun Maschinen auf sechs Maschinen pro Monat herunter. Nun wurde die Zahl jedoch nochmals angepasst, weshalb nur noch fünf A350 Jets pro Monat die Werkshallen verlassen sollen.
Diese Ergebnisse spiegeln die Auswirkungen von Corona wider, die durch unsere Anpassungsmaßnahmen abgemildert worden.
Guillaume Faury, Airbus Chef
Die Verkürzung der Produktion trifft aber nicht nur den A350, so werden nun nur noch 24 statt 40 Airbus A330 pro Monat gebaut. Bereits im April hatte das Unternehmen angekündigt, dass von der beliebten A320neo nur noch 40 statt 60 Exemplare im Monat gebaut werden sollen. Weitere Kürzungen kamen nach dem Verlust des zweiten Quartals jedoch nicht mehr hinzu.
Sobald es dem Unternehmen dann wieder besser geht, gibt es laut Faury natürlich die Möglichkeit, die Produktion wieder hochzufahren. Der Airbus-Chef könne sich das im Jahr 2022 wieder vorstellen, je nach Entwicklung. Er geht jedoch auch davon aus, dass sich die Nachfrage nach den Langstreckenflugzeugen A350 und A330neo wohl etwas langsamer erholt.
Fazit zum Verlust von Airbus
Dass nicht nur Airlines selbst, sondern auch die Flugzeugbauer selbst während der Coronakrise Verluste einfuhren, ist nicht überraschend. Dass Airbus aber ganze 1,4 Milliarden Euro verlor, ist ein herber Rückschlag für das Unternehmen. Da der Chef des Unternehmens sich trotzdem positiv zeigt und mit Stellenstreichungen sowie der geringeren Produktion schon Schritte eingeleitet hat, um die Verluste zu schmälern, bleibt es spannend, wie die nächsten Quartalsergebnisse der Airline aussehen.