Air New Zealand hat jüngst einen absolut interessanten Prototypen vorgestellt, der richtige Betten für die Economy Class bedeuten würde. Die Airline hat sich auf das Konzept, an dem die Neuseeländer schon seit etwa drei Jahren tüfteln, bereits das Patent und eine Marke für das sogenannte Skynest sichern lassen. Ob es allerdings jemals Realität wird, bleibt abzuwarten.
Air New Zealand möchte erst neue Ultralangstrecke abwarten
In Sachen Economy Class bewies Air New Zealand bereits in der Vergangenheit ihren Hang zum Außergewöhnlichen, als die Neuseeländer die sogenannte Skycouch vorstellten, bei der eine Sitzreihe von drei Sitzplätzen zu einer Art Bett – oder eben Couch – umfunktioniert werden kann, was sich besonders für Pärchen oder Familien lohnen kann. Eines der größten Kompromisse, die mit der Skycouch einhergehen, ist allerdings die doch sehr geringe Liegefläche von gerade mal knapp 125 Zentimetern, was für einen ordentlichen Schlaf natürlich nicht unbedingt förderlich ist.
Mit dem nun vorgestellten Konzept des Skynest würde die Skycouch bei einer tatsächlichen Einführung wahrscheinlich gänzlich hinfällig werden, handelt es sich hierbei doch um ‘richtige’ Betten. Air New Zealand plant zurzeit einer neuen Flugverbindung zwischen der bevölkerungsreichsten Stadt des Inselstaates, Auckland, und New York-Newark. Damit würde sich die Airline in die Riege der längsten Flüge der Welt einreihen. Ob die Etagenbetten für die Economy Class tatsächlich eingeführt werden, möchte der neuseeländische Flag-Carrier bis Ende 2021 entschieden haben. In dem Jahr sollen auch die Flüge nach Newark starten, bei denen die Airline zunächst die Entwicklung abwarten möchte.
Fast wie ein richtiges Bett
Im Gegensatz zu den Skycouches, würden die Betten des vorgestellten Skynest deutlich großzügiger ausfallen und mit einer Liegefläche von immerhin zwei Metern und einer Breite von 58 Zentimetern – zumindest im Bereich der Schultern – daherkommen. Die Liegeflächen verfügen über eine V-Form und verteilen sich auf drei Etagen. Dazu gehört ein großes Kissen, eine Decke, ein Bettlacken, Ohrstöpsel und Vorhänge, mit denen eine hohe Privatsphäre gegeben sein soll. Daneben denkt Air New Zealand über weitere Amenities wie Leselampen, USB-Anschlüsse und individuelle Lüftungen für die Etagenbetten nach. Bisher ist allerdings noch nicht klar, wo genau das Skynest im Flugzeug eingebaut werden würde, nur, dass es in der Economy Class-Sektion zu finden sein wird.
Nun fragen sich Beobachter natürlich, wie das Skynest vermarktet, beziehungsweise verkauft werden soll. Da sich die Betten nicht in einen normalen Sitz verstellen lassen, dürften diese wohl nicht für den gesamten Flug gebucht werden können. Viel mehr wäre es vorstellbar, dass sich das Skynest für einen Teil des Fluges reservieren lässt, um sich in der gewählten Zeit ausruhen zu können. Dabei stellt sich natürlich die Frage nach dem möglichen Potential, ergo der Wirtschaftlichkeit solcher Betten und ob Economy Class-Passagiere tatsächlich bereit wären, für ein solches Bett extra zu bezahlen.
Viel Beachtung fand auch die Deutlichkeit, mit der Air New Zealand in der Pressemitteilung zum Skynest darauf hingewiesen hat, dass andere Airlines mit dem Erwerb einer entsprechenden Lizenz das Betten-Konzept ebenfalls in ihre Maschinen einbauen könnten. Ein solches Vorgehen ist innerhalb des Marktes äußerst selten.
Fazit zu Air New Zealands Skynest
Air New Zealand überrascht einmal mehr die Öffentlichkeit mit einem herausragenden neuen Konzept für die Economy Class. Die bisher veröffentlichten Details und Bilder versprechen zumindest einen hohen Komfort, der in der niedrigsten Reiseklasse sicherlich seines Gleichen suchen würde. Ob dieses Konzept jedoch tatsächlich jemals in der Realität umgesetzt werden wird, bleibt abzuwarten. Zumindest bis die Flüge zwischen Auckland und New York-Newark den erhofften Erfolg bringen.