Air France ist die neueste  Fluggesellschaft, die den Airbus A350 in Empfang genommen hat. Der erste A350-900 – die kürzere der beiden A350-Varianten – wurde am Freitag am Airbus-Werk in Toulouse an die Airline übergeben.

Und wie es scheint, freuen sich die Franzosen sehr über ihren neusten Flottenzuwachs, der mit einer gänzlich neuen Innenausstattung daherkommt und künftig gleich zwei Flugzeugtypen ablösen soll. Auch die geplanten ersten Routen versprechen interessant zu werden.

Alle wichtigen Ziele mit dem A350 erreichbar

Der am Freitag ausgelieferte A350 war der erste von insgesamt 28 Stück, die Air France beim europäischen Flugzeugbauer bestellt hat. Ursprünglich bestellte der französische Flag-Carrier nur 21 dieser Jets. Anfang des Jahres tauschten Air France und die Schwestergesellschaft KLM jedoch quasi ihre Bestellungen und Air France übernahm die KLM-Order von sieben A350, während die Niederländer sich ausschließlich für die Boeing 787 entschieden und hierbei einige von den Franzosen bestellte Exemplare übernehmen. Air France geht davon aus, bis Ende des Jahres drei A350 in der Flotte zu betreiben. Bis Sommer 2020 sollen es dann drei weitere werden und bis Ende 2021 möchte die Airline nochmals elf Maschinen diesen Typs ihr Eigen nennen. Bis Ende 2025 erwartet Air France schließlich alle 28 Maschinen eingeflottet zu haben und damit den Abschluss des Gesamtauftrages.

Air France A350

Das als F-HTYA registrierte Flugzeug erhielt dabei den Namen seines quasi-Ursprungs „Toulouse“. Mit der Auslieferung hat Air France nun ein Flugzeug jeder kommerziellen Airbus-Familie in Betrieb genommen: A300, A310, A320, A330, A340, A350 und A380 – die A220 allerdings ausgenommen, da es sich hierbei ursprünglich um ein Flugzeug von Bombardier handelte. Auf einer Pressekonferenz in Toulouse sagte Ben Smith, CEO der Air France-KLM-Gruppe, dass das Flugzeug Air France die Möglichkeit geben würde, zu jedem Ziel im Streckennetz der französischen Airline zu fliegen, einschließlich Santiago de Chile und Singapur, dem beidem am weitesten entfernten Destinationen von Air France. So kann Air France laut Smith alle für die Airline wichtigen Ziele mit Ausnahme von Sydney anfliegen.

Neuster Airbus soll auch den Airbus A380 ablösen

Im Inneren des Flugzeugs befinden sich dabei drei Reiseklassen: Die Business Class, eine Premium Economy Class und natürlich eine standardmäßige Economy Class. In der Business Class sind insgesamt 34 “Safran Optima”-Sitze in einer 1-2-1-Konfiguration verbaut. Bei den 24 Premium Economy-Sitzen von Recaro handelt es sich um neue Sitze in der Zwischenklasse für die Fluggesellschaft. Diese kommen in einer 2-4-2-Konfiguration daher. Die 266 Economy-Sitze, die ebenfalls vom Hersteller Safran hergestellt werden, sind in einer 3-3-3-Konfiguration verbaut. Jeder der A350 wird mit On-Board-WiFi ausgestattet sein und Air France bietet dabei auch eine kostenlose Internet-Option an, mit der zumindest Nachrichten während des Fluges versendet werden können, also ähnlich wie es so auch beim SkyTeam-Partner Delta Air Lines der Fall ist.

Air France A350

Ab dem 7. Oktober fliegt der neue A350 von Air France dann vom Flughafen Paris-Charles de Gaulle über Bamako in Mali nach Abidjan an der Elfenbeinküste, damit sich die Crews mit dem neuen Jet vertraut machen können. Für die Wintersaison, die am 27. Oktober beginnt, fliegt Air France mit dem A350 dann ab Paris nach Toronto und wenn die Airline ihren dritten dieser Airbus-Maschinen erhält, werden diese ab Sommer 2020 auch auf der Mittelstrecke nach Kairo, sowie auf der Langstrecke in Richtung Seoul, Mumbai und schließlich nach Bangkok eingesetzt. Bei der Pressekonferenz am Freitag sagte Anne Rigail, CEO von Air France, dass die Fluggesellschaft aber noch nach weiteren Zielen für die A350 Ausschau hält. Unter anderem wird dabei erwogen, das Flugzeug auch auf US-Routen einzusetzen. Mit der Zeit sollen die A350 die in die Jahre gekommenen A340-300, sowie bereits 2020 die insgesamt zehn A380 von Air France ersetzen.

Plan einer umweltfreundlicheren Flotte

Mit dem Schritt, die Flotte um den A350 zu erweitern, schienen Air France und KLM – mit der Boeing 787 – ihre Loyalität zwischen Boeing und Airbus quasi aufzuteilen. Allerdings gaben die Franzosen nun bekannt, dass man durchaus weiterhin mit den verbleibenden bestellten Dreamlinern plane und auch noch das letzte Exemplar der 787 im nächsten Jahr in die Flotte aufnehmen werde. Die A350 ist Teil der Flottenerneuerungspläne von Air France, die die Schaffung einer weitaus umweltfreundlicheren Flotte vorsieht. Die hierbei leichteren Sitze in der Premium Economy-Kabine bedeuten für die Airline weniger Gewicht in der Luft und damit weniger Kraftstoffverbrauch. Der A350 ist sparsamer als seine viermotorigen Vorgänger wie der A340 und der A380.

Fazit zu Air Frances ersten Airbus A350

Air France scheint sehr glücklich über seinen ersten Airbus A350-900 zu sein, mit dem für den französischen Flag-Carrier quasi eine neue Ära beginnen und ältere Flugzeuge ersetzen wird, darunter jedoch auch den Superjumbo A380. Spannend ist dabei ebenso die Wahl der Innenausstattung, die einen hohen Komfort zu versprechen scheint, sowie die mit dem neusten Jet geplanten Routen, darunter zahlreiche Langstreckenziele, aber mit Kairo auch eines auf der Mittelstrecke, womit auf dieser Strecke ab Paris ungewöhnlicherweise eine echte Business Class sowie eine Premium Economy Class zu Verfügung stehen wird.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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