Die Europäische Union hat einer weiteren, millionenschweren Staatshilfe für die durch die Pandemie angeschlagene Aegean Airlines zugestimmt.
Aegean Airlines kann aufatmen: Den 120 Millionen Euro finanzieller Hilfe aus der Staatskasse hat die EU ihr grünes Licht gegeben, da es die Situation nicht anders zulasse. Doch auch der griechische Staat kann durch einen damit verbundenen Deal mit der Airline (besonders später) durchaus profitieren.
Corona-Schaden rechtfertigen Staatshilfe
Die Aufsichtsbehörden der Europäischen Union haben einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 120 Millionen Euro für Griechenlands Flag-Carrier Aegean Airlines genehmigt, da dieser mit den für die Ära des Coronavirus überarbeiteten Beihilfevorschriften der EU im Einklang steht. Die Summe des direkten Zuschusses sei verhältnismäßig und übersteige nicht den geschätzten Schaden, der der Fluggesellschaft zwischen dem 23. März und dem 30. Juni entstanden sei, so die Europäische Kommission in einer Erklärung vom 23. Dezember.
Die Pandemie gelte als außergewöhnliches Ereignis, das außerdem außerordentlich, unvorhersehbares und mit erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen daherkam, so dass die außergewöhnlichen Maßnahmen Athens zum Ausgleich der mit dem Ausbruch verbundenen Schäden gerechtfertigt seien, argumentierte die Europäische Kommission weiter.
This measure will enable Greece to compensate Aegean Airlines for the damage directly suffered due to the travel restrictions necessary to limit the spread of the coronavirus. We continue working with member states to find workable solutions to support companies in these difficult times, in line with EU rules.
Margrethe Vestager, EU-Kartellamtschefin
Aegean Airlines beförderte im Jahr 2019 rund 15 Millionen Passagiere. Vor dem Ausbruch der Krise flog das Star Alliance-Mitglied von Athen und anderen griechischen Flughäfen zu 155 nationalen und internationalen Zielen in 44 Ländern. Heute fliegt die Airline 150 wöchentliche Frequenzen zu 29 Zielen in 44 Ländern.
Griechenland kann später profitieren
Die Fluggesellschaft betonte in einer eigenen Erklärung, dass die Maßnahme Teil einer Gesamtvereinbarung sei, in der der Zuschuss an die Bedingung geknüpft sei, dass die Fluggesellschaft erfolgreich eine Kapitalerhöhung durch einen privaten Investor in Höhe von 60 Millionen Euro durchführe.
Zusätzlich erhält der griechische Staat kostenlose Aktienoptionsscheine, die jederzeit zwischen zwei und fünf Jahren nach der Auszahlung der Hilfsgelder ausgeübt werden können, „damit der griechische Staat von jeder zukünftigen Wertsteigerung der Aktien des Unternehmens profitieren kann“, so die Fluggesellschaft. Die Optionsscheine würden zum Erwerb von Aktien berechtigen, die 11,5 Prozent der Stammaktien des Unternehmens entsprechen. Aegean Airlines strebt an, „alle notwendigen Verfahren innerhalb der ersten drei bis vier Monate des Jahres 2021 abzuschließen“, so die Erklärung abschließend.
Fazit zur Genehmigung weiterer Aegean-Staatshilfen
Aegean Airlines erfreut sich auch im DACH-Raum einer großen Beliebtheit – gleiches gilt auch für Griechenland als Reiseziel. Da dieses bei den Touristen immer beliebter wird, sind natürlich auch die staatlichen Hilfen für den Flag-Carrier von größter Bedeutung, schließlich wählen viele Reisende nicht ohne Grund Aegean Airlines für ihre Reisen nach Griechenland – und darüber hinaus. So kann die Fluggesellschaft sicherer für die dennoch etwas ungewisse Zukunft planen.
