Immer mehr Airlines in Europa kämpfen aktuell mit akuten Problemen. Das gilt auch für die slowenische Adria Airways. Die Airline hat den Flugbetrieb temporär eingestellt – weil das Geld nicht mehr reicht, um diesen aufrechtzuerhalten.

Die slowenische Adria Airways ist bereits seit Monaten im Straucheln – negative Meldungen über die Finanzen der kleinen Fluggesellschaft gibt es seit Wochen. Doch in der Nacht auf Dienstag ist ein neuer negativer Höhepunkt erreicht worden: Die Fluggesellschaft hat den Flugbetrieb temporär eingestellt – ob sie danach wieder abheben wird, steht in den Sternen.

“Vorübergehende Pause” soll der Airline helfen

Bei Adria Airways spricht man hinsichtlich des temporären Groundings von einer “temporären Pause”, in der man Investoren davon überzeugen möchte, der Airline weitere Mittel zur Verfügung zu stellen. Ob das gelingt, ist allerdings absolut ungewiss. Deshalb ist auch unklar, ob es sich tatsächlich nur um eine temporäre Einstellung des Flugbetriebs handelt oder ob Adria Airways gegebenenfalls überhaupt nicht mehr abheben wird. Schon seit Wochen versucht die Airline vergeblich einen Partner zu finden, um das Geschäft aufrechtzuerhalten. Mittlerweile sind die liquiden Mittel aufgebraucht und der Airline fehlt schlichtweg das Geld, um den Flugplan aufrechtzuerhalten.

Adria Airways Economy Class Kabine

Die Einstellung des Flugbetriebs betrifft alle Basen der Fluggesellschaft, also Tirana, Pristina und Ljubljana. Betroffen sind entsprechend auch zahlreiche Verbindungen zu Zielen im deutschsprachigen Raum, etwa nach München, Frankfurt oder Wien. Darüber hinaus hat Adria Airways auch das gesamte Wetlease-Geschäft eingestellt, unter anderem fliegt die Airline für Swiss auf der Strecke von Zürich nach Lugano sowie teilweise für die Lufthansa zwischen München und Rostock. Wie es mit diesen Strecken weitergeht, steht aktuell noch in den Sternen.

Star Alliance Fluggesellschaft sucht nach Investoren

Die Hoffnung auf eine Rückkehr von Adria Airways an den Himmel ist mehr als ungewiss, denn die Fluggesellschaft sucht bereits lange nach neuen Investoren. Die Airline scheint allerdings auch generell ohne große Strategie unterwegs zu sein. Einstmals nur mit einer Basis in Ljubljana, fliegt die Airline mittlerweile auch zahlreiche Strecken nach Zentraleuropa ab den Flughäfen Tirana und Pristina. Dazu operiert die Airline im Wet-Lease-Geschäft für Partner wie die Lufthansa und hat zwischenzeitlich auch Verbindungen zwischen Städten angeboten, die bislang nicht im Streckennetz vertreten sind – etwa von München nach Olsztyn in Polen.

Entsprechend schwierig erscheint auch die Suche nach Investoren, denn ein klarer Fokus ist bei Adria Airways nicht zu erkennen – das hat sich auch durch die Übernahme durch eine deutsche Investment-Firma vor mehr als einem Jahr nicht geändert. Die Airline mit knapp 20 Flugzeugen ist also möglicherweise nicht nur für zwei Tage am Boden, denn schon vor wenigen Tagen wurden zwei Leasing-Verträge für Bombardier-Maschinen gestrichen. Die Flotte von knapp 20 Flugzeugen ist so bereits geschrumpft und könnte es noch weiter tun, denn auch andere Leasing-Geber werden vermutlich bald damit beginnen, die Maschinen bei ausbleibenden Zahlungen zurückzufordern.

Fazit zur Situation von Adria Airways

Eine Pleite nach der anderen – so könnte man die aktuelle Situation in Europa beschreiben. Aktuell bangen die meisten Deutschen um die Zukunft von Condor, die zur dritten großen Pleite nach airberlin und Germania in nur 26 Monaten werden könnte, doch im Schatten des großen Dramas könnte sich auch Adria Airways verabschieden. Damit würden besonders für Star Alliance-Passagiere zahlreiche Verbindungen in Südosteuropa wegfallen. Es bleibt also zu hoffen, dass Adria Airways noch an frisches Geld kommt – auch wenn eine temporäre Einstellung des Flugbetriebs nie ein gutes Zeichen ist.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.