Der weltweite Ausbruch der Coronapandemie im vergangenen Jahr hat nicht nur den weltweiten Wirtschaftshandel stark beeinflusst, besonders hart getroffen hat es die Tourismusindustrie – auch in Deutschland.

Seit Monaten sind Hotels, Restaurants sowie viele Freizeiteinrichtungen in Deutschland geschlossen. Ein Licht am Ende des Tunnels ist zwar in Sicht, doch ein wirkliches Ende der Pandemie nicht. Rund um Deutschland öffnen immer mehr Länder ihre Hotels wieder für Touristen und auch hierzulande soll dies bei einer stabilen Inzidenz unter 100 in vielen Bundesländern möglich werden. Ein wichtiger Schritt, vor allem für die vielen Betriebe, die durch das touristische Übernachtungsverbot hohe Einbußen hinnehmen mussten. Wie stark vor allem der Städtetourismus von der Coronakrise betroffen ist, zeigt ein Blick auf das Jahr 2020, wie die Tageskarte bereits berichtet.

Schnelle Erholung für Berlin & Köln erwartet

Jahr für Jahr konnte in Deutschland ein regelrechter Tourismus-Boom verzeichnet werden. Vor allem der Städtetourismus gewann immer mehr an Zuwachs, wodurch in den großen Städten auch immer mehr Hotels eröffneten. Ein Aufwärtstrend mit dem man auch im vergangenen Jahr gerechnet hätte, hätte die weltweite Coronapandemie dem internationalen Tourismus nicht nahezu zum Erliegen gebracht. Viele Länder, darunter Australien, Neuseeland und auch einige asiatische Länder halten ihre Grenzen für Touristen seit über einem Jahr geschlossen. Auch in Deutschland sind ein Großteil der Hotels geschlossen, einige wenige haben in den Städten für Geschäftsreisende geöffnet und andere Hotels freuen sich über erste Touristen in den eingeführten Modellregionen, wie beispielsweise auf Sylt. Neben der Hoffnung auf einer baldigen Öffnung aller Hotels, auch für touristische Reisen, bleibt die Frage, wie viele Betriebe die Krise überlebt haben. Besonders hohe Einbrüche bei den Übernachtungen sieht man bei den Städtehotels.

Berlin

Unangefochten an der obersten Spitze, der Top-Städte in Deutschlands, waren jahrelang Hamburg und Frankfurt, gefolgt von Berlin und Köln sowie München und Düsseldorf. Berlin als Veranstaltungs- und Messestadt verzeichnete im vergangenen Jahr nur rund 12,3 Millionen Übernachtungen und damit nur knapp 44 Prozent aus dem Vorkrisenjahr. Auch die Belegungsquote sank von 79 Prozent auf  29 Prozent. Als Hauptstadt mit einem relativ hohen Anteil an inländischen Touristen, ist aber mit einer schnellen Erholung zu rechnen. Eine ähnlich positive Prognose erwartet auch Köln, die im Vergleich zu den anderen Städten die nachhaltigste Entwicklung des Hotelmarktes zeigt, das heißt mehr Nachfrage als Angebot. Seit 2016 ist der Hotelmarkt nur um vier Prozent gestiegen. Dagegen ist Düsseldorf im letzten Jahr härter von der Krise betroffen gewesen. Die 1,8 Millionen Übernachtungen im letzten Jahr führten lediglich zu einer Auslastung von 25 Prozent. Darüber hinaus sind viele neue Hotels in Planung, verbunden mit einer geringen Nachfrage, weshalb Experten hier mit einer langsamen Erholung rechnen.

Frankfurt verzeichnet die höchsten Verluste

Trotz der meisten Neueröffnungen im vergangenen Jahr, verzeichnete Frankfurt die größten Verluste, blickt man auf die Übernachtungszahlen. Hier verzeichnete die Finanzmetropole einen Rückgang von 61 Prozent. Auch die Zahl der touristischen Ankünfte sank um über 65 Prozent, wodurch die Stadt im letzten Jahr lediglich eine Auslastung von 23 Prozent erzielte. Deutlich besser sieht es dagegen in Hamburg aus. Auch die Hansestadt eröffnete im vergangenen Jahr trotz Corona mehrere neue Hotels. Durch hohe Buchungsanfragen im letzten Sommer lag die Gesamtauslastung hier dennoch bei 32 Prozent und auch auf die Zeit nach der Pandemie ist aufgrund der vielen Projekte im Freizeitsegment und der inländischen Touristen mit einer schnellen Erholung zu rechnen.

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Der sonst so stabile Tourismussektor hat im letzten Jahr herbe Verluste hinnehmen müssen. Das Jahr 2020 war für die Hotellerie eine regelrechte Berg- und Talfahrt. Nach den ersten Stornierungen im Februar und dem ersten deutschlandweiten Lockdown im März folgte in den Sommermonaten ein kleines Hoch, aus das wiederum ein erneuter Lockdown im November folgte, der in vielen Bundesländern nach wie vor anhält.

Auch wenn anzunehmen ist, dass die Erholung asymmetrisch sein wird und je nach Markt und Asset unterschiedlich ausfallen dürfte, gehen wir davon aus, dass ein Voranschreiten der Impfungen und die Aufhebung der entsprechenden Reisebeschränkungen zu einer schnellen Erholung des heimischen Hotelmarktes führen wird.

Benjamin Ploppa, Director – Head of Hotels Germany bei Christie & Co

Zudem wurden aufgrund der langen Schließungsphase im vergangenen Jahr auch ein Großteil der Neueröffnungen verschoben. Für dieses Jahr ist die Eröffnung von insgesamt 76 neuen Hotels mit rund 13.000 Zimmern geplant.

80 Prozent weniger Gäste in Bayern zu Beginn der Pandemie

Neben dem Norden Deutschlands, der vor allem durch die Nord- und Ostsee bei Reisenden beliebt ist, zählt auch der Süden Deutschlands, mit seiner Berg- und Seenlandschaft zu einem Urlaubsparadies. Zu jeder Jahreszeit bietet Bayern ein vielfältiges Reiseerlebnis. Vom Städteurlaub in München über wunderschöne Landschaften und Seen im Sommer bis hin zum Skiurlaub im Winter. Durch die verkürzte Saison im letzten Jahr verzeichnete das Bundesland demnach im ersten Quartal nur knapp 985.000 Gäste, das sind 84 Prozent weniger als im Vorjahr, wie tophotel nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Fürth berichtet. Auch hier sind viele Hotels und Gaststätten seit Monaten für touristische Übernachtungen geschlossen, eine Ausnahme bildet die eigene Ferienwohnung. Doch anders als im Rest Deutschlands, öffnen hier bereits zu Pfingsten wieder Hotels, Herbergen und Campingplätze.

Sofitel München Bayerpost
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Vor allem letztere freuen sich auf eine baldige Öffnung, brachen die Übernachtungszahlen hier im vergangenen Jahr sogar um 95 Prozent ein. Mit Blick auf die Landkreise ist Oberbayern mit der bayerischen Landeshauptstadt München besonders von der Coronakrise getroffen worden. Die Stadt, die neben dem Oktoberfest, dem größten Volksfest der Welt, auch zahlreiche Messen abhält, verzeichnete nur 428.000 Touristen und damit mehr als drei Viertel weniger als im Vorjahr. Zwar sind Touristen bald wieder willkommen, doch auch für dieses Jahr wurde das Oktoberfest bereits abgesagt, wodurch nahezu allen Beherbergungsbetrieben wichtige und dringend benötigte Umsätze verloren gehen.

Fazit zum Krisenjahr 2020

Das Jahr 2020 und der weltweite Ausbruch des Coronavirus haben das weltweite Geschehen bis heute auf den Kopf gestellt. Internationale Reisen, große Feste und Events waren auf einmal nicht mehr möglich. Auch Urlaube in Europa und im eigenen Land, sowie Hotelübernachtungen in der eigenen Stadt, waren lange Zeit nicht möglich. Durch das weitere fortschreiten der Impfkampagne werden zwar immer mehr Menschen geimpft und eine Perspektive für landesweite Öffnungen rückt wieder näher, doch bereits das letzte Jahr hat viele Betriebe und Städte hart getroffen. Es bleibt abzuwarten, wie schnell sich der Hotelmarkt mit einer anhaltenden Öffnung erholt und wann Reisen unter normalen Umständen wieder möglich sein werden!

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Autorin

Julias Karriere bei reisetopia begann mit einem Praktikum, bei dem sie den Bereich Hotel-Content aktiv mitgestaltete. Heute verantwortet sie den gesamten Hotelbereich und berichtet täglich über exklusive Hotels, Neueröffnungen und attraktive Deals. Gemeinsam mit dem Marketing-Team entwickelt sie Kampagnen für Partnerhotels und gestaltet unter anderem Newsletter und Guides. Jeden Donnerstag teilt sie ihre Highlights und Tipps im wöchentlichen reisetopia Hotels Newsletter.

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