Die letzten Wochen haben zweifelsfrei wieder für viele Sorgen rund um geplante Reisen gesorgt – doch zumindest in Europa können wir uns eines anderen Reisewinters erfreuen.

Wer sich an letztes Jahr zurückerinnert, der denkt sicherlich an die vielen verschiedenen Lockdowns – in Deutschland wie auch anderswo. Es gab zwar immer ein paar potenzielle Reiseziele, aber diese waren entweder schwer oder teuer zu erreichen. Gleichzeitig erwarteten einen bei der Rückkehr fast immer Quarantäne- und Testregeln. Nah- und Fernreisen waren zwischen November 2020 und April 2021 damit für die meisten keine Option. In diesem Jahr sieht das zum Glück komplett anders aus, wenngleich noch nicht alles wieder wie früher ist.

Geimpft und entspannt durch Europa jetten

Wenn ich mich selbst daran erinnere, wie ich im Winter 2020 fieberhaft darüber nachgedacht habe, wohin ich doch noch reisen könnte – und mich dann doch dagegen entschieden habe – fühlt sich das fast schon surreal an. In den letzten 50 Tagen (im Vergleichszeitraum des Vorjahres war in Deutschland bereits Lockdown) war ich aus verschiedenen Gründen schon in London, Wien, Frankfurt, Swinemünde, Paris, Cannes und nicht zuletzt auch in Nizza. Ein Jahr zuvor wäre das absolut unmöglich gewesen – zumal in dieser Form. Zwar habe ich hier und da einen Test gemacht, allerdings nur um auf Nummer sicher zu gehen. Bei keiner einzigen meiner Reisen musste ich mich mit einer Testpflicht bei der Ein- oder Rückreise herumschlagen. Quarantäneregeln? Ebenfalls Fehlanzeige.

Louvre Paris
Reisen innerhalb von Europa sind großenteils weiterhin einfach

Als Geimpfter (zum Glück seit nun mehr knapp drei Wochen auch dreifach) muss man sich auf Reisen innerhalb von Europa weiterhin keine großen Sorgen machen. Obwohl die Inzidenzen zwischendurch schwindelerregende Höhen erreicht haben und allein während meines Aufenthalts in Frankreich mehr als eine Verdopplung verzeichnet wurde, waren meine Reisen im Grunde komplett normal. Ob die Flüge, die Hotelaufenthalte oder auch Restaurants und Events vor Ort – außer der einen oder anderen Kontrolle des Impfzertifikats war mein Reiseleben der letzten Wochen im Prinzip tatsächlich genauso wie vor der Krise. Blickt man auf die Nachrichtenlage in Deutschland, wirkt das in vielerlei Hinsicht surreal, lesen sich die Meldungen teils doch noch schlimmer als im Vorjahr.

Das große Hin und Her bei Fernreisen

Nun ist es aber offensichtlich auch nicht immer so leicht und ich hatte sicher auch Glück – etwa mit meiner London-Reise vor der Verschärfung der Testregeln oder meinem Trip nach Wien vor dem Lockdown. Doch gleichzeitig gilt aktuell dennoch, dass Reisen innerhalb von Europa mit einigen Ausnahmen weiterhin sehr entspannt sind. Einzig den einen oder anderen Test muss man mittlerweile wieder mehr absolvieren, selbst als geimpfte Person. Gleichzeitig allerdings zeigen sich die größeren Dramen eher hinsichtlich Fernreisen, denn hier gab es in den letzten Wochen eine echte Achterbahnfahrt. Nach vielen Öffnungen und Vereinfachungen sollte die Omikron-Variante die Welt wieder in Angst und Schrecken versetzen – nicht unbedingt, weil man schon weiß, wie viel problematischer die Variante ist, sondern mehr zur Vorsorge.

New York, Empire State Building
Die Einreseregeln für die USA haben sich nur leicht verändert

Neben lokalen Verschärfungen der Regeln und problematischen Entwicklungen in einigen Weltregionen, etwa in Südafrika, waren auch Reisen wieder stark betroffen. Nachdem es so etwas monatelang nicht mehr gab, folgt von einem Tag auf den anderen ein Flugstopp aus dem südlichen Afrika. Seitdem gilt eine strikte Quarantäne von 14 Tagen für Rückkehr etwa aus Südafrika – selbst bei Impfung. Das führt natürlich zu einer enormen Verunsicherung, denn theoretisch kann eine solche spontane Einstufung bei jedem Land vorkommen. Dass da viele Länder panisch ihre Reisebarrieren von einem Tag auf den anderen wieder hochgezogen haben, sorgt nicht unbedingt für mehr Vertrauen. Dabei sei bewusst gesagt: Die Entscheidung der jeweiligen Staaten mag aus Vorsorgeperspektive komplett richtig sein, die Folgen bleiben für die Reiseindustrie dennoch problematisch, denn das zarte Pflänzchen der Normalisierung und einer gewissen Sicherheit wurde dadurch postwendend platt getreten.

Spontanität und Absicherung als neues Motto

Bei allen Unsicherheiten und Einschränkungen kann man dennoch relativ entspannt sagen: Der Reisewinter 2021 bleibt ein anderer als es der letzte war und man kann davon ausgehen, dass Reisefans in den nächsten Monaten weiter auf ihre Kosten kommen. So entspannt wie im Jahr 2019? Ganz bestimmt nicht, aber deutlich lockerer als noch 2020. Gerade Geimpfte haben es nicht nur jetzt noch einfach, sie werden zumindest innerhalb von Europa wohl auch in den nächsten Monaten Städte genauso wie Strände genießen können. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass das für jedes Land zu jedem Zeitpunkt gilt, aber ein kompletter Reisestopp wie im letzten Jahr erscheint doch sehr unwahrscheinlich – schlecht fühlen muss sich für einen Trip nach Mallorca oder Dubai in diesem Jahr wohl niemand mehr.

Dubai Vogelperspektive
Reisen in diesem Winter sind nicht mehr verpöhnt

Dennoch ist natürlich nicht alles wie immer, denn ein Trend wird sich besonders nach den Entwicklungen der letzten Wochen fortsetzen: Bei Reisen ist eine gewisse Absicherung entscheidend – durch eine Impfung einerseits, aber auch Reiserücktritts- und Auslandskrankenversicherungen sowie spezielle Covid-Versicherungen auf der anderen Seite. Wir wissen alle nicht, was passiert, aber wer eine gewisse Vorsicht an den Tag legt und sich absichert, kann weiterhin Reisen planen. Was dabei generell nicht schadet, ist eine Prise Spontanität. Selbst bei unseren komplett flexiblen Hotelbuchungen bei reisetopia Hotels sehen wir immer mehr Buchungen für Anreisen am selben Tag – eine Überraschung ist das längst nicht mehr. Wer die Möglichkeit hat, spontan zu entscheiden, kann auch dieser Tage mindestens einmal Europa, aber auch einige andere Teile der Welt problemlos erkunden.

Bei allen negativen Meldungen der letzten Wochen vergisst man schnell: Vor nur zwölf Monaten war entspanntes Reisen wie heute nicht vorstellbar. Darauf kann man zweifelsfrei aufbauen und sich darauf freuen, dass nicht nur bald – irgendwann ist auch wieder Frühjahr! – alles besser wird, sondern auch schon jetzt so einiges besser ist.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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