Um Emissionen zu senken, liegt ein Vorschlag vor, Reisende zur Kasse zu bitten, sobald sie mehr als einen Hin- und Rückflug im Jahr tätigen.
Dass vieles Fliegen die Umwelt belastet, ist kein Geheimnis. Bereits ab nächstem Jahr wird eine Beimischung sogenannter Sustainable Aviation Fuels (SAF) in der Europäischen Union (EU) zur Pflicht. Doch auch wenn die Luftfahrtindustrie mit Maßnahmen gegen die zunehmenden Emissionen ankämpft, wird der Luftverkehr weiterhin stark subventioniert und das Interesse an Flugreisen nimmt nicht ab. Eine “Jet-Setter-Steuer” ist nun eine neue Herangehensweise, Emissionen zu senken, wie die New Economics Foundation (NEF) in einem Bericht vorschlägt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Bericht zeigt neue Wege auf, wie die Emissionen in der Luftfahrt gesenkt werden können
- Laut diesem Vorschlag sollen Vielflieger pro weiterem Flug 100 Euro bezahlen müssen
- Eine solche Steuer wäre legal, würde aber eine Einstimmigkeit der EU-Mitgliedsstaaten benötigen
100 Euro pro Flug
Europäer, die viel und gerne fliegen, könnten nach einem Vorschlag der New Economics Foundation (NEF) aus Umweltschutzgründen mehr zur Kasse gebeten werden. Denn wenn Reisende bezahlen würden, sobald sie mehr als eine Flugreise im Jahr unternehmen, könnte die Kohlenstoffbelastung bis zum Jahr 2028 um 21 Prozent verringert werden. Durch eine Abgabe von 100 Euro pro Flug würde so jährlich eine Summe von 64 Milliarden Euro durch die Jet-Setter-Steuer zusammenkommen.
Vorgesehen wäre laut dem Vorschlag eine Staffelung – ein Flug innerhalb von zwölf Monaten kostet nichts, mit jedem weiteren Flug kommt erneut ein Zuschlag von 100 Euro obendrauf. Zusätzlich sollen Kosten für Langstreckenflüge und Reisen in der First Class anfallen.
Magdalena Heuwieser von der Initiative Stay Grounded, die den Bericht mitverfasst hat, macht auf das aktuelle Ungleichgewicht in ihren Augen aufmerksam:
Right now, it doesn’t matter whether you’re flying to visit your family for the first time in years or taking a 10th annual flight to your luxury house on the coast – you’ll be paying the same tax for that flight.
Magdalena Heuwieser, Initiative Stay Grounded
Das eingenommene Geld könnte in umweltschonendere Transportmöglichkeiten wie Züge investiert werden.
Sinkende Passagierzahlen
Auch die Passagierzahlen würden laut der Analyse bis 2028 um 26 Prozent abnehmen, da die Kosten zum Nachdenken über die Flugbuchung anregen.
Nach einer Prüfung durch AdaStone Law – einer belgischen Kanzlei – wurde festgestellt, dass eine solche Jet-Setter-Steuer durchaus durchführbar wäre, lediglich der Datenschutz könnte teilweise problematisch werden. Es bleibt spannend, ob eine Jet-Setter-Steuer tatsächlich eingeführt werden könnte – dazu bräuchte es Einstimmigkeit der EU-Mitgliedstaaten.
Auch wenn viel Geld für Brüssel zu holen scheint (Zitat: “64 Milliarden Euro”), wird es an der notwendigen Einstimmigkeit der EU-Staaten scheitern.
Zudem bräuchten die Brüsselaner die erste Hälfte des Geldes für eine Behörde – natürlich ein Neubau mit viel umweltfreundlichem Beton – und deren Beschäftigten, die dann diese Abgabe einsammelt und verwaltet. Die zweite Hälfte könnte dann direkt in die Tourismusindustrie und alles was daran hängt geschoben werden, um die dort einbrechenden Einnahmen und Jobs gegenzufinanzieren.
Weiterhin kann ich Mucy nur zustimmen: entweder weltweit oder man kann es gleich ganz lassen.
Das ist doch eine prima Idee. Ich denke nur das die Reduktion an Flügen eher das dreifache wäre. Die Bundesregierung könnte dann die LH wieder finanziell unterstützen, die Mehreinnahmen könnte Herr Heil dann an die neuen Arbeitslosen verteilen und die verwaisten Flughafen könnten zu Party Location umgebaut werden.
Was passiert eigentlich mit der „Flugpost“? Was würde pro Brief oder Päckchen hinzukommen?
Was für eine kranke Idee..Werden dann z.B die Paxe auf Kreuzfahrtschiffen auch zur Kasse gebeten. So ein Vorschlag in den USA und die Mitglieder der NEF kommen auf die black List
Wäre dann der Tod von Vielfliegerprogrammen in Europa für nichts und wieder nichts, diese Maßnahmen können nur funktionieren wenn die ganze Welt mit so einer Steuer mitzieht, allen voran Asien und Nordamerika.
Solange wie das nicht gegeben ist, schränken wir uns nur ein ohne den gewünschten und versprochenen Nutzen einer sauberen Welt.
Persönlich finde ich die Idee nicht dumm per se in einem Vakuum aber völlig unpraktisch in der Praxis und die Tourismus- und Luftfahrtindustrien und auch private Bürger selbst werden sofort rebellieren sollte dies wirklich auf der Tagesordnung in Brüssel und den einzelnen Bundestag / Kongresshäusern / Parlamenten stehen.
Größeren Unfug aus der links grünen Ecke noch nie gehört. In dem Falle könnten alle Airlines in Europa einpacken und dicht machen.
Und was ist mit beruflichen Flügen?
Utopische Welt…