China sperrt den Luftraum für Airbus- und Boeing-Maschinen, die nicht in Russland registriert sind.

Nachdem sich China lange nicht an Sanktionen gegen Russland beteiligte, sperrt das Nachbarland nun auch den Luftraum für russische Flugzeuge. Dahinter steckt wohl der Fakt, dass man auf russischer Seite nicht nachweisen könne, dass die widerrechtlich umregistrierten Flugzeuge tatsächlich ihnen gehören, so aero. Was genau passiert ist, zeigen wir Euch im folgenden Artikel.

Unklare Situation durch Sanktionen

Russische Flugzeuge dürfen ab sofort nun auch den chinesischen Luftraum nicht mehr durchqueren. Dies erschwert die Operationen der Aeroflot erheblich, die bisher davon profitierten, dass China sich nicht gegen Russland stellte und der chinesische Luftraum demnach weiterhin für sie geöffnet war, als sei nie etwas passiert. Doch nun geht man im russischen Nachbarland einen unerwarteten Schritt und entzieht russischen Maschinen die Lande- und Überflugerlaubnis. Doch wie kam es dazu?

Aeroflot
Aeroflot muss nun wieder nach neuen Routen suchen, um den stark eingeschränkten Flugverkehr aufrechtzuerhalten.

Laut Berichten der russischen Nachrichtenagentur RBK sperrt China den Luftraum für russische Flugzeuge der Marke Boeing und Airbus. Der Hintergrund sei dabei, dass der rechtliche Status der Flugzeuge im Anbetracht der geltenden Sanktionen und der widerrechtlichen Aneignung geleaster Flugzeuge nicht geklärt sei.

Keine Anerkennung der Umregistrierung

Peking habe demzufolge bei den Airlines, die den chinesischen Luftraum nutzen eine offizielle schriftliche Bestätigung darüber, dass die zum Überflug und zur Landung in China benutzten Flugzeuge nicht mehr im Ausland registriert sind, gefordert. Als dieser auf Nachfrage nicht erbracht werden konnte, entschloss man sich, den Luftraum zu sperren.

Aeroflot Airbus A350-900
Mittlerweile werden keine Flugzeuge mehr an russische Airlines geliefert und die westlichen Leasingverträge wurden aufgekündigt.

China geht damit einen unerwarteten Schritt und blamiert auch gleichzeitig Russland, wo man offenbar der einfachen Forderung nach dem Vorlegen von Dokumenten, die darlegen, dass die öffentlich als legitim propagierte Übernahme der Flugzeuge von westlichen Leasinggesellschaften tatsächlich funktioniert hat, nicht nachkommen kann.

Fazit zur Sperrung des chinesischen Luftraumes für russische Flugzeuge

Die überraschende Entscheidung Chinas, russischen Fluggesellschaften die Lande- beziehungsweise Überflugverbote zu entziehen, dürfte es dem russischen Staat weiter erschweren, den ohnehin schon erheblich eingeschränkten Luftverkehr aufrechtzuerhalten und an dem Narrativ, dass die eigene Politik legitimiert, festzuhalten. Tatsächlich lassen sich seit gestern auf den Abflugtafeln der großen russischen Flughäfen keine Flüge mehr nach China finden, das Operieren von Flügen nach Asien, mit dem man in der Vergangenheit die kommerzielle Luftfahrt am Laufen hielt, wird durch den Beschluss deutlich erschwert.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Sandro ist Content Editor und seit Januar 2022 bei reisetopia tätig. Seitdem er mit nur einem Jahr seinen ersten Langstreckenflug antrat und danach 6 Jahre lang im Ausland aufwuchs, war er von Reisen begeistert. Heute versorgt er Euch vor allem am Wochenende mit interessanten Inhalten.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Was ist mit den Langstreckenjets die letzte Woche von den Leasingfirmen rausgekauft wurden? Die sind doch jetzt im besitz des Staates oder der Airline die müssten doch landen dürfen. Da steckt bestimmt was Politisches dahinter.

  • Verstehe ich nicht. Die geleasten Flugzeuge sind m.W. doch jetzt in Russland registriert?

    Eventuell so: Umregistrierung war geplant, ist aber aus irgendwelchen Gründen nicht umgesetzt. Und ohne Umregistriertung wäre ja die Betriebserlaubnis Ende März ausgelaufen.

    • Hallo Rainer, ich verstehe es so, dass die Flugzeuge zwar umregistriert worden sind, dies jedoch widerrechtlich und ohne Zustimmung der Leasinggeber passiert ist und es deshalb kein offizielles Dokument darüber gibt, mit welchem man dies China nun beweisen kann. LG

Alle Kommentare anzeigen (1)