Kolumne: Lohnen sich Bestpreisgarantien?

Buchungsseiten bieten sie, Hotelketten bieten sie und manchmal sind sogar Airlines mit von der Partie: Es geht um Bestpreisgarantien. Die Versprechen gehen dabei teilweise weit auseinander. Doch immer gilt: Eine wirkliche Garantie ist nirgendwo zu finden.

Eine Bestpreisgarantie verspricht im ersten Moment eine Sache: Gibt es irgendwo einen günstigeren Preis, wird dieser angepasst. Im Zuge der Werbung wurden die Garantien in den letzten Jahren allerdings teilweise erweitert. Hilton und Hyatt bieten beispielsweise 25 Prozent Rabatt auf die gefundene günstigere Rate, IHG verschenkt sogar eine komplett Nacht, solltet Ihr eine günstigere Rate finden.

Finden sich denn überhaupt günstigere Raten?

Grundsätzlich gilt in der Reise-Branche: Wer genau hinsieht, der findet auch immer einen günstigeren Preis. Das gilt auch für die Bestpreisgarantien. Es gibt eigentlich fast immer einen Anbieter, der die jeweilige Hotelkette oder Airline unterbietet. Eine Ausnahme sind, zumindest bei Hotels, vielfach Sales.

Bei diesen vergünstigen die Hotelketten ihre Preise nur selbst, geben die Rabatte allerdings nicht weiter. Dasselbe lässt sich mittlerweile teilweise auch bei Sales von Airlines, etwa derzeit bei Air China, beobachten. Oft lässt sich aber auch während eines Sales eine günstigere Rate finden. Bei der Suche empfehlt sich meist die Nutzung von Vergleichsportalen wie Trivago, Swoodoo oder Kayak.

Funktioniert die Bestpreisgarantie auch?

Viele Airlines, darunter etwa airberlin, haben ihre Bestpreisgarantie mittlerweile aus dem Verkehr gezogen. Der Grund: Fast jeder Antrag wurde abgelehnt. Das liegt daran, dass die Bestpreisgarantien darauf ausgelegt sind, möglichst wenige Anträge durch zu winken. Es geht eigentlich eher darum, dem Kunden das Gefühl zu vermitteln, dass er bei der Buchung auf der Webseite der jeweiligen Airline oder des jeweiligen Hotels den besten Preis gewinnt.

Stellt man dann doch mal einen Antrag, findet sich immer ein Grund zur Ablehnung. Das Kleingedruckte ist oft mehrere Seiten lang. Doch ich will deshalb niemanden abschrecken, denn wer alle Bedingungen einhält, der bekommt durchaus auch den einen oder anderen Fall durch. Nur: Eine echte Garantie gibt es nicht.

Warum wehren sich die Hotels gegen die Bestpreisgarantie?

Meist sind es mittlerweile Hotels, die eine Bestpreisgarantie anbieten. Da fragt man sich: Warum wehren sich die Ketten so sehr gegen die Garantie? Die Antwort darauf ist nicht ganz einfach zu finden. Zum einen handelt es sich bei der Garantie eher um eine Maßnahme, um den Kunden von einer Direktbuchung zu überzeugen.

Zum anderen werden die Hotels und Hotelketten zunehmend von Günstig-Anbietern, die oft Veranstalter-Kontingente weiterverkaufen, in die Enge getrieben. Letzteres führt zu der Problematik, dass sich mit ein wenig Suche immer ein günstigerer Preis finden lässt. Zudem werden die Anbieter von ihren eigenen Zusagen wie kostenfreien Nächten oder weiteren Rabatten auf die günstigste Rate, heimgesucht. Besonders die größeren Ketten halten mit einem ausführlichen Kleingedruckten dagegen, um möglichst viele Fälle ablehnen zu können.

Sollte ich es mit einer Bestpreisgarantie überhaupt versuchen?

Kommen wir zur Gretchenfrage: Sollte man die Bestpreisgarantien nutzen oder es einfach gleich lassen und beim günstigsten Anbieter buchen? Meiner Meinung nach kommt das stark auf zwei Faktoren an: Habt Ihr bereits Erfahrung mit der Bestpreisgarantie und kennt Ihr Euch mit möglichen Ausschlüssen aus?

Dann ist die Bestpreisgarantie immer eine gute Möglichkeit, um einen Rabatt oder eine kostenfreie Nacht zu erhalten. Geht es um eine Buchung, die sich noch stornieren lässt? Dann könnt Ihr Euer Glück in jedem Fall versuchen. Klappt es nicht, könnt Ihr Eure Reservierung bei einem Misserfolg stornieren und einfach beim günstigsten Anbieter buchen.

Die Bestpreisgarantie kann sich durchaus lohnen

Ob Jan, der durch eine Bestpreisgarantie kostenlos im InterContinental Dublin übernachtet hat, oder Severin, der sich unter anderem eine kostenfreie Suite im InterContinental Amstel gesichert hat – es gibt viele Beispiele für erfolgreiche Bestpreisfälle. Auch ich selbst habe gerade erst erfolgreich einen Rabatt von je 25 Prozent im Hilton Buenos Aires und im Hilton Seychelles durch eine Bestpreisgarantie herausgeholt. Ihr seht: Mit ein wenig Erfahrung und der richtigen Strategie kann sich die Nutzung durchaus lohnen. Ihr solltet nur keine zu großen Hoffnungen haben, denn die Hotelketten und andere Anbieter finden immer wieder kreative Ausreden oder verändern Ihre Geschäftsbedingungen, um es Euch schwieriger zu machen. Deshalb haben wir es uns auch zum Ziel gesetzt, Euch in den nächsten Wochen und Monaten die Garantien der verschiedenen Anbieter und die Schlupflöcher vorzustellen!

Habt Ihr die Bestpreisgarantie schon einmal genutzt? Was sind Eure Erfahrungen?

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