Im kommenden Jahr soll mithilfe eines Stufenplans und einer eigenen Taskforce Bewegung in die Anbindung des Münchner Flughafens an das Fernverkehrsnetz kommen.

Dem Flughafen München fehlt es seit jeher an einer Anbindung an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn, die vom Betreiber schon seit Jahren gefordert wird. Nun soll endlich Bewegung in die Sache kommen, denn das bayrische Verkehrsministerium plant im Frühjahr des kommenden Jahres einen Stufenplan vorzustellen, mit dem das Projekt vorangetrieben werden soll, wie airliners.de berichtet. Dazu wurde zudem eigens eine Taskforce eingerichtet und bereits die ersten Gespräche zwischen den Beteiligten aufgenommen.

Taskforce „Intermodalität“ soll Pläne voranbringen

Der Flughafen München soll endlich an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn angebunden werden. Dafür plant die bayrische Landesregierung im Frühjahr des kommenden Jahres einen entsprechenden Stufenplan vorzustellen. Dazu sei es bereits zu ersten Gesprächen zwischen der bayrischen Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und der Deutschen Bahn, dem Flughafen München und der Lufthansa gekommen. Eigens dafür wurde denn auch die Taskforce „Intermodalität“ geschaffen, um die Pläne voranzubringen. Dabei habe man mit der „Neufahrner Kurve, den Arbeiten am Erdinger Ringschluss und der Planung der Walpertskirchener Spange schon viel erreicht“, wie Schreyer erklärte.

ICE Reisetopia Gründung
Der Flughafen München soll an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn angebunden werden.

Genau an diese schon existierenden Infrastrukturen, soll der Stufenplan anknüpfen, wobei es schon erste Vorschläge geben soll. Darunter findet sich etwa die Idee, den Flughafen München mit dem ICE-Halt in den Deutschlandtakt der Deutschen Bahn einzubinden. Dafür sei jedoch die Unterstützung des Bundes notwendig, so Schreyer, der jedoch bereits Bereitschaft signalisierte, die Schienenanbindung des Airports zu fördern.

Hälfte der Passagiere reist mit Auto an

Besonders der Flughafen selbst dürfte sich ob der Pläne und Unterstützung freuen, fordert dieser doch schon seit Jahren eine bessere Anbindung ans Schienennetz. Bisher verfügt der zweitgrößte Flughafen Deutschlands nur über eine S-Bahn-Verbindung, sowie mit dem „ÜFEX“ immerhin einen überregionalen Zug. Damit jedoch auch ICEs am Flughafen halten können, müsste der Flughafenbahnhof entsprechend umgebaut werden. Denn dieser ist derzeit vor allem für die S-Bahn-Züge ausgelegt, mit einem höheren Bahnsteig, der gleichzeitig recht kurz ausfällt.

Flughafen München
Derzeit reist etwa die Hälfte der Passagiere am Flughafen München mit dem Auto an.

Allerdings hielt ein aus dem Jahr 2008 erstellten Gutachten damals fest, „dass bei Berücksichtigung nur allein des flughafenbezogenen Verkehrs kein auskömmlicher Nutzen erreicht werden konnte, der die dafür erforderliche Realisierung von Schieneninfrastruktur rechtfertigen könnte“. Derzeit nutzen nach Flughafenangaben gut die Hälfte der Passagiere das Auto (inklusive Taxi), um zum Airport zu gelangen. Dazu kommt ein Drittel an Passagieren, die die gut 40-minütige Fahrt mit der S-Bahn vom Münchner Hauptbahnhof nutzen. Die restlichen Fluggäste reisen demnach mit dem Bus an.

Fazit zu den Plänen des bayrischen Verkehrsministeriums

Während etwa der Flughafen Frankfurt über eine solide Anbindung an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn verfügt, sieht es beim zweitgrößten Airport Deutschlands lange nicht so gut aus. Der Flughafen München verfügt lediglich über eine (über-)regionale Anbindung ans Streckennetz der Deutschen Bahn. Doch im kommenden Jahr soll endlich Bewegung in die Pläne kommen, das endlich zu ändern. Denn nun steht auch die bayrische Politik mit einem Stufenplan und einer eigens geschaffenen Taskforce nicht nur sehr dahinter, sondern nimmt auch die Zügel in die eigene Hand.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Nun ja, nicht ganz so stürmisch.
    Die Anbindung in München ist schlecht, keine Frage.

    Aber kommen wir vor einer weiteren Diskussion kurz zur Situation in Frankfurt. Erbaut 1935 gab es die erste nennenswerte Eisenbahnanbindung 1972, 37 Jahre nach Eröffnung. Der heutige – wirklich sehr schöne – Schnellzugbahnhof besteht seit 1999, d.h. 64 Jahre nach Eröffnung. MUC wurde 1991 eröffnet …

    Nachdem jetzt die Kirche hoffentlich wieder im Dorf ist, ein paar Gedanken zu München. Das Ding sollte eigentlich gar nicht dorthin. Ursprünglich geplant war ein Standort weiter westlich mit Anschluss an die bestehende Fernbahnverbindung. Warum dieser Plan nicht umgesetzt wurde, weiß ich nicht. Rein von der Besiedelung her, sieht es dort auch nicht anders aus, als am aktuellen Standort. Ich könnte mir vorstellen, dass letztlich doch niemand mit dem gewaltigen Erfolg des einstigen Provinzflughafens rechnete.

    Weil wohl auch niemand an die großen Passagiermengen 30 Jahre später dachte, fehlt momentan leider auch Infrastruktur, die zum Bauzeitpunkt sehr leicht einzurichten gewesen wäre: mindestens Platz für vier Gleise. Die bestehende zweigleisige Installation ist bereits heute immer wieder einmal ein Engpass. Wenn alles planmäßig fährt, geht es, aber schon bei wenigen Minuten Verspätung kommen sich mittlerweile drei Linien ins Gehege. Wir sprechen ja von einem reinen Kopfbahnhof.

    Das aktuelle Problem mit der S-Bahn-Anbindung ist auch weniger die Fahrzeit. Die ist im Vergleich zu wirklich großen Flughäfen, was weiß ich nicht … Rom, Narita, Istanbul, … eher kurz, obwohl die genannten Flughäfen über eine Schnellzuganbindung verfügen. Aber es ist eben eine S-Bahn mit unzureichenden Möglichkeiten für das Gepäck uns vor allem ohne sanitäre Einrichtungen.

    Immerhin geht es ein wenig vorwärts. Die Anbindung nach Regensburg ist gar nicht so schlecht und wird auch genutzt. Im Prinzip wäre die auch für einen Fernbahnanschluss geeignet, von Nürnberg via Regensburg kommt man ganz gut nach MUC, momentan mit umständlichem Umsteigen in Regensburg.

    Ganz schlecht ist natürlich die Anbindung Richtung Westen.

    Mein Lebenszeitalterzähler wird leider voraussichtlich nur noch bis zur Fertigstellung des Ringschlusses reichen, schon für die Spange Richtung Österreich könnte es knapp werden. 🙁

  • Der Münchner Flughafen ist nicht nur mit dem Airport-Center architektonisch auf höchstem Niveau und mit deutlichem Abstand vor Frankfurt – finde ich. Das Airbräu mit Biergarten unter dem Glasdach und bayerischer Wirtschaft ist selbst für Einheimische aus der Umgebung höchst attraktiv.
    Das Bier wird in der hauseigenen Brauerei gebraut. Wie immer Geschmacksache – mit schmeckt es. Welcher Airport weltweit hat das zu bieten? Vor Abflügen haben wir schon oft in den beiden Hotels direkt am Airport übernachtet (HILTON oder Novotel) obwohl wir nur 30 Min mit der S-Bahn entfernt wohnen. Beide sind zu empfehlen – wobei das HILTON mit Schwimmbad und Sauna besser ausgestattet ist. An der verbesserten Anbindung wird schon seit Jahren gearbeitet. Einiges ist da auch schon fertig und es fahren Nahverkehrszüge in den Airport-Bahnhof. Der Tunnel für den Erdinger Ringschluss ist auch fast fertig. Es geht also voran – wenn auch langsam. Aber so ist das bei Großbaustellen in Deutschland…
    Die hier geäußerte Kritik kann ich nur schwer nachvollziehen. Im Sommer Sauna? Habe ich noch nie erlebt. Endlose Wege? Es gibt Laufbänder überall. Zu bedenken wäre natürlich, dass es sich um einen internationalen Großflughafen handelt …. Das gibt es nicht in “klein” …

    • Die Geschichte mit den langen Wegen kann ich auch nicht verstehen. Klar ist MUX kein TXL, aber unter allen sonstigen mir bekannten Großflughäfen ist MUC deutlich am übersichtlichsten. ATL, T1 bis T4 (T5 dann schon nicht mehr) ist ansonsten noch gut gelöst. Wandertage kann man in IST einlegen, wenn man will, aber nicht in MUC. Ein nennenswerter Schwachpunkt ist der Wechsel von T1 zu T2, ohne die Sicherheitskontrollen zu passieren. Das geht, aber zum einen muss man überhaupt erst einmal finden, wo denn der Bus fährt, was er leider auch nur alle 15 Minuten tut.

  • Ich finde die Anbindung von FRA an die Bahn-Infrastruktur eher hervorragend, was aber auch dem Umstand geschuldet ist, dass FRA das Hub der LH war, die namensgebende Stadt so ca. in der Mitte Deutschlands liegt und zahlreiche Großstädte in unmittelbarer Umgebung auch an den Flughafen angeschlossen werden wollten. Oder anders ausgedrückt: bei FRA hat man vorausschauend geplant

    MUC hingegen entstand mit dem edlen Ziel Erding, Freising und Neufahrn durch Fluglärm zu entvölkern. Dass aus dem Nachfolger des urbescheidenen Flughafens München-Riem mal der beste Deutschlands – ach was, Europas! – werden sollte, konnte damals wirklich niemand ahnen.

    Als MUC boomte gab es dann auch tatsächlich keinen Mangel an Ideen, wie man das Erdinger Moos besser an die Schiene anbinden könnte. Legendär der Vorschlag eines heutigen Grandseigneur der CSU einfach die Fahrzeit zwischen MUC und Hauptbahnhof mittels Transrapid auf 10 Minuten zu verkürzen. Vielleicht lag es aber auch an solchen Einfällen, dass das Thema die letzten 15 Jahre nicht mehr ernstgenommen und in das Reich politischer Folklore geschoben wurde.

    Nun ist das ganze – Klimaschutz sei dank – wieder auf der politischen Agenda. Aber erwarten brauch man nicht viel. Bei einem ICE-Fernbahnhof für MUC würde man einen Streckenneubau – eine Umgehung der ICE-Strecke München-Nürnberg – benötigen. Wie lange hat die neue Fertigstellung der Schnellstrecke München – Berlin nochmal benötigt? Ach ja, 26 Jahre. Technisch betrachtet ist sie heute noch nicht fertig.

    • “Der MUC ist bleibt einfach Mist” Wieso das denn, auf welchen Fakten stützt sich Deine Aussage ?
      Ich finde Muc ist ein super Airport, sowohl airside wie auch landside mit dem Airbräu und und und …?

      • Das ist einfach:
        – miserable Anbindung und Lage
        – Wegemaximierung durch langgestrecktes Design
        – Dem Glas nicht agepasste Klimatisierung dadurch im Sommer eine Sauna
        – unfreundliches Personal
        Um nur einige zu nennen

        Bleibt dabei ist Mist bleibt Mist

      • Klar doch:
        – miserable Anbindung
        – Wegemaximierung durch gestrecktes Design
        – Sauna durch schlechte Klimatisierung
        – unfreundliches Personal

        Um nir mal einige Punkte zu nennen

      • MUC Flughafen ist schon super, finde ich auch.
        Anbindung leider aber schon ein “Planungsfehler”!

        Bisher nur auch nur geredet von, “Express-S-Bahn” zum Flughafen (bisher nix passiert!), und nun eine “Stufenplan der bay. “Politik!…->DB Anbindung – na dann, wer es glaubt…ok, in 20J. ? evtl.?

        Glaube es erst, wenn es konkret wird – “geredet” wird ja viel!

      • Keine große Kunst für ein Flughafen der noch sehr jung ist. Architektonisch gemessen an andere 5 Sterne Airport doch sehr langweilige (siehe Singapur, Doha, Dubai). Für mich hat der Flughafen MUC den Eindruck, dass der ausschließlich für PAX hochgezüchtet wurde für ein Unternehmen dessen Zentrale aus Frankfurt operiert.. Wenn man über die A3/A5 an FRA vorbei fährt, sieht man superaltiven die man in MUC vergeblich findet. Wie das größte Zusammenhängende Gebäude Squaire, 700k m² Gewerbefläche Gateway Gardens mit direkter S-Bahn Anbindung, Lufthansa Zentralgebäude, Cargo, ICE Fernzüge fahren in den Banhnhof ein auf der einen Seite, auf der anderen Seite startende & landende Widebodys, mit Terminal 3 größte Baustelle Deutschlands. Trotz des hohen alters FRA, weiterhin mit Abstand größter Flughafen in Deutschland in allen Kategorien. Da ich kein Umsteiger und auch kein Vielflieger bin, habe ich mit der alten Struktur kein Problem. Viel mehr genieße ich das treiben am Flughafen oder mache häufig Radtouren um das riesige Areal. Auch habe ich das Gefühl das der Flughafen Frankfurt viel mehr in der Stadt integriert ist wie in München wo die Bevölkerung grundsätzlich eine negative Haltung besitzen. Ich verstehe auch nicht warum man immer dieses Airbräu überall erwähnen muss. Die farblosse Plörre schmeckt für jeden Norddetusche wie Wasser womit man sich wäscht oder anders gesagt ich trinke da lieber einen Winzersekt aus der Region im einzigartigen First Class Terminal.

      • Keine Ahnung was das mit dem Fahrrad soll.

        Und ja der FRA hat diese Probleme trotz deutlich mehr Paxen nicht, dass hast du richtig erkannt.

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