Erst vor kurzem konnte der Pilotenverband Aeropers eine Einigung mit der Swiss-Tochter Edelweiss finden, nun erklärte Swiss das Scheitern ihrer Verhandlungen.

Während die Edelweiss Piloten zwar Zugeständnisse machen mussten, konnten sie sich aber dennoch gemeinsam mit der Airline auf ein drei-Etappen Modell einigen. Da die Kurzarbeit keine Dauerlösung ist, erfordert es auch Änderungen bei der Swiss, wobei das temporäre Maßnahmenpaket gescheitert und der Tarifvertrag gekündigt wurde, wie das Branchenportal aero.de mitteilte.

Verhandlungsende führt zu Kündigung des Tarifvertrages

Die Coronakrise beherrscht noch immer das gesellschaftliche Leben und viele Berufstätige befinden sich immer noch in Kurzarbeit, doch eine Dauerlösung ist das nicht. Ähnlich ergeht es auch den Airlines. Die Lufthansa stellte ihre Piloten bereits auf einen Jobabbau ein, wenn deren Kündigungsschutz Ende März 2022 ausläuft. Bei der Swiss Tochter Edelweiss konnte sich die zuständige Pilotengewerkschaft Aeropers mit der Airline zumindest auf ein weiterführendes Modell nach der Kurzarbeit einigen, das im nächsten Schritt ein Teilzeitmodell mit einem reduzierten Lohn vorsieht. Auch wenn hier die Piloten große Zugeständnisse machen mussten, kann die Swiss ihre Verhandlungen nur für gescheitert erklären. Bereits im August haben beide Parteien ihre Schmerzgrenzen erreicht, doch das endgültige Scheitern hat auch weitreichende Folgen.

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Zuvor bot Aeropers der Lufthansa Tochter Swiss ein vorübergehendes Maßnahmenpaket bis 2022 an, das Einsparungen von bis zu 20 Lohnprozenten und die Möglichkeit zu Mehrarbeit sowie viele Flexibilisierungen beinhaltete. Im Endeffekt hätte Swiss so 130 Millionen Franken einsparen können. Doch das reichte der Airline nicht aus, diese forderte am Ende einen komplett neuen Gesamtarbeitsvertrag, mit dem Ziel auch langfristig die Kosten im Cockpit zu senken. Aus diesem Grund wurde nun der Tarifvertrag GAV 2018 zum 31. März 2022 gekündigt. Aeropers vermutet hier mehr und wirft der Airline vor, die Krise auszunutzen, um die Tarifverträge weiter auszuhöhlen.

Schlichtung führte ins Leere

Bereits zu Beginn der zähen Verhandlungen drohte Swiss mit Entlassungen. Diese dürfte ab April 2022 wohl umgesetzt werden, blickt man auf die gescheiterten Verhandlungen.

Ohne substantielle Beiträge und erweiterte Handlungsmöglichkeiten während der Corona-Krise ist es aus unserer Sicht unternehmerisch nicht zu verantworten, den aktuellen Gesamtarbeitsvertrag beizubehalten. In den nächsten Jahren besteht bei Swiss aufgrund der Reduktion der Flugbewegungen ein signifikanter Überbestand an Pilotinnen und Piloten.

Thomas Frick, Betriebsvorstand Swiss

Nach Angaben der Pilotengewerkschaft seien die Verhandlungen zuletzt ins Leere gelaufen und Swiss hätte eine Schlichtung diskussionslos abgelehnt.

Offensichtlich sieht die Swiss (…) in der Krise eine Chance, aus ihrer Sicht schon länger störende Teile des GAV für immer abzuschaffen.

Kilian Kraus, Präsident Aeropers

Nun seien die nächsten dreizehn Monaten entscheidend für die Bewältigung der Krise. Hier wollen beide Parteien an einem Strang ziehen und das Austreten der Airline aus dem Tarifvertrag soll darauf keinen Einfluss haben, so Aeropers.

Fazit zu den gescheiterten Tarifverhandlungen bei Swiss

Die Kurzarbeit ist keine Dauerlösung, auch wenn beide Parteien diese Ansicht teilen und deren Mittel bei der Swiss auch bald ausgeschöpft sind, konnte bei der tariflichen Zukunft der Piloten keine Einigung erzielt werden. Zuletzt forderte die Lufthansa-Tochter sogar einen komplett neuen Gesamtarbeitsvertrag, den sie zuletzt zu Beginn der Verhandlungen forderte. Die nächsten Schritte stehen zwar noch aus, kommende Kündigungen im Cockpit bei der Swiss sind im kommenden Jahr nun aber wahrscheinlicher denn je!

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Autorin

Seit sie 4 Jahre alt ist, reist Julia um die Welt und besucht gerne exotische Orte und weiße Strände. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Nebenbei studiert sie in Berlin Tourismusmanagement. Bei reisetopia möchte sie ihre Erlebnisse gerne mit Euch teilen!

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