In der paradiesischen Destination Sansibar gelten seit neustem strikte Kleiderordnungen für Touristen – bei Missachtungen drohen hohe Geldstrafen.

Sansibar im Indischen Ozean ist für viele Touristen eine beliebte Destination zwischen weißen Sandstränden und vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten. Nach etlichen Vorfällen, bei denen Touristen zu freizügig an öffentlichen kulturellen Orten gesichtet wurden, verhängt die Regierung der muslimisch geprägten Inselgruppe für Touristen strenge Vorschriften zu deren Bekleidung an öffentlichen Orten, wie abouttravel.ch berichtet.

Körper muss von Schulter bis zu den Knien bedeckt sein

Sansibar hat eine lange traditionsreiche geschichtliche Entwicklung aufzuweisen – 99 Prozent der Bevölkerung sind muslimisch geprägt. Um die Kultur des Landes zu schützen, sind Touristen künftig nun dazu verpflichtet, eine bestimmte Kleiderordnung an öffentlichen Orten einzuhalten. Die Verordnung ist in Folge auf zunehmende Empörungen der einheimischen Inselbewohner über das Auftreten und Aussehen von Touristen in der Öffentlichkeit in Kraft getreten. Dabei sieht die Verordnung vor, dass Touristen ihren Körper von den Schultern bis zu den Knien bedecken müssen.

An öffentlichen Orten auf Sansibar müssen Touristen ihren Körper von den Schultern bis zu den Knien bedecken. Das ist nichts Neues. Es ist die Pflicht der Gäste, die Kultur und die Verhaltensregeln auf der Straße zu verstehen.

Lela Mohammed Moussa, Ministerin von Sansibar

Bei Nichteinhaltung der neuen Regel drohen Strafen in Höhe von 700 US-Dollar. Auch Reiseveranstalter sind nun verpflichtet auf angemessene Bekleidung hinzuweisen und diese ebenfalls bei den lokalen Reiseleitungen vorzuschreiben. Die Regierung von Sansibar sieht vor, auch Reiseveranstalter mit Geldstrafen in Höhe von bis zu 2.000 US-Dollar bei Missachtung der neuen Regelungen zu verfolgen. Die neue Bekleidungsverordnung soll dazu beitragen, dass die Touristen die Kultur und die lokalen Verhaltensregeln in der Destination besser verstehen und achten. Dabei steht nicht die Bestrafung an oberster Priorität, sondern lediglich der Wunsch, dass Touristen die Kultur der Einheimischen respektieren. Derzeit geht aus den unterschiedlichen Quellen noch nicht eindeutig hervor, ob Touristen oder Tourguides bei Verstößen für die Kosten belangt werden.

Viele Touristen trotz Krise

Neben den endlos erscheinenden weißen Sandstränden zieht auch die Vielfältigkeit der kulturellen Sehenswürdigkeiten jährlich eine Vielzahl an Touristen auf die beiden Hauptinseln. In den vergangenen Monaten konnten trotz Krise somit rund 30.000 Touristen am Flughafen Stone Town gezählt werden.

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Die vielen unterschiedlichen Kulturen, die die Inseln im Laufe der vergangenen 2.000 Jahre bewohnt haben, hinterließen im Zeitverlauf die verschiedensten traditionellen Sehenswürdigkeiten. Neben den Gewürzmärkten zählen zu den heute beliebten historischen Ausflugszielen auch die alten Kolonialbauten, orientalischen Paläste, sowie die gesamte Altstadt von Sansibar Stadt, die inzwischen sogar zum Weltkulturerbe ernannt wurde.

Fazit zur neuen Kleiderordnung auf Sansibar

Sansibar ist eine muslimisch geprägte Inselgruppe die bestimmte kulturelle Verhaltensregeln aufweist, die Touristen in den letzten Monaten zunehmend verletzt haben, weswegen die Regierung nun durchgreift und eine Kleiderordnung festlegt. Ich bin gespannt, inwiefern sich Touristen daran halten werden, schließlich sind die Strafen recht hoch. Außerdem ist noch nicht abschließend klar geworden, ob Touristen oder Tourguides für die Strafgelder belangt werden. Wie ist Eure Meinung zu der Kleiderordnung?

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Autor

Seit Ann-Cathrin ihr erstes Praktikum in der Reisebranche absolviert hat stand fest, dass sie beruflich in die Welt des Reisens eintauchen möchte. Ihr Tourismusstudium und viele Kurztrips während der Semesterferien haben ihr bereits viele Einblicke in die Hintergründe und Abläufe und genauso die wunderschönsten Orte in den verschiedensten Ländern gezeigt.

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  • Respekt!
    Respekt ist das Zauberwort. Und man sollte auch mit seiner Kleidung den nötigen Respekt zeigen. Reisende sind Gäste in besuchten Ländern, nicht die Herren dieser.
    Sicher, auch in der allgemeinen heimischen Gesellschaft mag eine gewisse legere Kleiderordnung unschöne Formen angenommen haben, aber auch hier, egal ob in Berlin oder Berchtesgaden, in Wien oder Salzburg, dürften Badeshorts, Bikini und Co die unschöne Ausnahme bleiben. Warum dann in fernen Ländern mit ihren Traditionen? Dort erst recht nicht.
    Diese Maßnahme dürfte besonders in den letzten Monaten ihre Ursache haben. Durch die ‘corona-verleugnende’ Politik und damit vermeintlich freieren, zugleich die Bevölkerung gefährdenden Urlaubsoptionen wurden Touris angelockt, die nur zum ‘ballermann’-artigen Vergnügen und pandemie-ignoranten Egoismus dieses ihnen zuvor unbekannte Eiland besuchten, vermutlich weder auf der Weltkarte auffindend noch irgendwelches Interesse an deren Kultur, Geschichte, Traditionen. Auf diese Gäste müsste die Insel langfristig wieder verzichten sollen. Diese Gäste sind ein so zauberhaftes Ziel mit einzigartigem Mix aus Strandparadies, Historie und verschiedensten Kulturen afrikanischen wie arabischen Ursprungs nicht würdig.
    Es gibt genügend interessierte und reiseerfahrene Urlauber, die diese Exotik mit ihrer Tradition zu schätzen wissen.

  • Ne auf keinen Fall. Man soll sich bitte kleiden dürfen wie man will. Hier geht es nicht um Museen, sondern um öffentliche Plätze. Diese Bevormundung ist nicht schön im Urlaub. Müssen die halt ohne unser Geld auskommen oder mit dem der Langweiler die sich dranne halten.

  • Auch in Rom oder Venedig kommt man mit Strandkleidung nicht in die Sehenswürdigkeiten rein, selbst im regenbogenbunten Köln achtet der Domschweizer auf angemessene Kleidung. Da braucht man gar nicht, wie unten jemand, das Burka-Verbot zu zitieren.

    Man wundert sich ja eher über die unsensiblen Touristen als über die Maßnahmen der Behörden.

    In den Touristen-Ghettos (abgesperrte Ressorts oder ganze dem Tourismus gewidmete Inseln wie auf den Malediven) ohne Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (was mir selbst eigentlich zu langweilig wäre) sind von dem Verbot nicht betroffen, trotzdem würde ich persönlich erwarten, dass man zB zum Essen in angemessener Bekleidung erscheint, für viele ist selbst das nicht selbstverständlich.

  • Absolut korrekt. Andere Länder andere Sitten. Auch wir in Europa haben gewissen Kleidervorschriften, wie z.B. Verhüllungsverbot . . . . .

  • In der Original-Quelle (BBC) steht, dass eben gerade nicht die Besucher zahlen müssen, sondern die Tour Guides und Hotels, deren Aufgabe es sei, die Gäste auf die angemessene Bekleidung hinzuweisen. Innerhalb von 14 Tagen ging die Nachricht dann durch die verschiedenen Reiseseiten und irgendwo kamen dann Fehler rein.

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