Die Lufthansa hat bekanntgegeben, dass im Zuge des Flugbegleiterstreiks in den nächsten Tagen insgesamt 1.300 Flüge ausfallen werden – betroffen sind fast alle Kurz- und Langstrecken ab Frankfurt und München.

Gute Miene zum bösen Spiel – so könnte man die Aussagen der Lufthansa zur Streichung von 1.300 Flügen in den nächsten beiden Tagen bezeichnen. Laut der Lufthansa fällt “nur” ein Viertel aller Flüge aus, allerdings erscheint die Rechnung kurios. Insgesamt werden nämlich mehr als die Hälfte aller Flüge ab München und Frankfurt gestrichen.

Lufthansa redet Auswirkungen des Streiks klein

Die Lufthansa hatte bis zuletzt gehofft, den aktuellen Streik der Flugbegleiter abwenden zu können. Mittlerweile steht fest: Das wird nicht klappen, denn ein Gericht hat der Verfügung der Lufthansa widersprochen. Dass die Lufthansa just danach Gesprächsbereitschaft gezeigt hat, konnte die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo nicht umstimmen – der Streik in den nächsten Tagen soll stattfinden. Die Auswirkungen dessen wurden von der Lufthansa von Anfang an klein geredet, selbst noch bei der Ankündigung der Streichung von nun mehr insgesamt 1.300 Flügen.

Konkret sehen die Streichungen wie folgt aus:

  • Am Donnerstag fallen 700 von insgesamt 3.000 Lufthansa Flügen aus
  • Am Freitag fallen 600 von insgesamt 3.000 Lufthansa Flügen aus

Dabei bedient sich die Lufthansa allerdings einem Rechentrick, denn während die 700 beziehungsweise 600 Flüge allesamt bei der Airline Lufthansa ausfallen, beziehen sich die 3.000 Flüge auf die gesamte Lufthansa Gruppe. Bestreikt wird allerdings nur die Airline Lufthansa und eben nicht die gesamte Gruppe mit den Töchtern CityLine, Eurowings, Germanwings, Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und SunExpress. Entsprechend fallen in der Praxis doch mehr als die Hälfte aller Lufthansa-Flüge von und zu den Hubs in Frankfurt und München aus.

lufthansa airbus a320 landeanflug

Um herauszufinden, ob Ihr vom Streik betroffen seid, empfehlen wir zum einen Euer E-Mail Postfach zu prüfen und zum anderen über die Webseite der Flughäfen in Erfahrung zu bringen, ob Euer Flug stattfindet. Solange die Webseite der Lufthansa nicht zu erreichen ist, könnt Ihr immerhin direkt beim Flughafen in Frankfurt und München herausfinden, ob ein ankommender oder abgehender Flug stattfindet oder gestrichen ist. Zwar sind diese Informationen vermutlich nicht zu einhundert Prozent akkurat, sollten allerdings bereits einen ersten Anhaltspunkt geben, ob Euer Flug in den kommenden Tagen stattfindet oder nicht.

Lufthansa Webseite und Hotline vollkommen überfordert

Trotz zahlreicher Streiks in den letzten Jahren scheint bei der Lufthansa allerdings auch weiterhin nicht die notwendige Infrastruktur zu bestehen, um bei Streiks gerüstet zu sein. Die Webseite der Airline ist seit Stunden kaum zu erreichen, die Prüfung ob ein Flug ausfällt oder nicht ist damit kaum möglich. Passagiere wurden zudem bislang teilweise nicht einmal per E-Mail oder über einen anderen Weg über einen ausfallenden Flug informiert – obwohl die Flüge schon morgen stattfinden. Zwar erlaubt die Lufthansa generell allen Passagieren (unabhängig von einer bereits feststehenden Streichung) eine kostenfreie Umbuchung auf einen anderen Flug mit Verfügbarkeit in derselben Buchungsklasse bis einschließlich 15 Uhr auf der identischen Strecke, allerdings ist weder die Hotline noch die Webseite erreichbar – eine Umbuchung also nur schwerlich möglich.

Theoretisch können Passagiere auch einen Gutschein für eine Fahrt mit der Deutschen Bahn herunterladen, sollte die Webseite denn erreichbar sein. Alternativ sind Umbuchungen auch an Schaltern der Lufthansa am Flughafen möglich. Grundsätzlich ist bei einer Streichung auch eine Umbuchung auf andere Airlines vorgesehen und rechtlich möglich, teilweise müssen Passagiere hier aber mit Nachdruck vorgehen, um eine solche Umbuchung zu erreichen. Eine Erstattung des vollen Flugpreises ist ebenfalls eine Option, die von der Lufthansa angeboten wird. Im Sinne der Fluggastrechte-Verordnung erhalten Passagiere allerdings nach aktueller Rechtsauslegung bei einem Streik keine Kompensation in Höhe von 250 bis 600 Euro. Einzig eine Umbuchung, mögliche Verpflegungsleistungen und eine mögliche Übernachtung muss die Lufthansa zwingend bezahlen.

Fazit zur Ankündigung der 1.300 gestrichenen Flüge

Insgesamt 1.300 Flüge fallen im Rahmen des angekündigten Streiks bei der Lufthansa aus. Betroffen sind nahezu ausschließlich Flüge von und zu den Hubs in München und Frankfurt, hier fällt dafür auf fast allen Strecken ein Großteil der Flüge aus. Dies gilt für Kurz- und Langstrecken gleichermaßen.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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