Die Lufthansa reagiert mit drastischen Maßnahmen auf die Coronakrise. Ab April müssen 31.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit, geplant ist diese bis auf Weiteres bis zum 31. August 2020.

Wie bereits erwartet, hat die Lufthansa bekannt gegeben, einen relevanten Teil der eigenen Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. Ab dem 1. April 2020 müssen insgesamt 31.000 Mitarbeiter mit einem geringeren Lohn zurechtkommen, sie erhalten dann 60 bis 67 Prozent ihres bisherigen Nettogehalts vom Arbeitsamt. Die Lufthansa muss aufgrund der Neuregelungen zum Kurzarbeitergehalt weder das Gehalt noch die Sozialabgaben bezahlen und entledigt sich damit eines relevanten Kostenblocks. Ob die Airline eine Aufstockung des Kurzabeitergeldes vornimmt, ist nicht bekannt.

Jeder dritte Lufthansa Mitarbeiter muss in Kurzarbeit

Weltweit hat die Lufthansa aktuell etwas mehr als 100.000 Mitarbeiter, die sich allerdings in verschiedene Sparten unterteilen. Bei den sogenannten Netzwerkairlines (Lufthansa, Brussels, Swiss, Austrian, Air Dolomiti, Lufthansa Cityline) sind mehr als 50.000 Mitarbeiter angestellt, bei Eurowings sind es knapp 10.000, auf die Logistik entfallen etwa 5.000 Mitarbeiter, während die Technik etwa 25.000 Mitarbeiter hat. Verschont von Kurzarbeit bleiben dabei großenteils die Mitarbeiter der Logistik, auch in der Technik betrifft die Kurzarbeit nur einen Teil der Belegschaft. Insgesamt ist mehr als jeder dritte Mitarbeiter der Lufthansa Group in Deutschland von Kurzarbeit betroffen.

lufthansa airbus a380

Besonders groß sind die Einschnitte bei den Airlines, hier muss geschätzt jeder zweite Mitarbeiter mit Kurzarbeit leben (beachten sollte man dabei, dass die Zahl von 50.000 Mitarbeiter auch Mitarbeiter der ausländischen Töchter beinhaltet, für die keine Kurzarbeit möglich ist). Überraschen mag das allerdings nicht, denn die Lufthansa Group hat jüngst angekündigt, insgesamt 700 der 760 Flugzeuge komplett am Boden zu behalten. Mit den restlichen Maschinen fliegen Lufthansa (inklusive Cityline), Eurowings und Swiss ein Rumpfangebot, Brussels Airlines und Austrian Airlines bleiben mit Ausnahme von Rückholflügen komplett am Boden. Air Dolomiti fliegt nur noch eine Strecke.

Kurzarbeit könnte verkürzt oder verlängert werden

In den letzten Tagen kursierte das Gerücht, dass die Lufthansa plant den Flugbetrieb generell bis Ende August ruhen zu lassen – vermutlich in Anlehnung an die Dauer der geplanten Kurzarbeit. Daraus zu schließen, dass die Lufthansa mit einem entsprechend langen erzwungenen Grounding plant, ist allerdings nicht unbedingt nachvollziehbar. Die Kurzarbeit kann relativ spontan verkürzt oder bei einer längeren Krise auch verlängert werden. Dass der 31. August und damit eine Periode von fünf Monaten ausgewählt wurde, hat wohl eher bürokratische Gründe.

Sollte die Lufthansa ihre Mitarbeiter frühzeitig wieder benötigen, kann sie die Kurzarbeit natürlich auch früher beenden. Dies ist auch für einen Teil der Mitarbeiter möglich, sodass die Maßnahme auch helfen kann, die Zahl der aktiven Mitarbeiter langsam wieder aufzubauen und damit einer steigen Zunahme der Nachfrage in den kommenden Monaten anzupassen. In jedem Fall ist davon auszugehen, dass die Lufthansa ihr Flugprogramm erst langsam wieder ausbauen wird. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach sogar von einer kleineren Lufthansa und machte zuletzt noch einmal deutlich, dass die bisherigen Kapazitäten möglicherweise erst wieder in vielen Jahren erreicht werden könnten.

Fazit zur Einführung der Kurzarbeit bei der Lufthansa

Dass die Lufthansa sich entscheidet, ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken, kommt nicht überraschend. Auch die hohe Zahl der betroffenen Mitarbeiter war zu erwarten. Dennoch ist die Maßnahme natürlich drastisch, zumal die kommenden Monate für die Mitarbeiter sicher nicht einfach werden. Es bleibt abzuwarten, wie lange die Kurzarbeit am Ende wirklich andauern wird und ob die Lufthansa in der Zwischenzeit zusätzlich Staatshilfe erhält.

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