Die Lufthansa Gruppe unterzieht ihre Flotte einer weitreichenden Modernisierung. Wie der Konzern bekanntgegeben hat, wird man neben dem Airbus A350 zukünftig auch auf die Boeing 787 setzen. Insgesamt 40 neue Maschine hat die Airline geordet.

Bis sie zur Flotte stoßen, dauert es zwar noch etwas, trotzdem ist jetzt schon bekannt, dass wegen der neuen Flugzeuge einige Lieblinge der Passagiere die Flotte verlassen werden, darunter auch sechs Airbus A380.

Lufthansa bestellt 40 neue Langstreckenflugzeuge

Wie die Lufthansa bekanntgegeben hat, führt man seine Investition in die Zukunft fort. Dafür hat der Konzern nun Bestellungen für insgesamt 40 neue Langstreckenflugzeuge aufgegeben. Auch künftig setzt man bei der Airline auf eine gemischte Flotte. So hat man sich nicht auf einen Hersteller festgelegt, sondern 20 Boeing 787-9 und 20 Airbus A350-900 in Auftrag gegeben. Derzeit sind in der Flotte noch mehr Langstreckenflugzeuge des Herstellers Airbus zu finden, auch einige Airbus A350 fliegen bereits für die Lufthansa. Die 20 neuen Maschinen erweitern eine bereits bestehende Order.

Dennoch dürfte der Anteil der Boeing Maschinen bald deutlich ansteigen. Zwar wird die neue Boeing 777, deren Bestellung schon etwas länger bekannt ist und deren Auslieferung man 2020 erwartet, die alten Modelle der Boeing 747-400 ersetzen, mit den 20 neu hinzukommenden Boeing 787-9 verschiebt sich das Gefüge innerhalb der Flotte aber etwas. Für die Lufthansa Gruppe werden es die ersten Flugzeuge dieses Typs sein, während viele andere Airlines in Europa und weltweit bereit zahlreiche Boeing 787 Dreamliner in ihrer Flotte haben.

Miles and More Meilen sammeln

Der Airbus A350-900 ist derweil bereits Teil der Flotte. Schon jetzt sind die zweistrahligen Langstreckenflugzeuge wichtiger und fester Bestandteil des Flugplans. Mit den nun bestellten Exemplaren steigt die Anzahl dieser Fluggeräte in der Flotte auf ganze 45 Maschinen. Bis es soweit ist, wird es allerdings noch eine Weile dauern.

Auslieferung der Maschinen ab 2022

Die Lufthansa Gruppe rechnet aktuell damit, dass die neuen Flugzeuge zwischen Ende 2022 und 2027 ausgeliefert werden. Zum genauen Kaufpreis haben die Hersteller und die Airline Stillschweigen vereinbart. Nach Listenpreis entsprechen die Bestellungen aber einer Investitionshöhe von etwa zwölf Milliarden Euro. man kann allerdings davon ausgehen, dass die Lufthansa für ihre Bestellung maximal 60 Prozent dieser Summe bezahlt hat. Üblich sind in der Branche sogar noch größere Rabatte.

Lufthansa Airbus A340

Mit der Auslieferung der neuen Flugzeuge werden aber auch einige Modelle die Flotte der Lufthansa verlassen. Dass der Airbus A350-900 vor allem die Airbus A340 Modelle ersetzen soll, ist bereits seit einiger Zeit bekannt. Neu ist allerdings, dass man sich zu Anfang von 6 der insgesamt 14 Airbus A380 verabschieden wird. Mit Auslieferung der Boeing 787-9 sollen die Maschinen verkauft werden. Ersetzt werden sollen sie mit angesprochenen Boeing 787-9. Zudem sollen die Boeing 787 auch andere alte Vierstrahler ersetzen, womit wiederum die Airbus A340 sowie die verbleibenden Boeing 747-Maschinen (747-400 und 747-8 gemeint sein könnten).

Bislang hat die Lufthansa zudem nicht klar gestellt, an welche Airline der eigenen Gruppe die Maschinen gehen sollten. Möglich erscheint auch, dass Boeing 787 oder Airbus A350 entweder an Swiss oder Brussels Airlines gehen, beide Anbieter haben aktuell noch ältere Airbus A340 in der Flotte, die zweifelsfrei im nächsten Jahrzehnt ersetzt werden müssen.

Zu den Hintergründen der Bestellung

Die Hintergründe der Investition liegen in zwei Bereichen. Mit den neuen Maschinen möchte man bei der Lufthansa zum einen umweltfreundlicher agieren und zum anderen natürlich Kosten sparen. Gerade im Vergleich zu den älteren Modellen haben die neuen Maschinen einen deutlich geringeren Kerosinverbrauch, was für eine geringe Umweltverschmutzung und gleichzeitig größere Einsparungen sorgt. Hinzu kommt, dass die neuen Maschinen deutlich leiser sind als andere Maschinen, wovon die Umgebung profitiert, aber auch die Passagiere selbst, die sich über einen erhöhten Komfort freuen dürfen. Der Fokus der Neuanschaffungen liegt aber zweifelsfrei auf der Kostenseite, denn hier bringen die neuen Maschine auf den Sitzplatz gerechnet Vorteile von bis zu 40 Prozent gegenüber den alten Maschinen.

Dabei setzt man künftig auf zweistrahlige Langstreckenflugzeuge. Die vierstrahligen Maschinen in der Flotte sollen diese nach und nach verlassen. Insgesamt werden über die nächsten Jahre sieben Flugzeugtypen aus der Flotte verschwinden. Damit möchte man bei der Lufthansa vor allem die Kosten für Ersatzteile, Wartung und Ausbildung von neuem Personal senken. Durch eine Konzentration der Flotte erhofft man sich zudem eine höhere Zuverlässigkeit, von der letztlich auch die Passagiere profitieren sollen.

lufthansa airbus a380

Der Kostenfaktor ist aber natürlich Punkt, der für den Konzern ausschlaggebend für die Modernisierungsoffensive ist. Neben den bereits ansgprochenen erhofften Einsparungen durch eine Konzentration der Flotte soll auch die Auslastung der Flugzeuge steigen. In Hinblick auf die günstigeren Unterhaltskosten und weniger Sitzplätze lassen sich die neuen Maschinen deutlich wirtschaftlicher betreiben als andere Flugzeugtypen. Daraus dürfte sich auch die Ankündigung des Verkaufs des Airbus A380 erklären. Auch andere Airlines haben schon bekanntgegeben, sich in absehbarer Zeit von dem Flugzeugtyp verabschieden zu wollen. Diese Ankündigung der Lufthansa kommt also wenig überraschend.

Was passiert mit dem Airbus A380?

Was mit den 6 Airbus A380 passiert, die man bei Auslieferung der Boeing 787-9 ausflotten will, steht im Übrigen auch schon fest. Die Lufthansa Gruppe hat sich mit Airbus auf einen Rückkauf geeinigt. Der Hersteller wird der Lufthansa die Flugzeuge also selbst wieder abkaufen. Möglich wäre, dass diese seitens Airbus dann als Ersatzteilspeicher genutzt werden. Zu den genauen Konditionen dieses Rückkaufs ist indes nichts bekannt. Auch was mit den dann verbleibenden 8 Airbus A380 passiert, steht noch nicht fest. Diese sollen allerdings vorerst in der Flotte verbleiben.

Fazit zu den Investitionen der Lufthansa Gruppe

Mit der Bestellung gleich 40 neuer Langstreckenflugzeuge unterzieht die Lufthansa ihre Flotte einer massiven Modernisierung. Auch hier setzt man künftig auf kleinere und sparsamere Maschinen, die aber vor allem durch ihre Reichweite überzeugen können. Dass gleichzeitig auch 6 Airbus A380 aus der Flotte verschwinden, ist nicht allzu überraschend. Für Passagiere dürfte sich die Modernisierung vor allem in puncto Komfort positiv auswirken. Ob man mit der Auslieferung auch eine neue Kabine vorstellen wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist aber bereits, dass die neue Lufthansa Business Class, die im Jahr 2020 in der Boeing 777 ihr Debüt feiert, auch in den neuen Maschinen verbaut sein wird.

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Autor

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  • Das sind wirklich weitreichende Änderungen. Vor allem wenn man bedenkt, dass LH in Sachen Flottenerneuerung zumeist zögerlich und konservativ agiert. Man hat sehr lange an den Vierstrahlern festgehalten, weil sie abbezahlt waren. Die erfolgreiche 777 hat man in den Neunzigern verschlafen und stattdessen A340-300 und später ab 2001 noch A340-600 gekauft.
    Mit den 787 folgt LH auch dem Trend nach kleineren Langstreckenverbindungen und gibt demzufolge auch einige A380 ab.

    • Ich habe gerade von Emirates versuchsweise zu Lufthansa gewechselt. Jetzt bleibe ich doch bei Emirates und dem A380. In einen 787 steige ich nicht ein und ein angeblicher Preisvorteil wird mir ohnehin nicht zukommen. Beim B777 verpennt LH die Zeit und jetzt schießt man blind nach vorn. Bin gespannt wieviele Arbeitsplatze jetzt wieder verschwinden werden. Danke fuer die rechtzeitig Info.

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