Künftig soll es bei der Lufthansa bei den Erstattungen Dank eines Urteils deutlich schneller gehen. Genauer gesagt: nach EU-Recht. Das bedeutet, dass berechtigte Erstattungen den Kunden innerhalb von sieben Tagen ausgezahlt werden sollen.

Die Lufthansa will, oder eher gesagt ’muss’ sich künftig tatsächlich an die vom EU-Recht vorgeschriebene Sieben-Tage-Regel halten, wenn es um die Auszahlung berechtigter Erstattungen geht – Dank eines Urteils. Während Verbraucherschützer das Ergebnis begrüßen, sieht die Lufthansa darin keine allzu große Sache, wie die Tagesschau berichtet.

Künftig „korrekt und vollständig“

Die Lufthansa hat sich aufgrund teils um viele Monate verspäteter Rückzahlungen, aufgrund unzähliger stornierter Flüge, nicht gerade beliebt bei ihren eigenen Kunden gemacht. Auch Verbraucherschützer und Politiker übten scharfe Kritik an dem Kranich. Während aktuell noch gut 100.000 Fälle offen sind, möchte der Konzern solche oder ähnliche Negativschlagzeilen künftig verhindern und plant berechtigte Erstattungen tatsächlich innerhalb der durch EU-Recht vorgegebenen Sieben-Tage-Frist zurückzuzahlen. Doch macht die Lufthansa dies nicht unbedingt ganz freiwillig, viel mehr führte ein Gerichtsurteil des Landgericht Köln zur Einlenkung des Unternehmens.

Lufthansa Mittelstrecke

Denn nachdem die Lufthansa die Erstattungsanfrage von Kunden abwies, reichte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Klage beim Landgericht Köln ein, welches schließlich zugunsten der Kläger entschied, da man der selben Ansicht war. Dadurch, so berichten die Verbraucherschützer, habe die Lufthansa auch die geltende Rechtslage akzeptiert, nach der eine Fluggesellschaft innerhalb von sieben Tagen berechtigte Erstattungen an ihre Kunden auszahlen muss. Des Weiteren verpflichtet sich der Kranich mit Anerkennung des Urteils dazu, die Kunden künftig „korrekt und vollständig“ über etwaige Ansprüche zu informieren. Laut Lufthansa ging es bei dem nun gefällten Urteil jedoch nicht grundsätzlich um Erstattungsansprüche, sondern um den Zeitraum dieser.

Mit dem Urteil hat die Fehlinformation und Verschleierung gegenüber Reisenden durch die Lufthansa ein Ende.

Verbraucherzentrale Baden-Württemberg

Verbraucherschützer werfen der Lufthansa vor, Kunden bewusst Informationen über Erstattungsansprüche – die auch nach etlichen Aufforderungen häufig ausblieben – vorenthalten und stattdessen auf Umbuchungsmöglichkeiten verwiesen zu haben. Laut Lufthansa hätte das Gericht allerdings eben nicht Partei ergriffen und sogar die schwierige Lage der Airline zu Zeiten der Pandemie anerkannt. Bereits vor dem Urteil worden demnach „unvollständige Verbraucherinformationen“ angepasst. Die Verbraucherzentrale hingegen kündigte an, Deutschlands größte Fluggesellschaft weiterhin zu beobachten und bei erneuten, ähnlichen Vergehen ein Ordnungsgeld vor Gericht zu beantragen.

Fazit zum Urteil des Landgericht Köln

Das nun gefällte Urteil könnte endlich die lang ersehnte Besserung bei Erstattungsanträgen bei der Lufthansa bringen, ansonsten drohen dem Kranich-Konzern weitere und sicherlich schwerwiegendere Konsequenzen. Somit ist der Beschluss des Gerichts nur zu begrüßen, auch wenn die Lufthansa in diesem weniger sieht, als die Verbraucherschützer. Letztlich täte das Unternehmen auch gut daran, seine Kunden künftig ordentlich zu behandeln, wenn die Lufthansa neben den Auswirkungen der Krise, nicht auch noch mehr Vertrauen einbüßen will.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • LH kündigt an, sich künftig an Recht und Gesetz halten zu wollen. Was für eine Schlagzeile…

    Traurig, dass so etwas überhaupt ein Thema sein muss…..

  • Hallo Max,
    die Fluggesellschaft hat mit ihrer schlechten Rückerstattung dermaßen viel Vertrauen bei Kunden verloren, dass sich viele wohl überlegen überhaupt noch mal dort zu buchen. Ist ja toll das man jetzt nach sieben Tagen zahlen will, aber das galt schon immer. Und was wird mit den 100.000 immer noch offenen Zahlungen. Egal wie Lufthansa in Zukunft agieren will, sie hat sehr viel Vertrauen, gerade auch bei Vielflieger, verspielt.

    Viele Grüße!

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