Der wohl erste klimaschonende und vollständig Co2-neutrale Passagierbus wurde in der vergangenen Woche auf dem Münchner Flughafen in Betrieb genommen. Wer hinter diesem innovativen Konzept steckt, wie das langfristige Vorhaben umgesetzt wurde, und welche anderen Ziele für den bayerischen Airport auf dem Plan stehen, berichten wir in diesem Artikel.
Der Münchner Flughafen hat einen weiteren Schritt in Richtung des durchaus ambitionierten Klimazieles geschafft, den sich die Flughafenführung selbst auferlegt hat: Der erste emissionsfreie Passagierbus für ein deutsches Flughafengelände setzt nun ein deutliches Zeichen – und beweist, dass Reisen eben auch klimafreundlich funktioniert, wie aus einer offiziellen Pressemitteilung hervorgeht.
Münchner Flughafen möchte bis 2030 vollständig klimaneutral sein
Irgendwann, spätestens jedoch im Jahr 2030, möchte der bayerische Hauptstadtflughafen vollständig klimaneutral sein. Ein hochgestecktes Ziel – doch diesem ist der Münchner Airport in der vergangenen Woche bereits ein ganzes Stück näher gekommen: Mithilfe eines patentierten, innovativen Antriebskonzepts des Rohrbacher Start-Ups “CM Fluids” konnte nun der erste vollständig Co2-neutrale Passagierbus auf einem Flughafengelände in Betrieb genommen werden. In Zusammenarbeit mit anderen Partnern entwickelte man ein Transportmittel mit generator-elektrischem Antrieb, das mit regenerativem Biomethan betankt werden kann.
Wir haben das ambitionierte Ziel, die CO2-Emissionen an unserem Flughafen weiterhin konsequent zu reduzieren und langfristig auf null zu fahren. Dafür führen wir eine Vielzahl von CO2-Einsparmaßnahmen durch. Dazu zählt auch, dass wir unsere Fahrzeugflotte auf erneuerbare Energien umstellen. Das innovative Antriebskonzept von CM Fluids passt hervorragend zu unserem Anspruch, auch neue technologische Wege im Dienste des Klimaschutzes zu beschreiten. Deshalb haben wir uns gerne bei diesem spannenden Pilotprojekt engagiert.
Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH
Das von CM Fluids konzipierte Antriebskonzept mit dem Namen CMF Drive soll die Vorteile eines Elektroantriebes mit denen eines Verbrennungsmotors kombinieren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Benzin wird der Motor dieses Passagierbusses von flüssigem Biomethan angetrieben. Anschließend dient eine kleine Pufferbatterie für die Zwischenspeicherung der so gewonnen Energie, die wiederum eine elektrische Antriebsachse des Busses mit Strom versorgt. Dieses Prinzip ist insbesondere für die Nutzung auf einem Flughafengelände sinnvoll, da hierbei auch die stetig erzeugte Bremsenergie der vielen Starts und Stopps zwischengespeichert und somit wiederverwendet werden kann.
Tankladung mit Reichweite von bis zu 800 Kilometern
Im Gegensatz zu herkömmlichen oder elektronisch betriebenen Bussen weist eine solche Tankladung bei einer Tankzeit von meist weniger als fünf Minuten eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern auf. Zudem soll das neue Konzept auch die Feinstaubbelastung am Flughafen vor Ort drastisch minimieren: “Mit 90 Prozent weniger Feinstaub im Vergleich zu Diesel EURO VI Motoren und mehr als 60 Prozent weniger Stickoxiden sorgt das Konzept für eine deutlich verbesserte Luftqualität am Airport”.
Für die Einführung dieses neuen Busantriebes bauten die Konzepteure einen alten Passagierbus der bestehenden Fahrzeugflotte entsprechend um, ohne größere Neuanschaffungen tätigen zu müssen. Da bei künftigen Umrüstungen der verbleibenden Flottengröße ganz ähnlich vorgegangen werden kann, wirkt hier außerdem ein doppeltes – und wirtschaftlich starkes – Prinzip der Nachhaltigkeit, da alte Passagierbusse nicht vollständig ersetzt, sondern quasi “recycelt” werden können.
Fazit zum klimaschonenden Passagierbus des Münchner Flughafens
Das neue Konzept des Münchner Flughafens mithilfe eines patentierten, innovativen Antriebskonzepts und in Kooperation mit dem Rohrbacher Start-Ups “CM Fluids” wirkt tatsächlich ähnlich innovativ, wie es zuständige Stimmen präsentieren. Die “Wiederverwendung” bestehender Transportbusse, das innovative Antriebskonzept und die schwindende Feinstaubbelastung sind mit Bezug auf Personentransportmittel auf dem Flughafengelände in ihrer Gesamtheit überzeugende Gründe für eine langfristige Orientierung in Richtung Nachhaltigkeit, und demonstrieren, dass nachhaltiges Reisen auch ohne relevante Abstriche funktioniert!
