Sollten geimpfte Personen Privilegien erhalten? Auch hierzulande gibt es eine heftige Debatte um diese Idee. In Israel, dem absoluten Spitzenreiter bei den Corona-Impfungen, könnte genau das nun Realität werden.

Israel ist zurzeit nicht nur absoluter Impf-Weltmeister, wenn es um die Verabreichung der COVID-19-Impfstoffe geht, sondern plant zudem auch bereits vollständig geimpfte Personen von der geltenden Quarantänepflicht zu befreien. Indes wurde der Lockdown verlängert und die Regelungen für Flugreisen nochmals verschärft. Das berichtet airliners.de.

Kultur und Veranstaltungen mit „Grünem Pass“ möglich

Menschen die in Israel die zweite und letzte Dosis des Coronavirus-Impfstoffs erhalten, werden von jeglicher Notwendigkeit einer Quarantäne befreit sein, beginnend eine Woche nach dem Erhalt der Spritze, wie ein Regierungssprecher jüngst mitteilte. In einer Pressekonferenz wurde dazu erklärt, dass die Beschränkungen für diejenigen gelockert werden sollen, die im Rahmen des so genannten „Grünen Passes“ vollständig geimpft wurden, dessen Details in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden sollen.

Jerusalem, Israel

Es wird erwartet, dass das Dokument den Zugang zu kulturellen und anderen Veranstaltungen in Israel ermöglicht, die derzeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Regierungssprecher Nachman Ash, teilte weiter mit, dass berechtigte Bürger in der Lage sein werden, das Zertifikat über ein Online-System zu erhalten, das sich derzeit in der Endprüfung befinde. In Israel wurde bereits über ein Viertel der Bevölkerung geimpft und fast 700.000 verfügen demnach bereits über den vollen Impfschutz. Israel ist damit absoluter Spitzenreiter im weltweiten Vergleich. In Deutschland erhielten dagegen bislang knapp 1,6 Prozent der Bevölkerung die erste Impfdosis. Den vollen Schutz haben bis dato rund 77.600 Menschen erhalten.

Derweil beriet die israelische Regierung am heutigen Donnerstag über eine Verlängerung des harten Lockdowns, der eigentlich heute auslaufen sollte. Dabei wurde bereits beschlossen, dass dieser nun bis zum 31. Januar um Mitternacht gelten soll. Außerdem müssen ab dem 23. Januar Flugreisende zuvor einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, um die Reise antreten zu können, wie RP Online berichtet.

Fazit zur Aufhebung der Quarantänepflicht für Geimpfte in Israel

Natürlich lässt sich über die Idee, geimpften Personen Privilegien einzuräumen, vortrefflich diskutieren. Letztlich zeigen sich aber bereits die Wirksamkeiten der ersten COVID-19-Impfstoffe und diese machen Hoffnung. Deshalb ist es auch zumindest verständlich, wenn einzelne Länder – wie das in diesem Fall in Sachen Impfkampagne äußerst vorbildliche Israel – sich dazu entscheiden, jenen wieder etwas Normalität zu gewähren, die geschützt sind. Ob das Beispiel auch in weiteren Ländern Schule macht, wird sich zeigen.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • 1) Das sind keine Privilegien, das sind Bürgerrechte.
    2) Dann gilt das gleiche für Personen, die die Infektion durchlebt haben und somit einen vergleichbaren ‘Stand’ aufweisen?
    3) Erklärt mir gerne, warum das Sinn macht. Hierzulande wird die Rückgabe der Bürgerrechte unter Verweis auf die Studienlage abgelehnt. Es heißt: Es gibt keine Studie, die den Nachweis erbringt, dass geimpfte Personen das Virus nicht mehr übertragen. (Vielmehr wurde wohl bei Affen bereits das Gegenteil nachgewiesen.) Es schützt wohl nur vor einem eigenen schwerwiegenden Verlauf, wie er nahezu ausschließlich bei Hochrisikopersonen auftritt.
    Warum also sollten sich Geimpfte massenhaft gegenseitig infizieren und das dann in ihre Familien etc. tragen? Verstehe ich nicht, aber Aufklärung ist sehr erwünscht!

    Analog verläuft die Argumentation natürlich bei vergleichen Vorschlägen auf europäischer Ebene (Impfnachweis etc.).

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