Verstoßen die Corona-Hilfen für Unternehmen gegen das Grundgesetz? Dieser Ansicht sind jedenfalls die großen deutschen Hoteliers, die nun scharfe Kritik an der Bundesregierung üben.

Die großen deutschen Hoteliers fordern in einem Schreiben an die Bundesregierung ein Umdenken bei den staatlichen Hilfen für Unternehmen, die nach Ansicht der Hospitality im aktuellen Maße gegen das Grundgesetz verstoßen würden. Das berichtet hogapage.de.

Staatliche Hilfen sollen gegen Grundgesetz verstoßen

Auf einer Bundespressekonferenz der Hoteliers, die am Donnerstag in Köln stattfand, bezeichneten diese die coronabedingten staatlichen Hilfen für Unternehmen als einen Verstoß gegen das Grundgesetz – genauer gegen das Gleichheitsgesetz in Artikel 3. Zudem wurde scharfe Kritik an den limitierten Staatshilfen für größere Hotelunternehmen geübt, während indes kleinere Hotelgesellschaften von der Regierung mehr Unterstützung erfahren würden. Die Hoteliers rund um Dorint Hotels-Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe fordern von der Bundesregierung ein Umdenken.

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Iserlohe schätzt das aufgrund dieser ungleichen Behandlung gut 300 Hotelbetriebe, die insgesamt rund 210.000 Beschäftigte umfassen sollen, betroffen sind und nach seiner Ansicht nicht zu rechtfertigen seien. Neben Iserlohe waren zudem weitere Unternehmer der Hotellerie bei der Pressekonferenz zugeschaltet, darunter unter anderem Alexander Fitz, geschäftsführender Inhaber der H-Hotels, Homeira Amiri, COO der Centro-Hotels, Frank Marrenbach, Althoff-CEO, Yoram Biton, Geschäftsführer der Leonardo Hotels, Otto Lindner, Chef der Lindner Hotels & Resorts, Manuela Halm, Geschäftsführerin von Domero und Marco El Manchi für die GSH Hotels.

„An den Beckenrand geschwommen und doch abgesoffen“

Die Vertreter der großen Unternehmen der Hotellerie hätten ein „umfassendes Forderungs-Papier an das Merkel-Kabinett“ mit dem Titel „An den Beckenrand geschwommen und doch abgesoffen“ verfasst. Dieses beinhalte demnach „konstruktive“ Vorschläge und Ideen der Unternehmer. Auch Peter Altmaier wurde für seine damalige Aussage, dass „kein Unternehmen wegen Corona in die Insolvenz muss“ kritisiert, da dieses Ziel nach Ansicht der Hospitality „sicher verfehlt wird“. Als bestes Beispiel hierfür dienten denn auch direkt die Notverkäufe der Hotels der Maritim Gruppe, die jüngst bekannt wurden und welche Iserlohe & Co. mit „Betroffenheit“ zur Kenntnis genommen hätten.

Fazit zur Kritik der deutschen Hotellerie

Die große deutsche Hotellerie fordert sicherlich nicht ganz zu Unrecht eine umfassendere Unterstützung und „sinnvolle Maßnahmen“, für die betroffenen Unternehmen. Um diese Punkte zu erreichen, könnten nach Ansicht von Iserlohe & Co. etwa die Festschreibung eines „Entschädigungsanspruchs im Infektionsschutzgesetz oder eine Erweiterung des Limits der bereits bestehenden Hilfen“ sinnvoll sein. Ob und wie die Bundesregierung auf das Schreiben der Hoteliers reagieren wird, bleibt abzuwarten. Aber die Wut und Verzweiflung macht sich in jedem Fall bemerkbar.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Die beste Hilfe wäre sicher, wenn die Hotels wieder öffnen dürften. Schnelltests stehen ja genug zur Verfügung, leider kennt die Regierung nichts anderes mehr als Lockdown…

    • Die Hotels sind geschlossen, damit du als Beispiel nicht ganz aus dem Norden in den Süden mit der Bahn reist nur um Urlaub zu machen. Wer soll denn bitte überprüfen, dass du VOR deiner Reise einen Test gemacht hast?! Klar, dass kann die Bahn machen aber ist dann doch etwas aufwändiger das ganze. Wenn du erst einen Test im Hotel machst und dein Test positiv ausfällt, wer soll denn dann noch wissen, wen du auf der gesamten Reise alles angesteckt hast? Darum geht es ja bei der Hotelschließung und das war ja auch das Problem anfangs der Pandmie. Flüge wurden viel zu spät gestrichen und somit konnte sich das Virus überall verbreiten. Klar, zu der Zeit gab es noch keine Tests, aber wenn du es richtig machen möchtest ohne den Fehler zu wiederholen, dann müsstest du ja bereits beim verlassen des Hauses testen. Es geht halt darum, dass nicht alle durch das gesamte Land reisen und COVID verbreiten. An sich ist das eine gute Idee, mit dem Testen im Hotel, aber du hast leider nicht die Strecke davor bedacht, wo es auch zu einer Infektion kommen kann. Es reist ja nicht jeder mit einem privaten Auto an, ohne das Auto bis zum Ziel auch nur einmal zu verlassen.
      Und klar ist auch, dass viele Hotels ja bereits wieder offen haben und zum Teil bereits gut besucht sind. Dennoch sieht man doch relativ deutlich, dass bei großen touristischen Reise-Hotspots die Werte schnell wieder nach oben gehen.

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