Von Januar bis November sind 14 Prozent der Nachtflüge in Hamburg verspätet gewesen und nach 23 Uhr gestartet oder gelandet.
Nächtliches Starten und Landen von Flügen kann für Anwohner zur starken Lärmbelästigung werden. Ein Nachtflugverbot soll an vielen Airports dadurch für mehr Ruhe sorgen. Allerdings kam es am Hamburger Flughafen bereits im vergangenen Jahr 2023 zu vielen verspäteten Flügen, die in das Nachtflugverbot hinein für Lärm gesorgt haben. Und auch in diesem Jahr war es wieder vermehrt der Fall. Wie airliners.de berichtet, wollen Fluglärmgegner nun Konsequenzen sehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Jahr 2024 haben verspätete Nachtflüge am Flughafen Hamburg zugenommen
- Von Januar bis November sind 14 Prozent der Nachtflüge nach 23 Uhr gestartet oder gelandet
- Fluglärmgegner fordern strengere Richtlinien sowie Kontrollen und Strafen für verspätete Nachtflüge
Stärkere Richtlinien und Kontrollen gefordert
Grundsätzlich gilt am Airport in Hamburg ab 23 Uhr ein Nachtflugverbot. Doch bereits im Januar dieses Jahres hat es angefangen, dass der norddeutsche Flughafen wieder mehr verspätete Nachtflüge verzeichnet hat. So scheint es auch das restliche Jahr weitergegangen zu sein, denn bis November kam es bei 14 Prozent der Nachtflüge zu Verspätungen nach 23 Uhr.
Aktuell gilt eine Nachtflugbeschränkung zwischen 23 und 6 Uhr. Allerdings schließt diese nicht aus, dass Flugzeuge zwischen 23 und 24 Uhr aufgrund von unvermeidbaren Verspätungen noch starten und landen dürfen. Doch was als Ausnahme gedacht ist, sehen die Fluglärmgegner vermehrt als Regel.
Nun wollen die Fluglärmgegner das Ende dieser vielen späten Flüge durch eine Änderung der Betriebsgenehmigung erreichen. Da die aktuellen Richtlinien nicht konsequent für Ruhe sorgen, wird auf Veränderung gedrängt:
Seit Jahren verschlechtert sich die Situation für die Anwohnerinnen und Anwohner – und die Behörden sehen tatenlos zu.
Martin Mosel, Vorsitzende des Dachverbands der Bürgerinitiativen und Vereine für Fluglärm-, Klima- und Umweltschutz (BIG-Fluglärm Hamburg)
Konkret wird gefordert, die Ausnahmeregelung zu verschärfen sowie klar zu definieren und dadurch Verspätungen nach 23 Uhr zu reduzieren. Auch Kontrollen und Strafen würden laut der Fluglärmgegner die Situation besser unter Kontrolle bringen. Das Verwaltungsgericht Hamburg hatte erst Anfang des Jahres keine rechtliche Grundlage für Ordnungsgelder bei verspäteten Nachtflügen gesehen.
Es bleibt abzuwarten, ob die Fluglärmgegner eine Änderung bewirken können und was das für Veränderungen für Passagiere mit sich bringen könnte.