Landen im ewigen Eis: Wer davon träumt, zum Nordpol zu reisen, könnte schon bald von Sibirien aus zum nördlichsten Punkt der Erde fliegen.

Schon bald sollen Flüge von Sibirien aus zum Nordpol starten. Möglich werden soll dies mit einer Antonov An-74, einer speziell für Polarflüge entwickelte Version der Grundversion An-72. Das Angebot wird allerdings nicht ganz günstig sein, wie Aerotelegraph berichtet.

Einmal zum nördlichsten Punkt der Welt und zurück

21 Grad Frost, schneidiger Wind und eine teilweise vereiste Rollbahn – die Landebedingungen auf dem Nordpol dürften den meisten Piloten dieser Welt einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen. Für den Gouverneur der russischen Region Krasnoyarsk, Alexander Uss ist das gar kein Problem. Dieser soll vorgeschlagen haben, eine Alternative zu Norwegen anzubieten und will Unternehmen dazu animieren, vom nordsibirischen Dorf Khatanga aus zu starten.

Selbst, wenn wir nur zehn Flüge pro Saison machen können, wird es ein einzigartiges Produkt sein.

Alexander Uss, Gouverneur der russischen Region Krasnoyarsk

Einmal im Leben zum Nordpol und im arktischen Eis eine Nacht zu verbringen – davon träumen viele Menschen. Möglich werden soll dies mit neuen Flügen in einer Antonov An-74-Maschine, einer speziell für Polarflüge entwickelten Variante von der Grundversion An-72. Gegen Ende März beginnt die Flugsaison zum Nordpol. Dann ist das Wetter einigermaßen stabil. Denn selbst bei günstigsten Bedingungen ist es dort selten wärmer als 35 Grad unter null.

Expedition Luxus-Reise

Wer momentan zum Nordpol reisen will, kann eine Tour mit einem 75’000 PS starken Atomeisbrecher von der russischen Stadt Murmansk aus buchen. Knapp zwei Wochen lang dauert die Reise, die im jeweils Juli und August startet. Kostenpunkt: rund 30‘000 Franken.

Schneller geht eine Flugreise zum nördlichsten Punkt der Erde mit einem Helikopter. Allerdings ist dies nur wenige Wochen im Jahr möglich und nicht ganz unkompliziert. Ende März geht es los: Mil-Mi-8-Helikopter suchen einen geeigneten Standort, dann bringt eine Ilyushin Il-76 per Fallschirm Bulldozer, Treibstoff, Material und Spezialisten auf das Packeis in der Nähe des geografischen Nordpols. Diese errichten dort das Eis-Camp Barneo mit einer 1200 Meter langen Piste.

Nordpol Reise
Einmal im Leben zum Nordpol: Dies soll schon bald mit Flügen von Russland aus möglich werden

Als das Lager 2018 zuletzt errichtet wurde, soll es nur zwölf Tage lang geöffnet gewesen sein – da es wärmer und das Eis zu dünn wurde. Ganze 27 Tage stand es hingegen im Jahr 2015 und wurde von Forschern und Touristen genutzt. Zuletzt konnte man von Longyearbyen auf der norwegischen Insel Spitzbergen zum Nordpol fliegen. Von dort aus ging es rund 2,5 Stunden mit einer Antonov An-74 zum Eiscamp und mit einem Helikopter weiter Richtung geografischer Nordpol. Kostenpunkt für eine dreitägige Tour mit Übernachtung in der Artkis: um die 25‘000 Franken. In bereits vergangen Tagen waren übrigens auch Rundflüge über den Nordpol möglich, beispielsweise mit Air Berlin.

Fazit zu den geplanten Flügen zum Nordpol

Die Arktis gehört zu den abgelegensten, unwirtlichsten und unbekanntesten Gegenden der Erde. Von kalbenden Gletschern über endlose Packeisfelder bis hin zu den Polarlichtern: der Nordpol mit seinen spektakulären Naturereignissen zieht zweifelsohne viele Besucher in seinen Bann. Momentan ist es sehr aufwändig und kostspielig zum Nordpol zu gelangen. Sollten in Zukunft Flüge von Russland aus möglich werden, dürfte das bestimmt viele Reisende und Abenteurer freuen. Die Frage wann und wie dies genau möglich sein wird, bleibt allerdings noch offen.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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  • Die Arktis ist einer der letzten fast unberührten Flecken auf dieser Erde. Ein äußerst unwirtlicher Ort, der sich für Tourismus eigentlich nicht eignet, schon gar nicht für Luxus-Reisen. Meiner Meinung nach sollte man es dabei belassen.

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