Die US-Luftfahrtbehörde will die strenge Überwachung des Flugzeugbauers auf unbestimmte Zeit beibehalten.
Ein Jahr ist es nun fast her, dass eine Boeing 737 MAX von Alaska Airlines ein Rumpfteil im Startflug verloren hat. In den vergangenen zwölf Monaten nach dem Vorfall hat der US-Flugzeugbauer eine ziemliche Achterbahnfahrt erlebt und unter Vertrauensverlust gelitten. Bereits im Oktober hat die Federal Aviation Administration (FAA) strengere Kontrollen von Boeing angekündigt. Das soll auch weiterhin so bleiben, wie Reuters nun berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die FAA bestätigt, ein Jahr nach dem Alaska Airlines Vorfall nicht die Kontrolle über Boeing an den Nagel zu hängen
- Boeing hat ein Update zur Sicherheitskultur veröffentlicht und darin bekannt gegeben, stichprobenartike Prüfungen durchzuführen
- Die FAA lobt den Flugzeugbauer dafür, die Boeing 737 MAX Produktion nicht direkt nach dem Streik wieder aufgenommen zu haben
Kontrolle auf unbestimmte Zeit
Im September hat die FAA die Prognose gestellt, dass es bis zu fünf Jahre dauern könnte, bis die Sicherheitskultur bei Boeing wiederhergestellt wäre. Währenddessen nimmt die US-Luftfahrtbehörde den Flugzeuggiganten weiterhin unter die Lupe. Auch 2025 sollen die Kontrollen von Boeing seitens der FAA streng bleiben. Denn wie die Behörde mitteilt, weitet sie die besondere Aufsicht auf unbestimmte Zeit aus.
FAA-Administrator Mike Whitaker sagt dazu:
We have conducted an unprecedented number of unannounced audits; and we conduct monthly status reviews with Boeing executives to monitor progress. Our enhanced oversight is here to stay.
Mike Whitaker, FAA-Administrator
Er betont weiter, dass die Veränderung bei Boeing kein einjähriges Projekt sei, das nun abgeschlossen wäre. Zudem musste sich auch die FAA bereits Kritik unterziehen, die Überwachung nicht streng genug durchgeführt zu haben.
Am Freitag hat Boeing ein Update zur Sicherheitskultur veröffentlicht und darin bekannt gegeben, neue stichprobenartige Qualitätsprüfungen eingeführt zu haben.
Der Mitarbeiter-Streik, der im November endlich beigelegt werden konnte, hat das Unternehmen zudem im vergangenen Jahr gebeutelt. Whitaker spricht sein Lob Boeing gegenüber aus, die Produktion der Boeing 737 MAX erst einen Monat nach dem Streik wieder aufgenommen zu haben.