Während im August noch 40 Jets ausgeliefert wurden, schaffte Boeing im September lediglich 33 Auslieferungen. Grund dafür ist auch die anhaltende Uneinigkeit mit den Mitarbeitenden.
Boeing befindet sich bereits seit geraumer Zeit in Unruhe. Immer wieder tun sich neue Herausforderungen auf. Sei es in Hinblick auf die Sicherheitskultur, sei es ein Umbruch im Management. Aktuell beschert ein Tarifstreit mit Mitarbeitenden dem US-amerikanischen Flugzeughersteller Kopfschmerzen. Schließlich wirkt sich dieser auch massiv auf die Auslieferungen im September aus, wie Reuters berichtet. Auch die Lufthansa muss Lieferverzögerungen in Kauf nehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Tarifstreit zwischen Boeing und ihren Mitarbeitenden wirkt sich negativ auf das Lieferziel des Flugzeugherstellers aus
- So konnten im September lediglich 33 Jets an Kunden übergeben werden, im August waren es noch 40
- Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zahlen zum Jahresende hinentwickeln
33 Flugzeuge ausgeliefert
Seit dem 13. September streiken Mitarbeitende der Boeing-Produktion rund um Seattle im Nordwesten der USA. Unter den Flügeln der Gewerkschaft International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM) treten rund 33.000 Mitglieder für bessere Arbeitsbedingungen ein. Dazu zählen mehr Gehalt, eine verbesserte Altersvorsorge und die Wiedereinführung einer Leistungsprämie. Doch eine Einigung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite konnte noch nicht erschlossen werden. Die Arbeitsniederlegungen wirken sich schließlich auch auf das Lieferziel des US-Flugzeugherstellers aus. So konnten im September lediglich 33 Jets an Kunden übergeben werden, im August waren es 40.
Wenngleich Boeing im September dieses Jahres einen Einbruch in den Auslieferungen zu verzeichnen hat, konnte der Wert gegenüber dem September des Vorjahres um sechs Maschinen gesteigert werden. Damals hatte der Flugzeughersteller – mit der Behebung eines Herstellungsfehlers der 737 MAX Jets – alle Hände voll zu tun.
Negative Entwicklung seit Jahresbeginn
Rechtzeitige Auslieferungen bereiten Boeing bereits seit Beginn des Jahres Schwierigkeiten. So verzeichnet der Flugzeughersteller schon im ersten Quartal einen Rückgang im Vergleich zur Vorjahresperiode. Anfang Mai wurde schließlich bekannt, dass Boeing rund jede zweite Auslieferung nicht einhalten kann und die negative Tendenz setzt sich fort. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zahlen zum Jahresende hinentwickeln. In Anbetracht der Qualitätskrise, die vornehmlich auf den Vorfall mit einer Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines zurückzuführen ist, steht Boeing jedenfalls vor einer entsprechenden Herausforderung.