Die Probleme rund um Boeings 737 MAX reißen auch in den letzten Tagen nicht ab. Nachdem man zwischenzeitlich sogar von einer Wiederaufnahme des Flugbetriebs im August sprach, durchkreuzen neue Probleme diesen Zeitplan. Schuld ist ein Prozessor der 737 MAX. Mit einer Behebung dieses Problems rechnet Boeing frühestens im September.

Die Boeing 737 MAX ist weiterhin am Boden. Zahlreiche Airlines müssen nun schon seit Monaten auf die Flugzeuge verzichten, nachdem zwei Maschinen des Typs abgestürzt waren. Als Problem konnte man damals das neuartige MCAS ausmachen, welches die Nase des Flugzeugs zu stark nach unten gedrückt haben soll. Ein Update des Systems sollte den Fehler schließlich beheben und die Boeing 737 MAX sicher machen.

Prozessoren der Boeing 737 MAX sorgen für neue Probleme

Schon die Erstellung dieses Updates dauerte einige Zeit. Im Mai verkündete Boeing schließlich, dass das Update fertig sei und den Behörden zur Überprüfung vorgelegt werden könne. Zum damaligen Zeitpunkt zeigte man sich optimistisch, noch im August eine Wiederzulassung der Flieger durch die FAA erhalten zu können. Doch erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Boeing 737 MAX mit einem weiteren schwerwiegenden Problem zu kämpfen hat.

Bei Tests mit durch die Luftfahrtbehörde ausgewählten Piloten fiel eine Fehlfunktion eines Prozessors an Bord der Maschinen auf. Auch dieser führte dazu, dass die Nase des Flugzeugs nach unten gedrückt wurde. Ein Eingreifen der Piloten gegen dieses Problem war innerhalb der erforderlichen Zeit nicht möglich. Als entsprechend riskant wurde deshalb auch dieses Bauteil eingestuft. Boeing wurde zur Nachbesserung aufgefordert.

Boeing 737 MAX
Bildquelle: Boeing

Zunächst unklar war allerdings wie diese Nachbesserung aussieht. Möglich schienen sowohl ein Update als auch ein physischer Tausch der Bauteile. Nach neueren Informationen scheint man sich bei Boeing auf ein Update konzentrieren zu wollen. Das zumindest geht aus einem groben Zeitplan hervor, den Boeing in einem Statement nennt. Man rechne nicht vor September mit einer Lösung für das neue Problem. Ein Austausch der Prozessoren würde vermutlich noch mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Wiederzulassung der 737 MAX könnte sich hinziehen

Sobald Boeing eine Lösung präsentiert, bedeutet das allerdings noch lange kein grünes Licht für die Boeing 737 MAX. Dann steht erneut eine intensive Prüfung durch die FAA bevor, die die Prüfungen nach den letzten Vorfällen etwas gewissenhafter vorzunehmen scheint. Deshalb rechnet man auch hier mit mindestens sechs Wochen, bevor man mit einer Wiederzulassung durch die FAA rechnen kann.

Sollte Boeing sein Best-Case-Szenario also erfüllen können und im September eine Lösung für die Probleme präsentieren können und sollten bis dahin keine weiteren Probleme auftreten, könnten wir frühestens Mitte Oktober mit einem Abschluss der Prüfungen durch die FAA rechnen. Sollte es von dieser grünes Licht geben und die Wiederzulassung durchgehen, müssen allerdings auch alle anderen Ländern, die die Boeing 737 MAX gegroundet haben, die Flugzeuge wieder für den Flugverkehr zulassen. Die Chancen, die 737 MAX noch 2019 wieder am Himmel zu sehen, schwinden also einmal mehr.

Fazit zum neuen Zeitplan der Boeing 737 MAX Wiederzulassung

Durch die neuen Probleme um die Prozessoren der Boeing 737 MAX muss Boeing weitere Verspätungen bei der Wiederzulassung der Flugzeuge in Kauf nehmen. Eine Wiederaufnahme des Flugbetriebs erscheint selbst im Idealfall mittlerweile mehr als unwahrscheinlich. Zudem steht noch nicht einmal fest, ob der FAA die eingereichten Updates genügen und ob bis dahin nicht noch weitere Probleme auftreten. Zum Glück für alle Beteiligten geht die FAA bei den neuen Tests des Flugzeugs ziemlich gewissenhaft vor. Hoffen wir also, dass die Flugzeuge früher oder später ganz ohne Probleme und Risiken wieder abheben können.

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  • Nur Lebensmüde fliegen damit, die schweren Triebwerke liegen viel zuweit vorne.. Absturz garantiert…viele Tote garantiert! Nur die Geldgier von Boeing hat dazu geführt..340 TOTE!

  • Sehr interessanter Artikel. Ohne ein Experte zu sein bin ich schon im April bereits davon ausgegangen das die Maschinen 2019 nicht mehr starten. Es war naheliegend das die Untersuchungen der FAA und der anderenfalls Behörden lange dauert und das dann viel gründlicher geprüft wird.
    Das dabei kleinere oder größere Beanstandungen auftauchen war zu erwarten. Die Frage ist jetzt nur ob das die Spitze vom Eisberg ist. Die Entscheidung nur eine weitere Softwareupdate Lösung zu finden könnte nach hinten los gehen wenn das System von den Behörden nicht akzeptiert wird und neue Hardware eingesetzt werden muss. Ein Verweis zum Flughafen BER Prozess ist hier vielleicht nicht ganz so abwegig auch wenn die Zeitdimensionen natürlich nicht vergleichbar sind.

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