Die Gewerkschaft ver.di hat diese Woche erneut zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Passagiere der Lufthansa müssen mit ganztägigen Einschränkungen rechnen.

Eine Streikankündigung folgt auf die Nächste. Erst am Wochenende hatten die Pilotinnen und Piloten der Lufthansa-Tochter Discover Airlines einen Ausstand begonnen. Nun zieht auch das Bodenpersonal des Kranichs nach, denn die Gewerkschaft ver.di fordert ihre Mitglieder zu einem Warnstreik an mehreren deutschen Flughäfen auf, wie die Tagesschau berichtet.

Fünf Standorte betroffen

Am frühen Montagmorgen teilt ein Sprecher der Gewerkschaft mit, dass der Arbeitskampf am Mittwochmorgen um vier Uhr beginnen und bis Donnerstagmorgen bis 07:10 Uhr andauern wird. Konkret wird an den Standorten Frankfurt am Main, München, Berlin, Düsseldorf und Hamburg die Arbeit niedergelegt. Alle Bodenbeschäftigten von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung werden zum Streik aufgerufen, sodass hier mit größeren Verzögerungen zu rechnen ist. Die Gewerkschaft bittet daher um das Verständnis der Passagiere. Sie gibt an, Reisende so früh wie möglich zu informieren, damit diese sich noch umorientieren oder darauf einstellen können.

Wir hoffen deshalb auf das Verständnis der Passagiere, denn auch sie wünschen sich, wie die Beschäftigten, ein Ende des Personalmangels und einen besseren Service.

Marvin Reschinsky, Verhandlungsführer ver.di
Flughafen Frankfurt

Die Gewerkschaft sieht den Streik als Druckmittel in den laufenden Tarifverhandlungen, da in der zweiten Verhandlungsrunde am 23. Januar ein für sie unzureichendes Angebot vorgelegt wurde. Sie kritisiert das Unternehmen außerdem aufgrund der fehlenden Bereitschaft, ein besseres Angebot zu konzipieren.

Angebot reicht nicht aus

Rund 25.000 Beschäftigte am Boden bei der deutschen Lufthansa und weiteren Konzerngesellschaften sollen bessere Tarifkonditionen erhalten. Die Gewerkschaft fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, aber mindestens 500 Euro mehr im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auch für die Schichtarbeit sollen attraktivere Konditionen geschaffen werden. Überdies geht es um eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro. ver.di kritisiert am Angebot der Lufthansa insbesondere die acht Nullmonate ohne Vergütungsentwicklung, die Laufzeit von 36 Monaten sowie niedrige Erhöhungsschritte. Ferner sollen auch noch weitere Fragen offen sein.

Schon heute haben die Beschäftigten bei der Lufthansa rund 10 Prozent weniger in der Tasche als noch vor drei Jahren. Trotz Rekordgewinnen soll sich diese Situation mit dem Angebot der Arbeitgeber weiter verschlimmern. Darauf und auch auf den Spaltungsversuch geben die Beschäftigten jetzt eine klare Antwort.

 Marvin Reschinsky, Verhandlungsführer ver.di

Am Montag, dem 12. Februar treffen sich die Lufthansa und ver.di in der nächsten Runde der Verhandlungen in Frankfurt am Main.

Fazit zum Streik des Bodenpersonals bei der Lufthansa

Reisende müssen diese Woche erneut mit Einschränkungen an mehreren deutschen Flughäfen rechnen. Bereits letzte Woche Donnerstag hat die Gewerkschaft ver.di bereits rund 25.000 Beschäftigte der Luftsicherheitsbranche zu bundesweiten Streiks aufgefordert, infolge konnten teils keine Abflüge an einigen Flughäfen durchgeführt werden. Nun trifft es die Lufthansa, die in den Tarifverhandlungen mit dem Bodenpersonal keine Einigung erzielen konnte. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Einschränkungen für Reisende am Mittwoch und Donnerstag in Grenzen halten und dass bald Fortschritte in den Verhandlungen erzielt werden können. Darüber hinaus steht weiterhin ein möglicher Streik des Kabinenpersonals der Lufthansa im Raum.

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Autor

Amélie Margout ist Head of Content und seit August 2020 bei reisetopia tätig. Nach ihrem Bachelorstudium in Medien und Kommunikation in England zog sie nach Berlin und schreibt seither Ratgeber mit Fokus auf Finanzen, Luxushotels und suchmaschinenrelevante Inhalte.

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