Der Branchenverband der Luftfahrt hält weitere finanzielle Unterstützungen für die gesamte Branche für nötig und wünscht sogar einen Ausbau der Infrastruktur.

Der zivile Luftverkehr ist auch in Deutschland stark eingebrochen. Fluggesellschaften und Flughäfen sind gleichermaßen auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Wie aero.de berichtet, fordert der Branchenverband BDL jedoch weitere finanzielle Unterstützung, um die Zukunft einer gesamten Branche zu sichern.

Staatshilfen für Fluggesellschaften und Flughäfen

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) wurde 2010 als gemeinsame Interessensvertretung von Fluggesellschaften, Flughäfen, Flugsicherung und anderen Unternehmen aus der Branche gegründet. Zu den Mitgliedern gehören viele namhafte Fluggesellschaften aus dem zivilen Flugverkehr und Frachtbereich, die großen Flughäfen, aber auch Einzelhändler wie Duty Free Shops. Somit sieht sich der Verband auch als Sprachrohr einer gesamten Branche und hat sich deshalb zum Beginn dieser Woche zu Wort gemeldet. Vor allem geht es darum, dass alle Betroffenen in der aktuellen Krise auf weitere finanzielle Unterstützung angewiesen sind.

Flughafen München

Diese haben Fluggesellschaften, Reiseanbieter und Flughäfen bereits in Form von Staatshilfen erhalten. Für die insgesamt 15 größten Flughäfen wurden zwei Maßnahmenpakete geschnürt. Bund und Länder werden so über eine Milliarde Euro den Flughäfen zur Verfügung stellen. Auch die Lufthansa Group hat im vergangenen Sommer Staatshilfen von insgesamt neun Milliarden Euro zugesagt bekommen. Bisher mussten davon jedoch erst kleine Tranchen abgerufen werden, die auch wie geplant an den Bund zurückgezahlt werden können. Darüber hinaus geht es dem Branchenverband aber auch um andere finanzielle Investitionen in die Zukunft, vor allem auf Basis von Steuergeldern.

Finanzielle Unterstützung und Ausbau der Infrastruktur

Deshalb fordert der Branchenverband trotz gesunkener Nachfrage weitere finanzielle Hilfen und einen weiteren Ausbau der Infrastruktur. Dazu mahnt man, dass vor allem in der aktuellen Situation keine Wettbewerbsvorteile seitens der Politik geschaffen werden dürfen. Bereits in der Vergangenheit wurde eine Luftverkehrssteuer in Deutschland eingeführt. Diese könnten laut BDL auch in zukünftige Technologien und alternative Kraftstoffe für Flugzeuge investiert werden. Insgesamt hat der Branchenverband dazu 14 Kernforderungen aufgestellt, die vor allem diese und weitere Finanzierungswünsche und Vorschläge zur Kostenentlastung beinhaltet.

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Neben der Stärkung der Deutschen Flugsicherung durch die Erhöhung des Eigenkapitals und der Übernahme der Luftsicherheitskosten, wünscht man sich vor allem auch einen Ausbau der Infrastruktur, auch im Hinblick auf die Deutsche Bahn. Denn hier hat der Branchenverband seine Unterstützung für die Bestrebungen der Bundespartei Die Grünen signalisiert. Durch den Ausbau der Bahn-Infrastruktur könnten mehr Inlandsverbindungen aus der Luft auf die Schiene verschoben werden. Dazu merkt der Branchenverband an, dass die aktuelle Situation nicht repräsentativ für die gesamte Lage der Branche sei. Schließungen von regionalen Flughäfen wären nicht unbedingt sinnvoll – genauso wenig wie weitere Flugverbote. Die Regionalflughäfen sind beim Maßnahmenpaket der Bundesregierung leer ausgegangen und sind auf finanzielle Unterstützung der Kommunen und privater Geldgeber angewiesen. Die Flughäfen Paderborn-Lippstadt und Friedrichshafen mussten deshalb schon das Insolvenzverfahren eröffnen.

Fazit zu den Forderungen des BDL

Obwohl momentan noch keine Aussicht auf eine schnelle Erholung des Reiseverkehrs abzusehen ist, arbeitet der Branchenverband BDL bereits an einem Plan für die Zukunft. Hierbei geht es vor allem um die finanzielle Unterstützung der Mitglieder des Verbands, aber auch um die Erschaffung weiterer Möglichkeiten durch den Ausbau der Infrastruktur. Dafür erhalten Pläne zur Reduzierung des nationalen Flugverkehrs seitens des Verbands Unterstützung. Inwiefern es zu wirklichen Änderungen kommen wird, ist aktuell nur schwer absehbar. Wichtig ist dennoch, dass bereits jetzt die richtige Basis gefunden wird.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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