Der Affenpocken-Ausbruch wurde von der WHO als internationale Notlage ausgerufen. Doch hat das auch Auswirkungen auf das Reisen?
Für viele Jahrzehnte kamen Affenpocken lediglich auf dem afrikanischen Kontinenten vor. Der Ausbruch des Virus hielt sich stets in Grenzen und überschritt gewisse Grenzen nie. Doch seit Mai 2022 hat sich die Lage verändert. In fast 60 Ländern kam es zu Fällen von Affenpocken – Länder, in denen das Virus vorher nie vorgefunden wurde. Die Weltgesundheitsorganisation ruft nun die internationale Notlage aus. Das berichtet unter anderem der Spiegel. Ob das Auswirkungen auf das Reisen haben wird, werden wir euch hier erläutern.
6.000 Fälle Weltweit
Im Moment gibt es um die 6.000 gemeldete Fälle von Affenpocken weltweit. Alleine in Deutschland befinden sich im Moment rund 2.300 Erkrankte (Stand 24. Juli 2022). Dass der Ausbruch des Virus als internationale Notlage deklariert wurde, hat vorerst keine Folgen für Regierungen sowie Bürger und Bürgerinnen.
Auch das Coronavirus wurde 2020 als derartige Notlage betitelt. Doch der Verlauf dieses Ausbruchs lässt sich nicht mit dem von Covid vergleichen. Affenpocken sind, im Gegensatz zu Corona, nur durch engen Körperkontakt übertragbar. Ein derartig linearer Anstieg der Infektionszahlen ist hier also nicht allzu wahrscheinlich. Zudem sind die Maßnahmen, um eine Infektion zu vermeiden, weitaus milder. Es reicht, Abstand zu halten. Dass es wegen Affenpocken zu Lockdowns und anderen drastischen Maßnahmen kommt, ist also so gut wie ausgeschlossen.
Besonders Männer gefährdet
Die Risikogruppe sieht bei den Affenpocken ebenfalls anders aus, als bei Sars-CoV-2. Statt älteren, vorerkrankten und immunschwachen Menschen sind nun besonders Männer gefährdet, die mit anderen Männern Geschlechtsverkehr haben. Doch auch unabhängig des Geschlechts und der sexuellen Orientierung: Wer oft den Partner wechselt, sollte über eine Impfung nachdenken. Eine wirkungsvolle Impfung gibt es bereits – es kann also schnell reagiert werden.
Wichtig ist zudem auch, dass Kondome nicht komplett vor einer Infektion schützen. Zwar macht der Gebrauch des Verhütungsmittels die Infizierung weniger wahrscheinlich, dennoch handelt es sich bei Affenpocken nicht um eine Geschlechtskrankheit, bei der das Kondom als Schutz dienen kann.
Symptome einer Infektion mit Affenpocken
Neben Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollenen Lymphknoten, Frösteln und Abgeschlagenheit kommt es bei Affenpocken auch zu schmerzhaften Hautveränderungen. Diese können sich in Flecken oder Pusteln äußern. Letztere verkrusten letztendlich und fallen ab. Bei dem aktuellem Ausbruch ist vor allem der Anal- und Genitalbereich betroffen. Tödlich sind Affenpocken – im Gegensatz zu den mittlerweile ausgerotteten Menschenpocken – normalerweise nicht. Die Krankheit verläuft meist milde. Dennoch kann es in manchen Fällen zu schweren Verläufen kommen. Phänomene wie Long-Covid gibt es jedoch nicht.
Fazit zum Affenpocken-Ausbruch und den Auswirkungen auf das Reisen
Der Affenpocken-Ausbruch wurde von der WHO als internationale Notlage eingestuft. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir vor einer neuen, jahrelangen und von Einschränkungen begleiteten Pandemie stehen. Affenpocken sind weitaus schwerer zu übertragen und auch verläuft die Krankheit oft mild. Maßnahmen zum Schutz sind leicht in den Alltag integrierbar. Auswirkungen auf das Reisen hat der Affenpocken-Ausbruch im Moment – und wohl auch langfristig – nicht.