Bei der Umstellung des Miles & More Programms gab es für die Lufthansa viel Kritik. Doch nach dem ersten vollen Jahr darf man als Vielflieger resümieren: Das Programm dürfte für die Lufthansa genau seinen Zweck erfüllen.

Statuspunkte statt Statusmeilen und eine Logik bestehend aus kontinentalen und interkontinentalen Flügen statt einer Berechnung auf Distanz und Buchungsklasse. Ohne Frage hat die Lufthansa mit ihren Veränderungen bei Miles & More für einen Erdrutsch gesorgt. Doch so anders, als das System am Anfang auch wirkte, ist es doch schnell zur Regel geworden. Für die Lufthansa dürfte dabei das Wichtigste sein, dass es auch funktioniert, denn es incentiviert explizit, sich für die Lufthansa zu entscheiden. Teilweise selbst in irrationalen Situationen.

Vom Vielzahlerprogramm zum Vielfliegerprogramm

Bei der Umstellung von der distanzbasierten zur umsatzbasierten Gutschrift von Prämienmeilen bei Miles & More vor einigen Jahren, wurden die Macher des Programms immer wieder dafür kritisiert, dieses auf ein Vielzahlerprogramm umzustellen. Mit immer weiter steigenden Flugpreisen mag das neue System mittlerweile zwar sogar für die meisten attraktiver sein, doch beim Statusprogramm ist man dennoch einen anderen Weg gegangen: Das neue Miles & More Statusprogramm ist wieder ein echtes Vielfliegerprogramm geworden – die bezahlten Preise spielen im Grunde keine Rolle.

Lufthansa First Class A340 Sitze
Selbst teure First Class Tickets bringen einem nicht zwingend einen Status

War es früher mit einem First Class Hin- und Rückflug auf bestimmten Strecken und einigen weiteren Flügen recht problemlos möglich, den Senator Status zu erreichen, ist dieser mit so wenigen Flügen bei Miles & More mittlerweile nicht einmal mehr ansatzweise erreichbar – selbst dann, wenn das Ticket einen fünfstelligen Betrag gekostet hat. Das mag man nun gut oder schlecht finden, aber anders als beim neuen British Airways Programm, setzt man bei Miles & More tatsächlich auf ein echtes Vielfliegerprogramm – zumindest beim Status.

Selbst in der First Class braucht man mindestens drei Hin- und Rückflüge inklusive Zubringer im Jahr, um den Senator Status zu erreichen. In der im Verhältnis deutlich günstigeren Business Class auf der Langstrecke sind es ebenfalls “nur” vier bis fünf Hin- und Rückflüge und sogar in der Economy Class lässt sich der Senator mit 13 Hin- und Rückflügen auf der Langstrecke inklusive Zubringer erreichen. Vor der Umstellung des Programms wäre das gerade in den günstigeren Buchungsklassen absolut undenkbar gewesen.

Der kluge Kniff mit der jährlichen Verlängerung

Ein Großteil der Miles & More Mitglieder dürfte sich allerdings an einem anderen Aspekt der Programmumstellung am meisten gestört haben: Statt einer Statusgültigkeit von zwei Jahren, muss man sich nun jedes Jahr neu qualifizieren. Aus Sicht der Verbraucher ist das fraglos eine negative Änderung, aus Sicht von Miles & More ein enorm kluger Schritt, denn nicht nur in der Vielflieger-Community wurde das sogenannte “tote Jahr” oft genutzt, um Meilen anderswo zu sammeln und einen Status bei einer anderen Allianz zu erreichen oder alternativ Meilen für Flüge einzulösen.

Lufthansa Allegris Business Class Suite Mitte 4
Nur jedes zweite Jahr bei Miles & More zu sammeln, ist keine Option mehr

Genau das ist aber absolut nicht im Interesse eines Vielfliegerprogramms, weswegen die Umstellung fast schon erwartbar war. Andere Programme gehen schon lange den Weg der jährlichen Qualifikation, was mit Blick auf die Incentivierung der Reisenden fraglos der bessere Weg ist. Statt die freiwilligen Statusjäger nur jedes zweite Jahr zu irrationalem Verhalten zu bewegen, gelingt das nun jedes Jahr, wodurch sich die Ertragsbasis von Miles & More einerseits und Lufthansa andererseits deutlich verbessert haben.

Gewissermaßen ist das Programm dadurch auch fairer geworden, denn diejenigen, die auch im “toten Jahr” bei Miles & More gesammelt haben, hatten hinsichtlich des Statusprogramms davor nichts davon. Jetzt zählt jedes Jahr und dank der überarbeiteten Choice Benefits profitieren diejenigen, die in jedem Jahr viel mit der Lufthansa Group fliegen, besonders.

Mehr Buchungen bei der Lufthansa Group

Wer selbst im Hamsterrad der Statusprogramme ist, wird zudem noch eine andere kluge Logik des neuen Programms spüren: die Qualifikationshürde der sogenannten Qualifying Points. Für den Frequent Traveller Status und Senator Status im neuen Miles & More Programm ist es nun notwendig, mindestens die Hälfte der Punkte auf Flügen mit der Lufthansa Group oder Airlines mit Miles & More als Vielfliegerprogramm zu sammeln. Damit wird man gewissermaßen zu mehr Buchungen bei der Lufthansa Group gezwungen.

Lufthansa Yes To Europe A320
Für die Qualifkation sind jedes Jahr zahlreiche Lufthansa Group Flüge notwendig

Bei der Recherche nach Flügen ertappe ich mich mittlerweile einen konkreten Blick darauf zu werfen, ob ich etwa Lufthansa oder LOT statt TAP Portugal oder United fliege, obwohl das Bordprodukt der letztgenannten Airlines gegebenenfalls deutlich besser ist. Bei Flügen innerhalb Europas tritt das Problem aufgrund der großen Dominanz der Lufthansa Group eher weniger auf, aber gerade auf der Langstrecke dürften einige Reisende sich nun für die Lufthansa Group statt etwa Thai Airways entscheiden – für Miles & More und die Muttergesellschaft ein Gewinn.

Dazu kommt, dass die Umstellung auch zu zusätzlichen Buchungen motiviert, denn wer etwa durch einen Business Class Hin- und Rückflug mit einem Partner wie Turkish Airlines und ein paar Flügen innerhalb Europas mit der Lufthansa Group schon über der Schwelle zum Frequent Traveller ist, wird möglicherweise über eine zusätzliche Buchung eines Fluges mit der Lufthansa Group nachdenken, um auch noch die Schwelle für die qualifizierenden Punkte zu reisen.

Eine simple Logik als Vorteil

Abseits von irrationalem Verhalten und verschiedenen Mileage Runs am Ende des Jahres, dürfte das Miles & More Programm für die Lufthansa noch einen weiteren Vorteil bringen. Im Vergleich zur Konkurrenz ist das neue Programm nämlich tatsächlich simpel, was gerade bei Einsteigern einen relevaten Vorteil darstellen dürfte. In der Welt der Vielflieger vergisst man eben gerne, dass viele Reisende sich nicht tief in die Details und genauen Bedingungen eines Programms einlesen möchte.

Lufthansa Senator Lounge Logo
Der Weg zum Miles & More Status ist für jeden verständlich

Beim neuen Miles & More Statusprogramm ist das nicht notwendig, denn auch wenn die Kontinentalgrenzen teils willkürlich sind, etwa in Nordafrika, ist die Grundidee doch sehr simpel. Innerhalb von Europa reichen genau 100 Economy Class Flüge oder 50 Business Class Flüge zum Senator Status – das kann man sich merken. Generell dürften die meisten Mitglieder des Programms recht schnell mit der Logik zurechtkommen, was zu einem erhöhten Engagement führt. Bei Programmen mit komplexer Gutschrift nach Buchungsklasse und Distanz dürfte das anders sein, versteht man die Gutschrift als Laie doch schlichtweg nicht.

Insgesamt darf man festhalten, dass Miles & More es durch eine kluge Kombination von einer simplen Logik, einer jährlichen Qualifikation und dem “Zwang” auch tatsächlich mit der Lufthansa Group zu fliegen, in vielerlei Hinsicht alles richtig gemacht zu haben. Natürlich mag man das als Vielflieger, der sich zuvor einfach qualifizieren konnte, anders sehen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht und auch mit Blick auf die komplexen Umstellungen anderer Programme darf man der Lufthansa und Miles & More mit Ende des ersten vollen Jahres zum neuen Statusprogramm gratulieren.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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  • Bleibt am Ende die nach wie vor miserable Verfügbarkeit von Prämienflügen. Wenn ich am Ende auf der Langstrecke nur Economy-Flüge habe, für die ich dank Steuern und Gebühren fast so viel zahlen muss wie für eine regulär gebuchten Flug, kann ich mir das Meilen sammeln sparen. Zusammen mit der eher schlechten Performance am Bord, alten Sitzen inklusive, und Crews, die Passagiere leider allzu oft für störendes Beiwerk halten, ist es kein Verlust, sich für andere Airlines zu entscheiden, wenn es sie auf den Strecken gibt und Miles & More eben Miles & More sein zu lassen.

  • Ich bin sehr zufrieden mit den neuen Statusprogramm – bin das letzte Jahr zum ersten mal HON geworden und dies schon Ende Mai (Kosten bis zum Erreichen des HON etwa 12.000€ – wäre bei meinen Flugprofil nach dem alten Programm unmöglich gewesen).
    Ich fliege ausschließlich privat, aber eben meist in den günstigen BK und nehme gerne auch mal Umwege in Kauf um Kosten zu sparen (OSL, SKG, BUD….); Letztes Jahr hatte ich knapp 190 Flug-Segmente mit der LH-Group;
    Für verbesserungswürdig halte ich allerdings die Punktevergabe bei First und Premium Economy Flügen – 300 HON-Points für ein First-Leg sind einfach viel zu wenig, genauso wie die 80 Quali-Points für ein Premium Economy-Leg. In diesen Reiseklassen ist die €/Meilen-Ratio extrem schlecht.
    Am “profitabelsten” für Kunden ist im neuen Programm die Business Class in niedrigen BK.
    Beispiele: Ein sehr günstiger First Flug mit Zubringer nach Dubai: 2700€ – ergibt 680 HON-Points – €/Meilen-Ratio: etwa 4
    Ein sehr günstiger Premium Economy Flug mit Zubringer nach Dubai: 750€ – ergibt 200 Q-Points – €/Meilen-Ratio: etwa 3,5
    Viele Business Flüge innerhalb Europas gibt es oft schon für eine Ratio deutlich unter 2,5 – mein günstigster Kontinental-Business Return-Flug mit Zug-Leg mit Austrian kostete knapp 220 Euro und ergab 160 HON-Points – Ratio: etwa 1,4
    Mein günstigster Langstrecken Flug nach Amman mit Stopps in MUC, FRA und VIE 630€ – 520 HON-Points – Ratio: 1,2!
    Das alles funktioniert natürlich nur wenn man zeitlich flexibel ist – und natürlich spielt der Zeitfaktor auch eine große Rolle.
    Verlierer im neuen System sind vor allem Kunden die vorher viel und teuer Langstrecke in First geflogen sind – die zahlen jetzt für ihren Status deutlich mehr als im alten Programm.
    Deshalb müsste ein First-Leg mit mindestens 400 HON-Points honoriert werden.

  • Das Erreichen des Status ist deutlich schwieriger geworden, und einfacher sind die Programmregeln auch nicht geworden. PremiumEco bringt kaum Statuspunkte und bei Partnerairlines gibt es jede Menge “Kleingedrucktes”. Für Business Langstrecke immer 200 Punkte? Von wegen, wenn man günstige Business-Tickets bspw. bei Ethiopian bucht gilt: Keine Meilengutschrift – und im Kleingedruckten erfährt man dann dass es ohne Meilen eben auch keine Statuspunkte gibt.
    Bei meinem Reiseverhalten (2-3 Business Langstrecken im Jahr & jeden Monat1x innereuropäisch Eco) ist es damit zu einem nicht planbaren Glücksspiel geworden SEN zu werden und ich bemühe mich auch gar nicht mehr. BA war auch toll letztens!

  • Die Vorteile von Miles & More liegen nach meiner Ansicht vor allem im Sammeln von Prämienmeilen außerhalb von Prämienflügen – beispielsweise durch Ausgaben über Payback, Zeitungs-Abos, Hotels oder Amazon. Hier bietet Miles & More zahlreiche Möglichkeiten und mit dem Bundle an Go auch einen indirekten Weg, Meilen käuflich zu erwerben. Darüber hinaus sind Prämienflüge grundsätzlich flexibel buchbar (mit Ausnahme der Meilenschnäppchen), da nur eine Gebühr von 50 EUR für Änderungen und Stornierungen anfallen. Das empfinde ich gerade bei langfristiger Reiseplanung als einen tollen Vorteil.

    Negativ sind dagegen die enorm gestiegenen Zuschläge, die leider ein Grund gegen Miles & More sind. Hier sollte man beim Einsatz von Meilen auf Flüge von Singapore Airlines oder EVA Air setzen (bei Verfügbarkeiten) oder Abflugsdestinationen wie Hongkong oder Brasilien wählen (Gebühren per Gesetzt gering), um das effektivste Ergebnis zu erzielen.

    Bezüglich des Status sehe ich das Miles & More-Programm differenziert. Als SEN habe ich beim Thema Verfügbarkeiten von Prämienflügen immer wieder positive Erfahrungen gemacht. Der SEN-Status macht hier enorm viel Sinn – besonders, wenn man die Lufthansa Mainline meiden möchte und stattdessen über die Senator-Hotline Flüge bei Swiss in Business oder sogar First via Senator-Warteliste (meist erfolgreich) anfragen kann. Ein weiterer großartiger Vorteil ist der Companion Award, bei dem der Mitreisende für nur 50% der Meilen fliegt (nur bei der Lufthansa Group). Dadurch können sich die teuren Zuschläge gegebenenfalls kompensieren.

    Die (wenigen) Vorteile kann man jedoch als Vielflieger nur schwer in Anspruch nehmen, wenn man seinen Status verlängern möchte. Dies liegt an der Verkürzung der Statusdauer auf nur ein Jahr und den hohen Anforderungen von 2.000 Punkten, da Prämienflüge hier nicht zählen. Wenn man in Deutschland lebt, ist der Star Alliance Gold-Status zwar vorteilhaft, jedoch für mich nicht explizit lohnenswert, diesen jedes Jahr mit Miles & More zu erfliegen. Bewusst oder gezwungenermaßen fliege ich häufig mit Star Alliance, um dann meinen Gold-Status für das nächste Jahr zu qualifizieren. Hier bieten aktuell z.B. KrisFlyer mit nur 50.000 Punkten (2x First Return) für mich einfachere und bessere Optionen, den Star Alliance Gold-Status zu erreichen. So kann ich zumindest für ein Jahr meine mühsam erreichten Vorteile bei Miles & More nutzen und habe dann im nächsten Jahr trotzdem den Gold-Status.

  • Naja, aus Sicht eines Theoretikers und typischen Controllers mit wenig Praxisbezug vielleicht, ja.
    Ich bin 14 Jahre non-stop SEN und buche seit 18 Monaten keine LH Langstrecke mehr (innerhalb D halt schwer ab FRA) Andere sind günstiger und /oder besser. Früher habe ich für mich und meine Familie (ausschließlich PremEco oder Business – Eco mit LH geht leider gar nicht mehr) immer LH Group gebucht – auch habe ich immer meine Company davon überzeugt lieber LH Group zu buchen, das mach ich eben nicht mehr.
    Bin gespannt wie es ausgeht und ob wirklich “viel richtig” gemacht wurde.

    • Hi Marc, spannende Perspektive. Die Frage ist: Buchst du deshalb nicht mehr Lufthansa, weil sich das Miles & More Programm verändert hat oder wegen des schwachen Bordprodukts? Die Frage ist dann eben, ob du dich auch beim alten Programm, also ohne Umstellungen, verabschiedet hättest?

  • Hallo Moritz, wenn das stimmt “geht es wohlgemerkt darum, dass Miles & More mit dem Programm vieles richtig gemacht hat, nicht dass man als Reisender davon profitiert” (also eine klare Abwertung), wieso kommst Du dann zum Schluss, dass“die Leute dranbleiben, um trotzdem den Status zu erreichen und dafür (teils irrational) mehr ausgehen”. Warum sollten sich die Kunden noch “irrationaler”verhalten, wenn es Alternativen gibt (wie von Lesern beschrieben)? Was hat das dann noch mit einem Kundenbindungsprogramm zu tun?

    • Hi Andy, weil es eben für die meisten keine veritablen Alternativen gibt. Diejenigen, die sich nicht maximal intensiv mit dem Thema befassen wollen, wechseln nicht zu Turkish Airlines oder Aegean, um ihren Star Alliance Gold Status zu erreichen. Größere Programme der globalen Allianzen (AF/KL sowie das neue Programm von BA) sind nicht unbedingt eine attraktivere Option, zumal mit Abflughafen in Deutschland zumindest nicht ganz so attraktiv (es sei denn man fliegt sowieso immer mit Umstieg zu Zielen, die von allen Allianzen gleichermaßen bedient werden). Das alles führt meines Erachtens und auch nach dem, was ich von anderen Reisenden höre, dazu, dass trotz der aus Kundensicht komplexeren Kriterien weiter bei Miles & More gesammelt wird.

      Die meisten Gründe, warum sich hier der eine oder andere von Miles & More verabschiedet, ist die Schwäche des Produktes und nicht die Schwäche des Programms. Ergo wären diese Vielflieger auch beim alten Programm “weg” gewesen und kehren zudem ggf. auch zurück, sobald die Lufthansa wirklich mal ein kompetitives Produkt hat.

      • Danke für Deine Antwort Moritz. Ich denke, die aktuelle Schwäche des LH-Produktes hätte durch eine Stärke des M&M-Programms teilweise kompensiert werden können. Bei einer Schwäche des M&M-Programms und des LH-Produktes werden die Alternativen relevanter; das Meilensammeln spielt dann in der Flugentscheidung insgesamt eine geringere Rolle. Viele werden das bewusste (irrationale) Meilensammeln einfach einstellen (es wird immer teurer und der Status-Mehrwert und die Prämien überschaubarer) und sich für das beste Produkt entscheiden.

  • Drei Anmerkungen von mir, weil es mich betrifft.
    1. Wenn ich 3 First Class Flüge (in meinem Fall in die USA) jedes Jahr benötige um meinen Senator Status zu erhalten, wann soll ich dann meine gesammelten Meilen einlösen???
    2. Statt direkt von München in die USA zu fliegen werde ich Flüge von Nürnberg (mein Heimat-Flughafen) nach Frankfurt und dann weiter nach München buchen (oder NUE – FRA – ZRH, oder ähnliches). Das bedeutet zwei Business-Class Flüge mehr zum Status und auf dem Rückflug das selbe. Lästig, bringt aber die nötigen Punkte.
    Umweltfreundlich??
    3. Nach vielen Jahren treuer Lufthansa Kunde werde ich mich nach anderen Möglichkeiten umschauen müssen, leider.

  • Ich muss auch sagen für das gebotene ist mir der Status fast egal. Ich fliege lieber Business weil ich es mir leisten kann und dann lieber mit richtigen
    Premiumgesellschaften, noch gibt es die. Das Futter welches man teilweise in den Lounges oder im Flieger bekommt, ist teilweise mehr als fragwürdig. Aber manche brauchen halt das Gefühl was zu sein… mich interessiert nun erstmal die „neue“ Kreditkarte, die DKB macht auch nichts mehr

  • Ob man wirklich “alles richtig gemacht” hat, wird sich in 2 Jahren zeigen. Selbst die Teilzeitsenatoren (wie ich) die im toten Jahr nur 50-70% der Qualifikationsanforderungen erfüllt haben, haben Umsatz erzeugt. Ob die Einsparungen bei Loungebesuchen etc. diesen wegfallenden Umsatz für die LH kompensieren, wage ich zu bezweifeln.

    Man sieht ja jetzt schon, dass Stammkunden abwandern – auch weil die Qualität den Preis nicht rechtfertigt. Das wird sich mit der Unzufriedenheit mit dem Statusprogramm deutlich verstärken. In zwei Jahren sind die letzten alten Status ausgelaufen – dann wissen wir mehr.

  • Mit der Gratulation an Lufthansa und Miles & More wäre ich etwas vorsichtiger: Nach nur einem Jahr dürfte man denkbar wenig über den Erfolg der Umstellung sagen können. Zu viele sind bspw. noch nach den alten Richtlinien im System.
    Interessant wird es spätestens, wenn nach 02/2027 auch die letzten Mitglieder ihren zweijährigen Status verloren haben werden. Und in der Zeit nach 02/2026 können wir auch mehr sagen.
    Vor der krassen Änderung im BA Executive Club zum Jahresende hätte ich gesagt, dass sehr viele ihren Miles & More Status schlicht nicht mehr anstreben und zu BA wechseln werden. Jetzt allerdings wird Miles & More wieder relativ gesehen attraktiver.
    Nichtsdestotrotz:
    Ob die Rechnung von Lufthansa und Miles & More aufgehen wird – ich zweifle da sehr stark.
    Nicht eingepreist hast Du u. a., dass es bspw. – so auch in meinem Umfeld, und ich schließe mich da ein – viele wirkliche Vielflieger gibt, die nahezu ausschließlich Business und First fliegen, die LH Group sehr gut auf ihren Strecken meiden können und gar nicht mehr auf den Status schauen könnten. Zumindest nicht bei Miles & More.
    Es zählen dann nur noch die Reise- bzw. Serviceklasse, deren Qualität und ganz besonders der Preis – im Gegensatz zu früher, wo man wegen HON und SEN auf die Lufthansa Gruppe geschaut hat.
    Und diese Klientel hat in der Vergangenheit sehr viel Geld bei der LH Group gelassen.
    Preislich konkurrieren konnte die Lufthansa noch nie. Und mit den weiter steigenden Kosten und Auflagen für Umwelt, Nachhaltigkeit und angesichts der geplanten Personaloffensive usw. wird die LH immer teurer. Allegris ist und bleibt ein ziemliches Desaster. Ich bin sie schon mehrfach geflogen und würde die Mondpreise für die Suite plus deren Reservierung nicht zahlen. Ganz abgesehen davon, dass man Allegris ja auch in vielen Jahren kaum unter den Allerwertesten bekommen wird.
    Für mich kommt die LH Group überhaupt nur noch in Ausnahmefällen in Frage.
    Andere sind besser, andere sind billiger. Andere bieten mir in jeder Hinsicht mehr für mein Geld. Die Frequenzen der Verbindungen sind mir vergleichsweise egal, da wir fast immer interkontinental unterwegs sind.
    Mich hat man definitiv vergrault – andere mag man noch begeistern können oder zu irrationalen Entscheidungen – Buchungen bei der LH Group – verleiten können.
    Grüße vom noch HON und zukünftigen Ex-HON, dem der in wenigen Jahren erreichte Lifetime SEN komplett egal geworden ist und der diesen Status nicht mehr anstrebt.

    • Ein Sonntag mit Kolumnevon Moritz ist ein schöner Sonntag 🙂

      Mir geht es wie manchen Kommentator hier…ich gehöre noch 1,5 Monate zu den Freizeit-Senatoren. Dann ist Schluss. Tatsächlich habe ich bis einschließlich 2023 bewusst die LHG gebucht, um den Status zu halten. Seit diesem Jahr machen wir das nicht mehr…allerdings weniger wegen der neuen Status-Rahmenbedingungen von Miles & More sondern vor allem weil wir die Qualität des Gebotenen speziell bei der Lufthansa nicht mehr vor unserem Gewissen und Geldbeutel rechtfertigen konnten.

  • Ich bin seit Jahren Senator und habe immer wieder irrationale Buchungen zusätzlich getätigt oder teurere Tickets gekauft, um den Status zu erhalten. Aber jedes Jahr ist mir das wirklich zu anstrengend. Ich wechsle nächstes Jahr zu Turkish Gold (bis Feb 26 habe ich den Senator noch) – bei mir hat LH also das genaue Gegenteil erreicht.

  • Jo Moritz,

    sehr guter Kommentar zum Thema Statusprogramm. Ich finde das richtig gut, so werden wir Vielflieger belohnt für unsere Treue. Und wer es nicht schafft, sich zu Qualifizieren, kann es im nächsten Jahr versuchen. Endlich sind die Statusjäger, welche sich mit einem langen First Class Flug und ein paar kurzen EC Flügen den Senator geholt haben, nicht mehr dabei. Und genau richtig das der Status nur noch ein Jahr gilt.
    @Stefan, und ob der Senator einen Vorteil bringt, gegenüber einem Business Class Ticket.
    Ich sage nur Senator Loungen, freier Mittelplatz auch in der EC (klappte bis jetzt immer bei mir),
    Senator Warteliste, Companion Award, etc. pp und noch einige andere Dinge.
    Ich kann LH und M&M auch nur dazu gratulieren zu dieser gelungenen Umstellung.

  • Da man sich jetzt jedes Jahr requalifizieren muss, müsste man jedes Jahr auch viel Business fliegen. Mit einem Businessticket bringt der Senator-Vorteil aber nicht mal die Hälfte Mehrwert als mit einem Ecoticket. Also macht die Jagd nach dem Senator für mich wenn überhaupt nur alle 2 Jahre Sinn.
    Nach den Streiks vergangenes Jahr habe ich auch begonnen mehr mit BA zu fliegen, auch wenn Lufthansa als Senator zumindest in der Eco in Europa (z.b. LHR-FRA) das insgesamt bessere Produkt bietet als BA mit dem vergleichbaren Status.
    Fazit: 1 Jahr Senator Quali in der Business, im anderen Jahr als Senator Ecotickets auf der Kurzstrecke und Meilenbusinesstickets auf der Langstrecke…

  • “Reüssieren”?
    Hier war doch wohl eher resümieren gemeint…

    In der Sache:

    Die Statusqualifikation ist für beruflich bedingte Vielflieger definitiv teurer geworden. Denn in diesem Marktsegment bucht man eher kurzfristig und flexibel, so daß die preiswerteren Buchungsklassen K,L,T in Y und P in C gar nicht erst in Frage kommen oder nicht mehr verfügbar sind.

    Und auch die Freizeitflieger bekommen ihr Fett weg, denn wer besitzt, volle Berufstätigkeit vorausgesetzt, schon die Zeit, 100 Flugsegmente in Y für den SEN abzureißen? Innerdeutsch bzw. DACH routings reden wir dann über 5-6000€ – für diese Summe gab es den Status früher für 2 Jahre.

    Letzter Punkt: die von Dir erwähnte Verschiebung der Kontinente zum Meilensammeln jedoch nicht Meileneinlösen geschah in voller Absicht. Knapp 5h Y butt in seat auf MUC-TFS “belohnt” M&M mit lächerlichen 40 QP, genausoviel wie auf FRA-NUE. Bucht man dagegen einen Prämienflug nach Ägypten oder Marokko, verlangt M&M plötzlich so viele Meilen wie nach Tansania oder Dubai!

    All-in kann ich Deiner Meinung nur wenig abgewinnen. Einziger Lichtblick für diejenigen, denen noch 400 QP zur Quali fehlen: CGN/STR/BER-DXB/DWC in C für knappe 600€ buchen und auf den Campingstühlen 6-7h die Zähne zusammenbeißen…

    • Danke für den Hinweis, den Fehler habe ich entsprechend korrigiert.

      In der Sache: Es geht wohlgemerkt darum, dass Miles & More mit dem Programm vieles richtig gemacht hat, nicht dass man als Reisender davon profitiert. Die entscheidende Frage ist am Ende: Bleiben die Leute dran, um trotzdem den Status zu erreichen und geben dafür (teils irrational) mehr aus? Mein Eindruck ist, dass die Antwort auf diese Frage “ja” ist. Ob das nun Business Class Flüge nach Dubai mit Eurowings sind oder andere Varianten, aber das System scheint dazu zu führen, dass die Reisenden diese Optionen nutzen.

      • Hallo Moritz, stimme Dir in Deinem Artikel als HON voll und ganz zu. Mir gefällt das neue System exzellent und nur wegen der Umstellung habe ich den HON überhaupt in Angriff genommen und viele zusätzliche (überflüssige) Flüge gebucht. LH hat davon bei mir also sehr profitieren können. Fakt ist doch: Bei dienstlich gebuchten Reisen entscheiden meist Company contracts, d.h. es ist eh schon vereinbart wo gebucht wird. Ein Status ändert hier nichts am Buchungsverhalten, eher wenn die Firma noch Cashback bekommt. Wenn der beruflich reisende aber nun um seinen Status zu erreichen zusätzlich noch privat buchen muss ist das exzellent für Lufthansa. Und er tut es. Lt. netten Hotline Agenten sind es doch sehr viele gewesen gerade zum Jahresende die noch ordentlich Reisen draufgesattelt haben. Daher bin ich auch der Meinung das BA mit seiner neuen Systematik komplett scheitern wird. Ich freue mich auf das laufende Jahr und meine Requali als HON. Eine Kombination aus dienstlichen und privaten Reisen.

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