Der Vorschlag Sevillas Bürgermeisters, eine Touristengebühr für den Plaza de España einzuführen, stößt auf Kritik.

Immer mehr Städte und Länder führen aufgrund steigender Touristenzahlen eine Steuer ein. So prüfte zuletzt Hawaii die Einführung einer Touristensteuer. Auch Amsterdam erhöht diese erst neulich. In Sevilla plant der Bürgermeister jetzt für einen bestimmten Platz – den Plaza de España – eine Gebühr zu erheben. Der Plaza de España gehört zu den beliebtesten Treffpunkten in ganz Sevilla, wie rnd berichtet.

Zu viel Trubel am Plaza des España für den Bürgermeister

Der Plaza de España ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt in der spanischen Stadt, sondern auch ein bekanntes Wahrzeichen. Der halbkreisförmige Platz erstreckt sich über eine Fläche von rund 50.000 Quadratmetern. Dem Bürgermeister tummeln sich hier besonders in der Hochsaison zu viele Touristen, weshalb dieser plant, eine Touristengebühr zu erheben.

Übersetzt schreibt der Bürgermeister Sevillas folgendes auf der Plattform X, vormals Twitter:

Wir planen, die Plaza de España abzusperren und von den Touristen eine Gebühr zu erheben, um die Erhaltung des Platzes zu finanzieren und seine Sicherheit zu garantieren.

José Luis Sanz, Bürgermeister Sevilla

Wann die Gebühr eingeführt werden und wie hoch diese ausfallen soll, ist bislang allerdings noch unklar. Die Bewohner der andalusischen Hauptstadt haben auch weiterhin kostenlos Zugang zum Plaza de España.

Kritik an der Einführung einer Touristengebühr

Sowohl im Netz als auch bei anderen Politikern in der spanischen Stadt stößt dieses Vorhaben jedoch eher Kritik und Empörung aus. Eine Privatisierung des öffentlichen Raumes lehne man in Sevilla ab.

Niemand würde auf die Idee kommen, den Markusplatz in Venedig oder die Plaza Mayor in Madrid abzusperren.

Antonio Muñoz, Sprecher der sozialistischen Stadtratsfraktion
Sevilla PlazaDeEspana
Plaza de España, Sevilla

Nach Aussagen einiger Politiker mache es mehr Sinn, eine Übernachtungssteuer für Touristen einzuführen, wie es in vielen anderen Städten bereits der Fall ist. Dass der Plaza de España tatsächlich abgesperrt wird, sei eher unwahrscheinlich. Auch Sprecher der linken Zentralregierung in Madrid kündigten Maßnahmen an, um die Absperrung des Platzes zu verhindern.

Fazit zur möglichen Touristengebühr in Sevilla

Die Debatte über die Einführung einer Eintrittsgebühr für den Plaza de España in Sevilla sorgt für Kritik. Während der Bürgermeister die Gebühr zur Finanzierung der Erhaltung vorschlägt, stoßen die Pläne auf Ablehnung, da sie als Privatisierung des öffentlichen Raums empfunden werden. Eine finale Entscheidung steht bislang noch aus. In Paris kam es erst unlängst zu einem Streik, um mehr finanzielle Mittel für den Unterhalt des berühmten Eiffelturms zu fordern. Ob ähnliche Proteste auch am Plaza de España folgen könnten, ist fraglich. Wie eine mögliche Gebühr bei den Touristen ankommen wird, bleibt ebenfalls abzuwarten.

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Autor

Anna Schulte ist als Duale Studentin seit September 2022 im reisetopia Content-Team tätig. Mit einer Ausbildung startete ihr beruflicher Weg in die Reisebranche und mittlerweile hält sie Euch mit aktuellen News des Reisealltags immer up to date.

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  • Es ist eine Farce (um nicht zu sagen “eine vorgeschobene Lüge”) zu behaupten, dass man irgendwelchen Gebühre die Nachfrage beeinflussen kann!

    “um den Massentourismus zu beenden, wird eine Steuer eingeführt” – als ob irgendeinen der Millionen Besucher, die paar Kröten abschrecken würden und deshalb nicht nach Amsterdam, Sevilla oder sonst wo hin fahren/fliegen würde?

    Gleiches Thema: die deutsche Luftverkehrsabgabe wurde offiziell eingeführt um Fliegen so teuer zu machen, damit es nicht mehr attraktiv ist: wen stören 15€ auf einem EU -Flug

    oder noch eindeutiger: wem stören Spritpreise um 2€ (siehe Autobahntankstelle) – niemand.

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