Größerer Schaden am Vorderflügelsystem: Ein Airbus von Emirates ist scheinbar vor der Côte d’Azur mit einer schweren Drohne zusammengestoßen.
Ein Airbus A380 der Fluggesellschaft Emirates aus Dubai landete am vergangenen Freitag auf dem Flughafen Nizza mit einem sichtbaren Schaden an einem Vorflügel, der die Aufmerksamkeit der französischen Flugunfallbehörde BEA auf sich zog. Während Vogelschläge üblicherweise als häufige Ursache für solche Schäden in Betracht gezogen werden, lenken die aktuellen Untersuchungen den Fokus auf eine mögliche Kollision mit einer schweren Drohne, berichtet aero.
Rückflug muss gestrichen werden
Der Vorfall ereignete sich, als der Flug EK77, betrieben von Emirates, im Anflug auf den Flughafen Nizza (NCE) war. Eine Kollision führte zu erheblichen Schäden an einem Teil des Vorflügelsystems des Airbus A380. Dennoch konnte der Airbus sicher landen. Emirates war allerdings gezwungen, den Rückflug nach Dubai zu streichen, um die notwendigen Reparaturarbeiten an dem acht Jahre alten Flugzeug mit der Registrierung A6-EOM durchzuführen.
2023-08-18: Emirates Airbus A380 (A6-EOM, built 2015) took some damage to its slats on the right wing when it hit an object on the approach runway 04L at Nice-Intl AP (LFMN), France. Flight #EK77 completed the landing safely and taxied to its parking stand. There is speculation… https://t.co/SxKTiEEs3d pic.twitter.com/nBNkpfEqJo
— JACDEC (@JacdecNew) August 21, 2023
Die französische Flugunfallbehörde BEA hat umgehend eine offizielle Untersuchung eingeleitet, um die genaue Ursache des Vorfalls zu ermitteln. Die Ermittler hegen nach der ersten Schadensbegutachtung den Verdacht, dass es sich bei dem Kollisionsobjekt nicht um einen Vogel gehandelt hat. Stattdessen könnte es sich um eine größere Drohne handeln, die in den Flugweg des A380 geraten ist.
Die endgültige Bewertung des Vorfalls mit der Emirates Maschine vor der Côte d’Azur steht allerdings noch aus.
Zunehmende Gefahr durch unerlaubte Drohnen
Drohnenkonflikte in der Nähe von Verkehrsflughäfen sind in den letzten Jahren zunehmend zu einem Problem geworden. Die steigende Beliebtheit von Drohnen auch hat zu einer erhöhten Anzahl unerlaubter Drohneneinflüge in Sperrgebiete geführt.
Stimmen aus der Luftfahrtindustrie äußern sich besorgt über die wachsende Zahl von Drohnen in Flughafennähe, da die potenzielle Gefahr bei einer Kollision mit einem Flugzeug nicht abzuschätzen ist. Die aktuelle Untersuchung des Vorfalls bei Emirates Flug EK77 vor Nizza wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Allein im Einflugbereich von deutschen Flughäfen wurden von der Deutschen Flugsicherung (DFS) in 2022 mehr als 150 unerlaubte Drohnenflüge registriert.
Fazit zu der A380-Drohnen-Kollision bei Emirates
Ein Airbus A380 ist bei dem Anflug auf den Flughafen Nizza mit einem unbekannten Flugobjekt kollidiert. Nach der ersten Schadenschichtung vermutet die französische Flugunfallbehörde BEA einen Zusammenprall mit einer schweren Drohne hinter dem Unfall. Obwohl eine abschließende Klärung der Unfallumstände noch aussteht, hat der Vorfall die zunehmende Drohnenproblematik in Flughafennähe wieder auf die Agenda gerufen. Die Luftfahrtindustrie steht vor der Aufgabe, zeitnah flächendeckend geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Gefahr, die von unerlaubten Drohnenflügen in Airportnähe ausgehen, einzudämmen.