Um die Urlaubsinsel Sansibar für Touristen leichter erreichbar zu machen, will die Regierung in den Bau der längsten Brücke Afrikas investieren.

Sansibar ist ein beliebtes Urlaubsparadies, welches derzeit nur mit dem Flugzeug oder per Schiff erreicht werden kann. Das soll sich in Zukunft jedoch ändern. Die Regierung investiert mehrere Milliarden Euro in den Bau einer Brücke, die das afrikanische Festland mit Sansibar verbindet. Noch ist das neue Projekt allerdings nicht bewilligt, wie fvw berichtet.

Bau der längsten Brücke Afrikas

In den vergangenen Jahren hat sich Sansibar zu einem aufstrebenden Tourismusziel in Afrika entwickelt. Um den Tourismus weiter anzukurbeln, soll eine Brücke mit einer Länge von 50 Kilometern die Küstenstadt Daressalam in Tansania mit Sansibar verbinden.

White Sand Luxury Villas Sansibar
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Mit dieser Länge würde es die längste Brücke in ganz Afrika werden. Doch noch muss das Projekt bewilligt werden. Derzeit verhandelt Tansania mit chinesischen Investoren über die Finanzierung des Projektes. Nach Schätzungen der Regierung belaufen sich die Kosten auf umgerechnet etwa 2,5 Milliarden Euro.

Die Idee ist nicht neu

Erste Ideen für den Bau einer Brücke kamen bereits vor einigen Jahren auf. Da Sansibar zu rund 80 Prozent vom Tourismus lebt, soll eine Festlandverbindung das Erreichen der Insel für Reisende einfacher gestalten. Die Anreise über die Brücke würde künftig weniger als eine Stunde dauern.

Amani Boutique Hotel Sansibar
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Aktuell kann man Sansibar nur per Flugzeug oder Fähre erreichen, wobei die Überfahrt mit Fähren etwa vier Stunden dauert. Somit würde eine Brücke vom Festland nach Sanisbar die Überfahrt deutlich verkürzen. Nicht nur für Touristen, sondern auch als Transportweg für Wirtschaftsgüter würde der Bau dieser Brücke vom Vorteil sein.

Fazit zur Brücke vom Festland nach Sansibar

Bereits seit 2020 gibt es die Pläne, mit einer Brücke Sansibar mit dem afrikanischen Festland zu verbinden. Ein konkretes Datum, wann der Bau beginnen könnte, nennt die Regierung Tansanias allerdings noch nicht. Auch stehen noch Verhandlungen bezüglich der Finanzierung des Projektes aus. Die Regierung erhofft sich durch die verkürzte Überfahrmöglichkeit, den Tourismus weiter ankurbeln zu können. Ob der Bau einer so großen Brücke jedoch besonders in Bezug auf Nachhaltigkeit notwendig ist, ist meiner Meinung nach eher fraglich. Wie seht Ihr das?

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Autor

Anna Schulte ist als Duale Studentin seit September 2022 im reisetopia Content-Team tätig. Mit einer Ausbildung startete ihr beruflicher Weg in die Reisebranche und mittlerweile hält sie Euch mit aktuellen News des Reisealltags immer up to date.

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  • Die Brücke würde dem ganzen Land einen gewaltigen Schub geben. Allerdings sehe ich die steigende Abhängigkeit von China als sehr kritisch. Da ich selbst auf Sansibar investiert bin, habe ich so meine eigenen Erkenntnisse daraus gezogen. Was das Thema Nachhaltigkeit angeht, kann ich nur jedem empfehlen einmal selbst nach Afrika zu reisen und kritisch hinter die Kulissen zu sehen und sich mit der Bevölkerung zu unterhalten. Dann legt man ganz schnell die wohlstandsverwahrloste und oberlehrerhafte westliche Brille ab. Die Bedingungen, Bedürfnisse und Abhängigkeiten sind ganz andere als in der westlichen Welt.

  • Was soll an der Brücke nach Sansibar nicht nachhaltig sein? Sind die jetzt nötigen Flüge und Fährfahrten denn nachhaltiger? Und wenn die Nachhaltigkeit (von Brücken) generell zweifelhaft sein sollte, dann sollte Europa erst mal eigene Megaprojekte überprüfen bzw. einstampfen. Etwa die Brücke nach Sizilien oder nach Marokko. Letztere ist ohnehin wegen der Immigrationsproblematik in Europa fragwürdig.

    Aus europäischer Sicht wäre es nachhaltiger, in den Bau der Brücke nach Sansibar zu investieren, statt endlos sogenannte Entwicklungshilfegelder für Afrika zu sprechen. Das hat in Jahrzehnten zu nichts geführt, wenn es nicht gar den beabsichtigten Zweck konterkarierte.

    Die grossen Projekte in Afrika richten längst die Chinesen aus. Der Westen wird sich noch die Augen reiben – wenn es bereits zu spät und China ihn in der Zange hat.

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