Die Lufthansa und die Swiss machen im Zuge der Nachhaltigkeit einen öffentlichkeitswirksamen Schritt nach vorn: Die Emissionen sollen nun direkt an Bord ausgeglichen werden können.
Nachdem die Lufthansa sich dazu entschieden hatte, kostenfreie Mahlzeiten auf Kurz- und Mittelstreckenflügen abzuschaffen, kamen sukzessive immer mehr neue hochwertige Angebote wie die sogenannten “Onboard Delights” hinzu. Nun steht wieder etwas ganz Neues auf der Karte: Passagiere können noch während des Fluges ihre Emissionen kompensieren. Erst kürzlich wurde die Airline für ihre Klimabemühungen ausgezeichnet. Auch die Swiss testet diese Maßnahme – jedoch auf der Langstrecke. Hierüber berichtet die Lufthansa in einer Pressemitteilung.
Mehrere Möglichkeiten für Emissionsausgleich zur Auswahl
Die Kunden der beiden Airlines können wohl fortan über das Inflight-Entertainment-System zu dem neuen Feature gelangen, welches ihnen auf mehrere Weisen ermöglicht, ihren persönlichen Teil des Schadstoffausstoßes des Fluges zu kompensieren. So hat man die Wahl, dies entweder über die Finanzierung von nachhaltigem Flugkraftstoff aus biogenen Reststoffen, der Unterstützung der Non-Profit-Klimaorganisation myclimate oder aber die Kombination beider Varianten zu tun.
Die Fluggäste sollen außerdem in der Lage sein, die Seite über das Internet an Bord auf ihrem mobilen Endgerät aufzurufen. In dieser neuen Anwendung soll dann die Anzahl der Menschen, die sich am selben Tag ebenfalls dazu entscheiden haben, ihre Schadstofffreisetzung über diesen Weg zu entschädigen, angezeigt werden. Damit sollen eine Art Anreiz geschaffen und die Passagiere in ihrer Entscheidung bestärkt werden.
Alles für eine nachhaltige Zukunft?
Das Angebot begründet sich auf der Technik der hauseigenen Plattform “Compensaid”. Diese wurde vom Lufthansa Innovation Hub bereits im Jahr 2019 auf den Markt gebracht und zielt auf klimaneutrales Fliegen ab. Sie ist bereits in die Buchungsplattform der Lufthansa integriert worden. Auch in der Miles and More App ist sie kaum zu übersehen.
Mit diesem Projekt verfolge die Lufthansa Group die Vision einer nachhaltigen Zukunft, so heißt es in einer Pressemitteilung. Man nehme Verantwortung für wirksamen Klimaschutz mit einem klar definierten Weg zur Klimaneutralität hin wahr. Die 20.000 Leerflüge der Lufthansa zur Erhaltung der eigenen Slots, zeichnen jedoch ein gänzlich anderes Bild.
Nach eigenen Aussagen will man jedoch bis 2030 den Netto-CO₂-Ausstoß im Vergleich zu 2019 halbieren. Bis 2050 will man ihm sogar gänzlich entsagen. Dabei werde im Unternehmen hauptsächlich auf die beschleunigte Flottenmodernisierung, die Optimierung des Flugbetriebs, den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe sowie auf “innovative Angebote” wie dieses gesetzt.
Fazit zur neuen Klimaschutz-Aktion der Lufthansa Group
Die Lufthansa und die Swiss machen es Kunden noch einfacher, Verantwortung für ihren eigenen Anteil am Schadstoffausstoß zu übernehmen. Ob es sich dabei um eine wirklich effektive Maßnahme handelt, bleibt abzuwarten. Einerseits ist es schön, wenn Individuen Verantwortung für den Planeten übernehmen, auch in solcher Weise. Andererseits sollte klar sein, dass vor allem die Airlines in Sachen Klimaschutz mit gutem Beispiel vorangehen müssen. Ob dies von der Lufthansa in letzter Zeit so getan wurde, ist zumindest strittig.
Würde eher sagen, damit schiebt LH u.a. das Thema auf die Passagiere ab – bisher war das Compensation Programm(ist ja nicht neu!!) eher , nicht sonderlich erfolgreich – wird es aber auch so nicht!
Alles eher eine PR – “wir tun was”- aber eigentl. soll der Kunde tun!
Der (Großteil) wird genauso wenig tun, wie LH selbst!
Andererseits, ist es nicht mehr als ein “freikaufen” – der CO2 Veminderung wird es nicht viel bringen – geflogen wird ja trotzdem – und irgendwo “Bäume” pflanzen /Regenwald aufforsten…(mal überspitzt gesagt) bringt evtl. in 20-30J. was – haben wir die Zeit? Nein!
Die “Compensation” müsste, wenn ehrlich gemeint an Verminderung von CO2, i.G. auf den Ticketpreis autom. draufkommen – und, bei ALLEN Airlines!