Die Bahn möchte attraktiver werden – und das nicht nur mit einem besseren Fahrplan und weniger Verspätungen, sondern auch mit attraktiveren Bahnhofsgebäuden.
Die Deutsche Bahn konnte in den vergangenen Wochen wieder einen deutlichen Anstieg an Fahrgastzahlen verzeichnen. Dies liegt natürlich vor allem daran, dass die Reisetätigkeit über den Sommer zugenommen hat, allerdings hofft man sich durch Verbesserungen auch immer weiter als konkurrenzfähiger Anbieter gegenüber dem Flugzeug positionieren zu können. Um die gesamte Bahnreise angenehmer zu gestalten, investierte die Bahn in den vergangenen Jahren erheblich in die Renovierung der Bahnhofsgebäude und hat auch für das Jahr 2022 noch einiges vor, wie unter anderem fvw berichtet.
Schon 650 Bahnstationen wurden modernisiert
Gerade Personen, die häufig an weniger frequentierteren Bahnhöfen unterwegs sind, kennen es nur zu genüge: Das unbehagliche Gefühl am Bahnhof an den wenig beleuchteten Ecken. Dabei ist man häufig dem Wetter ausgeliefert und muss sich drum bemühen bei der Knappheit an Sitzmöglichkeiten einen geeigneten Platz zum Warten zu finden. Das sind alles nicht die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Start der Reise. Doch auch größere Bahnhöfe sind in der Regel keine Orte, an denen man sich gerne aufhält und noch länger Zeit verbringt. All das möchte die Bahn im Rahmen ihres “Sofortprogramms für attraktive Bahnhöfe” angehen und hat dafür bereits in diesem Jahr 650 Bahnstationen aufgebessert.
Insgesamt wurden bisher 300 Sitzbänke neu installiert, 70 Wetterschutzhäuschen aufgebaut und 30 neue Uhren angebracht. Dort dies nicht nötig war, wurde zumindest die Farbe ein wenig aufgefrischt. Insgesamt hat die Deutsche Bahn 90.000 Liter Farbe aufgewendet.
Die Umfragen zeigen es eindeutig: Unsere Fahrgäste sind deutlich zufriedener mit den Stationen als noch vor der Renovierung. Und genau darum geht es uns – mit attraktiven Bahnhöfen die Menschen davon zu überzeugen, ihr Auto zugunsten der umweltfreundlichen Bahn stehen zu lassen.
Roland Pofalla, DB-Vorstand für Infrastruktur
In diesem Tempo soll es auch bis zum Ende des Jahres noch weitergehen. Dann sollen insgesamt 1.000 Stationen modernisiert worden sein.
Fazit zur Modernisierungsoffensive der Bahn
Der Schritt, die Bahnhöfe ein wenig zu verschönern, ist ein längst überfälliger gewesen und sorgt hoffentlich in Zukunft dafür, dass sich die Menschen an Bahnhöfen noch etwas wohler fühlen. Ob nun eine Sitzgelegenheit oder ein wenig Farbe an den Wänden für einen Besucheransturm sorgen, ist fraglich, aber es ist durchaus wahrscheinlich, dass bessere Bahnstationen das Gesamtbild auf die Bahn in Zukunft in einem positiveren Licht erscheinen lassen.
Das mit dem Herumstehen bei jedem Wind und Wetter ist schon ein großes Problem. Selbst in Großstadtbahnhöfes ist das nicht wirklich eine Freude. Da ist jede Bankreihe im Ecowartebereich eines Flughafens sehr viel gemütlicher.
Das ist dringend nötig, wenn man sich den Zusatnd so manchen Bahnhofs ansieht und muss noch intensiviert werden. Der Bahnhof Groß Karben hat beispielsweise täglich 5000 Fahrgäste, das ist mehr als Hannover 2020 an Fluggästen hatte, und ist immer noch nicht barrierefrei. Koffer müssen steile Treppen hochgewuchtet werden. Es gibt noch gewaltigen Nachholbedarf.